Verheimlicht er mir Geldprobleme?

Liebe @anegret,

ihr steht kurz vor dem Zusammenleben in deiner Wohnung, seid gerade mal ein knappes Jahr in einer Wochenendbeziehung. Wie gut kennt ihr euch wirklich, wie kam es zu der Entscheidung zusammenzuziehen, wie viele Kilometer trennen euch aktuell?

Zitat von Anegret:

Wie würdet ihr vorgehen?

Reden. Offen und transparent.

Zitat von Anegret:

Das hat er wegen mir und wegen der Rentabilität aufgegeben.
Jetzt fordert das FA angeblich eine Steuervorauszahlung von 6000Euro von seinem Nebengewerbe.

Das macht wenig Sinn. Wenn das Gewerbe unrentabel ist, wie kommen 6k GSt-VZ zustande, sind das Zahlungen für die Vorjahre? Wenn er das Gewerbe abgemeldet hat, muss er im normalen Ablauf seine GSt-Erklärung machen (Steuerberater) und dann die Abschlusszahlung leisten, sofern ein Gewinn erwirtschaftet wurde. Er hat übrigens einen Freibetrag von 24.500 Euro Gewinn (nicht Umsatz!), auf den er keine Steuern zahlen muss.

Zitat von Anegret:

Wir reden eigentlich über alles und wir haben uns viel anvertraut und wir sind uns einig, auch über Probleme zu reden.

Hier scheint das unscheinbare Wörtchen eigentlich entscheidend. Wenn es dir ernst damit ist, dann sprich ihn an, teil ihm deine Sorgen mit bevor ihr gemeinsam in deiner Wohnung lebt und plötzlich unliebsame Überraschungen aufploppen und du aus der Nummer nicht mehr raus kommst. Ich habe allerdings nicht bei dir gelesen, dass er Geld von dir haben wollte wie manche hier schreiben, magst du dazu etwas sagen?

Zitat von Hermine47:

Vielleicht erscheint es ja nur mir unlogisch, aber wieso muss ich für etwas vorauszahlen was es gar nicht mehr gibt ?

Yep. Eigentlich....
Also liebe TE, geh da mal mit klarem Kopf dran:
Du liegst da schon richtig, dass Du zweifelst. Würde ich auch.

Ich mach Dir mal ne vereinfachte Rechnung auf.

Steuervorauszahlungen leistet man in der Regel dann, wenn das Fi-Amt für das vergangene/letzte veranschlagte Jahr die Nachzahlung festgelegt hat. Dann werden auch gleichzeitg VZ´s mit Bescheiden angefordert und das meist vierteljährlich.

Beispiel, ganz vereinfacht:
Einkommen 60 TEuro für das Nebengewerbe, gerechnet mit 42% Spitzensteuersatz (obwohl der erst ab knapp 70TEuro anfängt):
60TEuro *42% = 25.200,00 Steuerzahlung für z.b. 2024

Für 2024 ergeht also ein Bescheid in Höhe von 25.200,00 raus.

Dann geht das Fi-Amt hin und sagt: hach, ich hab ja noch Geld zu bekommen und lege dann da für das nächste Jahr direkt als voraussichtliche Steuerlast die gleiche Summe fest und setze voraus, dass der Steuerschuldner im nächsten Jahr das gleiche verdient. Und er kann die vielen Euronen im Voraus leisten und nicht erst in 1-2 Jahren.

Also 25.200,00 / 4 (4 Quartale) = 6.300,00 Steuervorauszahlung pro Quartal.

Das wäre dann eine VZ, die üblich wäre von der Vorgehensweise. Ich kenne kein Fi-Amt, welches für ein ganzes Jahr eine Vorauszahlung fordert.

Du musst den Sachverhalt für Dich klarstellen.

Wenn das Nebengewerbe erst vor kurzem abgemeldet wurde und das Fi-Amt noch nicht Bescheid weiß: selbst dann ist das eine enorme Summe und hat oder führte zu einem hohen Nebenerwerb. Oder es ist eine Nachzahlung zusammen mit einer Vorauszahlung, evtl. auch für mehrere Jahre. Auch das weißt Du nicht; von daher: schlau machen, alles andere nutzt Dir nix !

@anegret

Zitat:

Ich bin Mitte 50 und seit knapp einem Jahr in einer Wochenendeziehung.

Knapp ein Jahr also 10 Monate.

40 Wochenenden , wenn überhaupt = 80 Tage gesehen. Also vermutlich eher 60 Tage.

Zitat:

Wir harmonieren zusammen wirklich wunderbar, haben auch unsere Urlaube und Freizeit wunderbar verbracht.

Du kennst den doch gar nicht richtig !

Man sagt , eine Person kennt man halbwegs nach drei Jahren.

Zitat:

Jetzt steht ein Zusammenzug an.

Warum möchtest du das ein fremder bei dir einzieht ?

Zitat:

Er wird dieses Jahr noch zu mir ziehen.

Zum Übergang oder ist das hier gleich volles Risiko ?

Kam die Idee von dir oder von ihm ?

Zitat:

Ich wohne in meiner eigenen ETW.

Warum möchtest du jemand bei dir zuhause einziehen lassen der finanziell Probleme hat.

auf der einen Seite will er groß verdient haben , auf der anderen Seite sind 6000 Euro ein Problem ?

wie passt das zusammen?

Du hast hast ein Partner ausgewählt , und möchtest ein Partner bei dir zuhause haben , der vermutlich die kommend Monate oder Jahre , keinen Urlaub machen kann , kein Kino oder sonst was sich erlauben kann,

hier ist auch bei deiner Auswahl und Geschwindigkeit seltsam finde ich. Die rosarote Brille nach auf.

Zitat von GreenTara:

Da dürfte es doch kein Problem sein, über dieses wichtige Thema zu sprechen. Wenn kurz vor dem Zusammenziehen ein Ich habe nichts offenbart wird, wäre ich persönlich ganz, ganz vorsichtig. Und wenn mein Partner in der Hinsicht nicht durch Offenlegung meine Verunsicherung nehmen kann oder oder will: ...

Zitat von GreenTara:

Vielleicht bekommen wir ja noch Informationen von Gast Anegret. Sie hat sich offenbar direkt nach Erstellung ihres Threads abgemeldet. Wir hatten in jüngerer Vergangenheit etliche Einmalanfragen ohne Feedback.

Danke. Nicht drauf geachtet, frage mich aber echt, was das soll.

Nein, ich habe mich nicht abgemeldet, nur noch nicht angemeldet für die Frage.

Erstmal danke für die vielen Antworten.
Wir kennen uns ein knappes Jahr und sind wirklich jedes Wochenende zusammen gewesen. In den Urlauben sowieso und wir waren auch gemeinsam im Urlaub.
Wir wohnen eine gute Stunde voneinander entfernt und können uns aufgrund meiner Schichtarbeit wochentags selten sehen.
Aber natürlich sind wir täglich im Kontakt, telen regelmäßig.
Ich habe halt schon mehrere schlechte und toxische Beziehungen hinter mir und will nichts falsch machen oder übersehen.
Ich bin vorbelastet und will keine Liebesschmerzen mehr.
Er ist ein toller Mann und Mensch und ich denke, vielleicht hat er nur den Scham seine Probleme auszusprechen.
Natürlich würde ich ihm helfen, wenn ich ihm das Geld auch nicht geben kann.
Es fühlt sich im großen und ganzen ziemlich ehrlich an.

Aber ich weiß auch, dass sich manche Menschen ziemlich gut verstellen können, leider...
Gruß Annegret

@Annegret

Zitat von Annegret:

Natürlich würde ich ihm helfen, wenn ich ihm das Geld auch nicht geben kann.

Vielleicht auch wirklich gut, dass du ihm da nicht helfen kannst

Mein Rat wäre dann auf jeden Fall beim zusammenziehen: Getrennte Konten.
So bist du auf der sicheren Seite, falls es doch schief geht.

Zitat von Anegret:

Ich wohne in meiner eigenen ETW.

Und bitte lass es auch erstmal sein, ihn ins Grundbuch mit einzutragen, wegen deiner Eigentumswohnung.
Falls du da überlegst.

In einer Partnerschaft gehört auch dazu, offen über die Finanzen zu reden. Macht er wohl leider nicht so.

Dein Bauchgefühl sagt dir schon die richtige Richtung - Vorsicht walten lassen