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Unserer Ehe fehlt es an Leidenschaft, wie weiter?

L
Hallo zusammen, nach reichlicher Überlegung und eine Zeit als stiller Mitleser, habe ich doch beschlossen mich hier anzumelden und über mein Problem zu schreiben. Ich hoffe hier auf Hilfe, Erfahrungsberichte, eine Möglichkeit sich alles von der Seele zu schreiben. Es geht um meine Ehe, mein Mann und ich sind schon seit 11 Jahren zusammen und haben ein gemeinsames Kind. Ich bzw wir wissen im Moment gar nicht, ob es noch Sinn macht unsere Ehe aufrechtzuerhalten oder ob eine Trennung die bessere Lösung ist. Ja wo fange ich denn jetzt an? Wohl am Anfang. Als wir uns kennengelernt haben war ich Anfang 20, mein Mann ist vier Jahre älter als ich. Wir beide hatten schon kürzere Beziehungen hinter uns. Ich war damals an einem Punkt, dass ich Männern nicht mehr so recht vertrauen konnte, weil ich in meinen vorherigen Beziehung belogen und betrogen worden bin. Ich wollte unbedingt eine ernsthafte Beziehung, in der man sich gegenseitig vertrauen kann und nicht verarscht wird.

Ich muss ehrlich sagen, dass mein Mann nicht unbedingt mein Typ ist und das habe ich auch gedacht, als wir uns kennengelernt haben. Auch nach unserem ersten Date war ich mir nicht sicher, ob ich ihn wirklich nochmal treffen möchte und ob das gut gehen könnte mit uns. Aber ich wollte ihm und uns eine Chance geben und nicht gleich aufgeben nur weil es vielleicht Sachen gab, die nicht so ganz meinen Vorlieben entsprachen. Wir sind ja dann auch zusammen gekommen. Mein Mann war immer für mich da, ich habe mich bei ihm wohl gefühlt, ich hatte nie das Gefühl, dass ich ihm nicht vertrauen konnte, ich konnte super mit ihm reden. Eines unserer größten Probleme und das wirklich von Anfang an bis heute ist unsere S.. Wir haben von Anfang an nur ganz wenig (wirklich sehr wenig) S. gehabt. Mein Mann wollte wohl öfter, aber ich nicht. Irgendwie fehlt mir völlig das s.uelle Begehren ihm gegenüber. Ich habe immer wahnsinnig gerne mit ihm gekuschelt, aber mehr nicht. Das war in meinen vorherigen Beziehungen anders, völlig anders, da lief das immer super im Bett.

Rückblickend finde ich, dass wir eine sehr leidenschaftslose, sehr verkopfte Beziehung/Ehe geführt haben und immer noch führen.
Wir leben so unser Leben und unseren Alltag, aber irgendwie fehlt einfach was. Wir sind auch sehr verschieden, haben zu vielen Dingen unterschiedliche Ansichten.

Es ist irgendwie schwer in Worte zu fassen was fehlt und was genau das Problem ist. Ich empfinde meinen Mann als sehr kühl, sehr verkopft/realistisch. Mir fehlt Leidenschaft, Spaß, S., Begehren, Gefühle, ich weiß auch nicht. Mir wird einfach immer mehr und mehr klar, dass ich so nicht weitermachen will. Ich bin noch jung, ich will kein Leben wie eine alte Oma und eine Nonne führen.

Ein bisschen liegt es sicherlich auch daran, dass ich selber es auch nicht hinbekommen habe, mein Leben alleine auszufüllen und mir das jetzt einfach bewusst geworden ist. Es muss sich was ändern. Ich werde beruflich noch einmal einen ganz neuen Weg einschlagen. Mein Mann steht da auch dahinter, wenn ich das machen will, dann ist das für ihn ok. Ich hatte das eigentlich auch schon eher vor und habe das dann zwecks Familiengründung nicht gemacht und ärger mich jetzt. Mein Mann stand damals auch nicht wirklich dahinter.

Weil ich schon vor 2 Jahren gemerkt habe, dass es so nicht weitergeht und irgendwas passieren muss, habe ich ihm eine Paartherapie vorgeschlagen. Wollte er aber nicht. Mittlerweile machen wir eine , aber irgendwie haben wir uns das anders vorgestellt und ich habe nicht das gefühl, dass es uns weiterbringt.

S. läuft jetzt schon seit über einem halben Jahr gar nichts mehr. S. an sich fehlt mir unglaublich, aber mit uns funktioniert es nicht. Ich merke, dass mich andere Männer immer mehr interessieren und ich da bei dem ein oder anderen den ich so kennenlerne (beim feiern, arbeiten wie auch immer, also ich bin jetzt nicht auf der Suche oder irgendwo angemeldet, aber man lernt ja auch so Männer kennen). Dass ich da dieses s.uelle Begehren empfinde und ich Sorge habe irgendwann in eine Affäre zu schlittern. Was ich nicht will, absolut nicht, aber so eine lange Zeit ganz ohne S. und die Jahre davor auch kaum was ist echt schwieirg auszuhalten gerade.

Was macht man da jetzt?
Gibt es hier Leute denen es ähnlich geht, oder ging? Habt ihr das Problem gelöst, wie habt ihr es gelöst?

Wir wissen einfach beide nicht, ob es so noch Sinn macht.
Aber wir wollen es eigentlich auch nicht aufgeben, wir wollen unserem Kind nicht die Familie zerstören usw.
Also mein Mann hat auch wirklich tolle Eigenschaften, falls das jetzt hier nicht so rüber gekommen ist.

Danke fürs lesen und ich bin gespannt auf eure Antworten

27.05.2017 16:58 • #1


P
Hallo Lenchen,

es liest sich so, als hättest Du besten Freund und Vertrauten geheiratet, der Dir Geborgenheit gab.

Wenn die leidenschaftlichen Gefühle und S. Anziehung von Anfang an fehlten, bezweifele ich, daß die sich irgendwie erwecken lassen Ihm gegenüber bei Dir.
Inwieweit könnt Ihr über Eure Gefühle kommunizieren ? Weiß Dein Mann wie es in der Hinsicht in Dir aussieht ? Käme eventuell eine offene Beziehung in Frage ?

Was sind Eure Vorstellungen, Wünsche und Hoffnungen hinsichtlich der Paartherapie?

27.05.2017 17:33 • x 2 #2


A


Unserer Ehe fehlt es an Leidenschaft, wie weiter?

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B
Offene Ehe ist sicher nichtbdss richtige, dann lieber gemeinsam einen Weg finden, Partnerwechsler zum Beispiel oder auch Paare die gerne Partner tauschen. Ich würde alles tun um eine harmonische Beziehung zu retten, denn wenn alles andere passt dann sollte man auf einen geliebten Menschen nicht verzichten.

Ansonsten Alk. könnte auch helfen, Wein am Abend und es sich gut gehen lassen, dann kommt man auch leichter in fahrt, nicht mein Fall aber jeder sieht das anders. Ich denke nach so viel Jahren ist es normal das man neugierig wird, dann aber lieber zusammen ein Weg finden, sprich mit deinem Mann, er muss ja auch sehen das es nicht so klappt und wer weiß? Vielleicht wird es dann besser mit euch weil du siehst das es mit anderen Männern nix anderes ist.

Es gibt auch Dreier, vierer, Partys, Orgien usw... also wenn dir nur das fehlt, dann muss man eine Beziehung doch nicht beenden, natürlich müssen beide damit klar kommen, denn nur einer ist falsch, deswegen finde ich eine offene Beziehung nicht richtig weil dabei verliebt man sich nur in andere Menschen und ist dann noch verzweifelter als vorher.

Zusammen eine Lösung finden und niemals zweimal den gleichen S. Partner haben, es gibt da so einige Regeln die man beachten sollte.

Zum Beispiel keine Küsse mit anderen Männer bzw Frauen, denn küsse verbindet das Gehirn mit liebe.

Dann wechselnde Partner, niemals eine Bindung eingehen mit einem s.partner, nur so viel verraten wie nötig. Also nix privates erzählen usw... wer sich daran hält kann auch Spaß haben in einer Ehe ohne Angst haben zu müssen. Es ist auch wichtig niemals alleine den Weg gehen, also selbst wenn man es vereinbart hat, sollten immer beide anwesend sein.

Für den Anfang würde ich einen Dreier vorschlagen, da sind beide Ehepartner dabei und haben alles unter Kontrolle, dann S. Pärchen wo beide auf ihre Kosten kommen und was wichtig ist keine Eifersucht, also auch kein ständiges fragen wie es war usw... der Partner soll es zwar wissen aber auch nur so viel wie nötig.

So hast du deine S. befriedigt und alle sind glücklich, es sollte natürlich kein Dauerzustand sein, also nicht jeden Abend oder jedes Wochenende aber einmal im Monat die Lust ausleben würde euch sicher helfen.

Am Anfang ist das sicher komisch und man schämt sich auch aber hier kann es helfen eine erfahrenen Profi mit ins Boot zu nehmen, einer und eine die euch langsam an das ganze heranführen. Ich denke am Anfang würde schon eine orale Befriedigung genügen, einfach um ins Spiel zu kommen aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

27.05.2017 17:53 • x 1 #3


Gretchen
Ist doch gut, dass du dir Gedanken machst! Kann dich ein Stück weit verstehen was du beschreibst.
Meist sind Ehen/Partberschaften bzw die Person die man auswählt, ja Reinszenierungen früherere enger Beziehungen. Damit meine ich die Eltern.
Ich denke da ist noch Luft nach oben. Sprecht es an in der Therapie dass ihr es euch anders vorgestellt habt...wie denn?
Wie sieht dein Mann die Situation?

27.05.2017 19:26 • #4


K
Ich finde du solltest mit deinem Mann ein offenes Gespräch über deine Gefühle und das, was dir in eurer Ehe fehlt. Sprich an, dass du merkst, dass andere Männer dich interessieren , du aber nicht in eine Affäre schlittern willst.
Zum Punkt Paartherapie: habt ihr dort jemals eure Erwartungen daran definiert? Manchmal passt es einfach auch mit dem Therapeuten nicht.
Eine glück- und leidenschaftslose Beziehung für ein Kind aufrecht zu halten, halte ich für falsch. Kinder haben sehr feine Antennen für so etwas.

27.05.2017 19:55 • x 1 #5


Gretchen
Statistisch gesehen ist die Ehe aber meist doch die stabilste Beziehung auf das Leben gesehen. Denke schon dass es da Sinn macht, was zu tun.

27.05.2017 19:58 • #6


Gwenwhyfar
An eine Reinkarnation der Eltern glaube ich in diesem Fall nicht, da es von Anfang an keine Anziehung gab und in solchen Vater/Mutter-Beziehungen kribbelt es aus meiner Erfahrung gewaltig.

Aus Dankbarkeit für Beständigkeit wächst kein Begehren. Nach Eurer Ehezeit ist allerdings auch bei Paaren, die besser gestartet sind, oft die Luft raus. Anziehung und Gefühle kann man nicht herbei diskutieren, deshalb verwundert es mich nicht, dass die Paarberatung nichts bewirkt.

In der Theorie wäre sicher eine Affäre für Dich eine Lösung, vielleicht würde Dich das sogar auf den Teppich holen, wenn Du erkennst, dass Dein Partner viel bessere menschliche Eigenschaften hat. In der Praxis riskierst Du damit natürlich alles.

Es ist schwer etwas zu raten. Dein neuer Beruf wird Dir sicher viel abverlangen. Ein Hobby für das man brennt ist auch was.
Ansonsten Spielzeug? Sich bei SB absichtlich erwischen lassen? Animiere ihn wieder, weil....
Dein Mann wird auch gehörig gefrustet sein. Abweisung, wenn sie S. wollen, wirkt sich stark aufs Ego aus.

27.05.2017 20:12 • x 2 #7


Gretchen
Ich denke ob es in vater Mutter Beziehungen kribbelt kommt auf die beziehungsgestaltung an die man kennt.

27.05.2017 21:10 • #8


Gwenwhyfar
Zitat:
Ich war damals an einem Punkt, dass ich Männern nicht mehr so recht vertrauen konnte, weil ich in meinen vorherigen Beziehunge belogen und betrogen worden bin.

Zitat:
Das war in meinen vorherigen Beziehungen anders, völlig anders, da lief das immer super im Bett.


Diese Zitate geben meines Erachtens ziemlich gut darüber Aufschluß, dass die TE keine so ganz gesunde Kindheit hatte. Wie die meisten von uns. Und deshalb die Anziehung zu Männern, die nicht wirklich gut tun.

Da gibt es keine Anziehung zu *netten*, vertrauenswürdigen Männern. Die Elterndiskussion kann hier meines Erachtens auch dahin stehen.

Es geht darum, was Lenchen mit ihrem Ehemann-Freund anfangen kann. Da bin ich in der Einschätzung ganz bei @phönixflamme.

Ein anderer, der Anziehung verspricht, wird wieder insgesamt mehr Achterbahn in Dein Leben bringen, Lenchen. Du wirst Dir das ja ohnehin gut überlegen mit der Trennung.

27.05.2017 21:41 • x 1 #9


Gretchen
Meine Gedanken gingen in die Richtung zu gucken/zu überlegen wie man in eine solche Ehe kommt. Warum Du dich dafür ja mal entschieden hattest und meist hat das ja leider was mit einem selbst zu tun...ansonsten seh ich das wie meine Vorschreiberin.

28.05.2017 05:39 • #10


Gwenwhyfar
Zitat:
Ich wollte unbedingt eine ernsthafte Beziehung, in der man sich gegenseitig vertrauen kann und nicht verarscht wird.


Da ist die Antwort, Gretchen. Es war eine rationale Entscheidung. Und das nicht Alleinseinwollen oder -können.

28.05.2017 06:33 • #11


_Tara_
Das Begehren, der gemeinsame Se* ist es, was eine Paar-Beziehung von einer reinen Freundschaft unterscheidet.
Eine Partnerschaft, in der Se* und Leidenschaft, das körperliche Begehren komplett fehlt, wird über kurz oder lang scheitern (sofern wir nicht von 70aufwärts-Jährigen sprechen).
Spätestens dann, wenn einer von beiden einen Menschen trifft, bei dem se*uelle Lust und Begehren wieder leidenschaftlich entfacht werden! Das ist dann der Anfang vom Ende.

Man kann so lange ausharren, bis das passiert. Oder man trennt sich vorher schon und gibt damit sich selbst und dem anderen die Chance, nochmal eine auch se*uell erfüllende Beziehung mit einem anderen Partner, der besser passt, einzugehen.

Ist jedenfalls meine Meinung/Erfahrung.

28.05.2017 06:44 • x 1 #12


Gretchen
Ja ist die Frage was für einen persönlich rückblickend mit 90 noch das beste gewesen sein wird. Wie man sich das Leben vorgestellt hat und was man mit seinen Möglichkeiten bzw mit den eigenen Erfahrungen realisieren konnte.
Oder warum man es vielleicht so nicht realisieren konnte und es trotzdem gut war unterm Strich nach dem Motto besser geht es nicht

28.05.2017 06:58 • #13


_Tara_
Die TE sagt, dass ihr Se* und Leidenschaft fehlt. Dass sie spürt, dass sie andere Männer attraktiv und interessant findet. Also ist Se* und Begehren etwas, was ihr in ihrem Leben, in ihrer Partnerschaft, (verständlicherweise!) abgeht (ihrem Mann vermutlich auch). Etwas so Essentielles, wie Lust und Leidenschaft als 34-jährige (!) Frau in ihrer Paar-Beziehung vermissen zu müssen - so wird sie nicht glücklich werden, behaupte ich.

28.05.2017 07:07 • x 1 #14


L
Hallo,

mit so vielen Antworten in so kurzer Zeit habe ich ja gar nicht gerechnet. Vielen Dank erstmal dafür.
Leider habe ich es nicht geschafft eher zu antworten.
Ich versuche jetzt mal so gut es geht auf alles einzugehen.

Gleich vorweg, eine offene Beziehung kommt für meinen Mann absolut nicht in Frage. Für mich wäre das auf jeden Fall etwas was ich mir vorstellen kann. Ich kann ihn da schon verstehen, wobei ich auch denke, dass es ihm ja auch gut tun würde mal wieder ein ausgefüllteres S. zu haben.

Die Idee mit dem Pärchenclub und Dreier und so...Da muss ich ehrlich sagen, dass ich mir das nicht vorstellen kann, ich denke mein Mann noch viel weniger. Ich weiß auch nicht, ob uns das wirklich helfen würde. Ich will das gar nicht verurteilen, nicht falsch verstehen. Kann mir vorstellen, dass es für einige genau das richtige ist. Aber ich denke für uns eher nicht.

Zitat von PhönixFlamme:
Hallo Lenchen,

es liest sich so, als hättest Du besten Freund und Vertrauten geheiratet, der Dir Geborgenheit gab.

Wenn die leidenschaftlichen Gefühle und S. Anziehung von Anfang an fehlten, bezweifele ich, daß die sich irgendwie erwecken lassen Ihm gegenüber bei Dir.
Inwieweit könnt Ihr über Eure Gefühle kommunizieren ? Weiß Dein Mann wie es in der Hinsicht in Dir aussieht ? Käme eventuell eine offene Beziehung in Frage ?

Was sind Eure Vorstellungen, Wünsche und Hoffnungen hinsichtlich der Paartherapie?


Ja die Befürchtung habe ich auch, dass sich das nicht mehr wecken lässt. Auch unsere Paartherapeutin hat sowas schon einmal angedeutet. Empfohlen wurde uns ein Tant. Kurs. Ich weiß nicht, ob das das was sein könnte und ob das was bewirkt.
Ja, mein Mann weiß wie es in mir aussieht und wir können darüber auch reden.
Für ihn ist das natürlich sehr schwer zu hören, dass seine Frau ihn nicht begehrt und es auch noch nie getan hat.

Also wir sind zur Paartherapie um herauszufinden, ob es mit uns noch Sinn macht oder nicht und um Anregungen zu bekommen was man verbessern könnte. Das mit dem fehlenden s.uellen Begehren ist mir auch erst durch die Paartherapie so richtig bewusst geworden. Vorher habe ich das irgendwie nicht so richtig verstanden und tausend Gründe gefunden, warum das mit dem S. nicht so funktioniert, habe die Fehler auch sehr bei meinem Mann gesucht. Aber leider muss ich wirklich sagen, dass es wirklich dieses fehlende Begehren meinerseits ist.
Gut wir haben vielleicht auch nicht hundertprozentig die gleichen Vorstellungen von gutem S. und das knutschen ist auch nicht ganz so wie ich mir das wünschen würde, aber ich denke das Hauptproblem ist schon das fehlende Begehren.

Neben unserem S. gibt es aber schon auch noch andere Probleme. Wir sind eben sehr verschieden, haben entsprechend auch unterschiedliche Vorstellungen vom Leben, von der Freizeitgestaltung usw.
Streitereien gibt es schon immer mal wieder, oft auch über Kleinigkeiten. Mein Mann meint, dass ich zu viel mecker rund kritisiere.
Diese schlechte Stimmung hängt aber irgendwie auch wieder mit unserem S. zusammen. In diesem Bereich so frustriert zu sein wirkt sich auf jeden Fall auf die gesamte Stimmung aus.

Zitat von Gretchen:
Ist doch gut, dass du dir Gedanken machst! Kann dich ein Stück weit verstehen was du beschreibst.
Meist sind Ehen/Partberschaften bzw die Person die man auswählt, ja Reinszenierungen früherere enger Beziehungen. Damit meine ich die Eltern.
Ich denke da ist noch Luft nach oben. Sprecht es an in der Therapie dass ihr es euch anders vorgestellt habt...wie denn?
Wie sieht dein Mann die Situation?


Zu dem Punkt Eltern. Meine Eltern hatte keine glückliche Beziehung, haben sich letztendlich dann auch getrennt. Was sie schon viel früher hätten machen sollen. Ich als Teenager war froh, dass die beiden nicht mehr zusammen sind und die ständigen Streitereien, die teilweise richtig eskaliert sind, ein Ende hatten.

Wir haben das in der Therapie schon angesprochen, aber ich weiß auch nicht, manchmal habe ich das Gefühl, dass sie auch gar nicht weiß was sie mit uns noch machen soll. Sie ist schon die zweite Therapeutin, die erste hat uns gar nicht gefallen.

Zitat von Kurschaden:
Ich finde du solltest mit deinem Mann ein offenes Gespräch über deine Gefühle und das, was dir in eurer Ehe fehlt. Sprich an, dass du merkst, dass andere Männer dich interessieren , du aber nicht in eine Affäre schlittern willst.
Zum Punkt Paartherapie: habt ihr dort jemals eure Erwartungen daran definiert? Manchmal passt es einfach auch mit dem Therapeuten nicht.
Eine glück- und leidenschaftslose Beziehung für ein Kind aufrecht zu halten, halte ich für falsch. Kinder haben sehr feine Antennen für so etwas.


Reden tun wir darüber und auch das mit dem Interesse an anderen Männern weiß mein Mann.
Unser Kind merkt es auf jeden Fall, versucht uns immer mal wieder dazu zu bringen zu kuscheln oder uns zu küssen.
Ja das haben wir uns auch gesagt, dass wir nicht nur für unser Kind zusammenbleiben wollen, aber das sagt sich in der Theorie leichter, als es in der Praxis ist. Wir haben da schon beide große Angst, wie sie das verkraften wird.

Zitat von Gwenwhyfar:
Aus Dankbarkeit für Beständigkeit wächst kein Begehren. Nach Eurer Ehezeit ist allerdings auch bei Paaren, die besser gestartet sind, oft die Luft raus. Anziehung und Gefühle kann man nicht herbei diskutieren, deshalb verwundert es mich nicht, dass die Paarberatung nichts bewirkt.

In der Theorie wäre sicher eine Affäre für Dich eine Lösung, vielleicht würde Dich das sogar auf den Teppich holen, wenn Du erkennst, dass Dein Partner viel bessere menschliche Eigenschaften hat. In der Praxis riskierst Du damit natürlich alles.

Es ist schwer etwas zu raten. Dein neuer Beruf wird Dir sicher viel abverlangen. Ein Hobby für das man brennt ist auch was.
Ansonsten Spielzeug? Sich bei SB absichtlich erwischen lassen? Animiere ihn wieder, weil....
Dein Mann wird auch gehörig gefrustet sein. Abweisung, wenn sie S. wollen, wirkt sich stark aufs Ego aus.


Das glaube ich auch, dass nach so langer Zeit sicherlich bei vielen die Luft raus ist und natürlich ist es nicht mehr so wie am Anfang. Bei uns war es nur leider nie so und das stört mich gewaltig. Man kann sich nicht an die schöne Anfangszeit erinnern und da wieder irgendwas wieder beleben und ich finde es halt auch echt schlimm, dass wir zusammen sowas nicht erleben durften und das ich in der Blütezeit meines Lebens auf sowas verzichten musste.

Ohja mein Mann ist sehr gefrustet, verständlicherweise.
Hmm, ich kann ihn nicht animieren. Kann ich mir nicht vorstellen was du schreibst, nicht weil ich prüde bin, bin ich gar nicht, weiß ich ja aus den Erfahrungen mit den anderen Männern. Ich weiß gerade nicht so ganz wie ich beschreiben soll was mich da hindert.

Ja in der Theorie hört sich so eine Affäre wirklich sehr verlockend an. Ob ich dadurch erkenne was ich an meinem Mann habe, weiß ich nicht, glaube ich auch nicht. Denke eher dass mir dann noch mehr bewusst wird, was ich in unserer Ehe vermisse und es dann noch schwerer würde unsere Ehe zu retten. Mal ganz davon abgesehen, dass mein Mann unsere Ehe beenden würde.

Zitat von Gwenwhyfar:


Diese Zitate geben meines Erachtens ziemlich gut darüber Aufschluß, dass die TE keine so ganz gesunde Kindheit hatte. Wie die meisten von uns. Und deshalb die Anziehung zu Männern, die nicht wirklich gut tun.

Da gibt es keine Anziehung zu *netten*, vertrauenswürdigen Männern. Die Elterndiskussion kann hier meines Erachtens auch dahin stehen.

Es geht darum, was Lenchen mit ihrem Ehemann-Freund anfangen kann. Da bin ich in der Einschätzung ganz bei @phönixflamme.

Ein anderer, der Anziehung verspricht, wird wieder insgesamt mehr Achterbahn in Dein Leben bringen, Lenchen. Du wirst Dir das ja ohnehin gut überlegen mit der Trennung.


Meine Kindheit war tatsächlich nicht toll, nicht gesund. Das Verhältniss zu meiner Mama ist auch ganz schwierig.
Hingezogen fühle ich mich tatsächlich eher zu sehr starken und männlichen Männer. Auf den Bad Boy stehe ich jetzt nicht, aber schon auf Männer, die eben so richtig männlich sind und Selbstvertrauen haben. Wobei mir so Dinge wie Vertrauen und Zuverlässigkeit und sowas schon auch wichtig sind.

Bei deinem letzten Satz bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich ihn richtig verstehe. Vielleicht magst du dazu noch was schreiben?

Zitat von _Tara_:
Das Begehren, der gemeinsame Se* ist es, was eine Paar-Beziehung von einer reinen Freundschaft unterscheidet.
Eine Partnerschaft, in der Se* und Leidenschaft, das körperliche Begehren komplett fehlt, wird über kurz oder lang scheitern (sofern wir nicht von 70aufwärts-Jährigen sprechen).
Spätestens dann, wenn einer von beiden einen Menschen trifft, bei dem se*uelle Lust und Begehren wieder leidenschaftlich entfacht werden! Das ist dann der Anfang vom Ende.

Man kann so lange ausharren, bis das passiert. Oder man trennt sich vorher schon und gibt damit sich selbst und dem anderen die Chance, nochmal eine auch se*uell erfüllende Beziehung mit einem anderen Partner, der besser passt, einzugehen.

Ist jedenfalls meine Meinung/Erfahrung.


Ja da hast du schon Recht, dass genau das eine Freundschaft con einer Paarbeziehung unterscheidet.
Letztes Jahr habe ich tatsächlich so einen Mann getroffen, der dieses Begehren auf eine schon unheimliche Art in mir ausgelöst hat. Unglaublich, dass man so fühlen kann. Wir hatten ne zeitlang beruflich miteinander zu tun, aber jetzt schon ne ganze Weile nicht mehr und das ist auch besser so.
Aber so hätte bzw würde ich mich gerne bei meinem Mann fühlen...

Trennung ist halt gar nicht so einfach. Da hängt soviel dran und man gibt ja dann auch die ganzen schönen Dinge auf. Und nach meinen schlechten Erfahrungen die ich mit Männern gemacht habe, habe ich auch Angst wieder nur an die falschen zu geraten.

Gut ich glaube ich lasse das erstmal so, ist ja auch ganz schön lang geworden.

28.05.2017 10:37 • #15


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