Wie kann ich diese Beziehung verarbeiten?

Hallo, ich bin jetzt seit 1,5 Jahren von meinem Freund getrennt. Wir waren acht Jahre zusammen. Die Trennung war damals einvernehmlich, aber ich bereue dies entsetzlich. Ich vermisse ihn so sehr. Er weiß das, aber er ist nicht bereit mir eine zweite Chance zu geben. Ich weine jeden Tag. Ich weine sogar in der Öffentlichkeit, im Bus oder bei der Arbeit, weil es mich einfach ständig überkommt und ich dann nichts dagegen machen kann. Ich denke den ganzen Tag an nichts anderes. Und es wird nicht besser, sondern schlimmer. Ich hatte sogar eine Therapie gemacht (schon vor der Trennung angefangen, aus einem anderen Grund), aber hat null geholfen. So kanns nicht weitergehen, und ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Mein Leben macht keinen Sinn mehr.

Patricia

@Patricia

Hey du:)

Erstmal willkommen hier im Forum !

Magst du etwas mehr über deine Beziehung erzählen?
Warum warst du in Therapie?

Was macht denn dein Leben außerhalb von Liebesbeziehungen aus, was macht DICH aus?

Inwiefern besteht denn noch Kontakt zu deinem Ex?


Liebe Grüße

Hallo HarryKane,

mittlerweile besteht kein Kontakt mehr.

Die Beziehung war in meinen Augen perfekt. Wir haben zusammen gewohnt, unsere Zukunft geplant...

Ich habe praktisch kein Privatleben. Ich war für ihn in eine andere Stadt gezogen. Ich hatte ihn und durch ihn auch Kontakt mit seinen Freunden.

Zitat von Patricia29:

Hallo HarryKane,

mittlerweile besteht kein Kontakt mehr.

Die Beziehung war in meinen Augen perfekt. Wir haben zusammen gewohnt, unsere Zukunft geplant...

Ich habe praktisch kein Privatleben. Ich war für ihn in eine andere Stadt gezogen. Ich hatte ihn und durch ihn auch Kontakt mit seinen Freunden.

Im Grunde beantwortet es deine Frage weshalb es dir nach so langer Zeit noch so schlecht geht.

Wenn dein Leben 100% Beziehung ist fallen mit der Trennung 100% weg.

Du hast dein Leben jedoch selbst in der Hand .
Ich denke es gilt für dich aufzuarbeiten weshalb du deinen Lebenssinn bei anderen versuchst zu finden und warum du dir Dinge nicht geben kannst.

Stichwort Selbstliebe.

Versuche doch ebenso zu schauen was dir Freude bereitet oder entdecke Hobbys.
In vereinen kannst du so ein Netzwerk aufbauen und dir ein stabiles soziales Umfeld aufbauen.

Du musst ein erfülltes Leben alleine führen , mit dir selbst achtsam und zufrieden sein - mit dir im Reinen sein.
Nur wer sich selbst annehmen kann, kann auch mit ganzem Herzen ohne Abhängigkeit lieben.

Das gebe ich dir als Rat.
Sonst werden auch alle zukünftigen Beziehungen scheitern- mit dieser Leidensdauer als folge .

Danke für deine Antwort.

Ja, ich weiß. Die Beziehung war alles, und deswegen habe ich jetzt nichts.

Aber ich kann einfach nicht nach vorn schauen, irgendwas neues anfangen. Ich kann einfach nicht akzeptieren, dass es vorbei ist. Ich verstehe auch nicht warum es vorbei ist. Ich habe irgendwie immer noch Hoffnung, obwohl er klar gesagt hat dass es keine Hoffnung mehr gibt. Aber ich kann einfach nicht. Wie soll ich denn an irgendwas anderes denken? Einfach alles erinnert mich an ihn. Alles was ich sehe, was ich höre, was ich mache. Ich will es auch nicht akzeptieren dass es vorbei ist. Weil ich dann eben wirklich nichts mehr habe. Ich denke oft daran mich umzubringen. Ich weiß nicht wie ich irgendwas schaffen soll. So allein.

Entschuldige dass ich so viel schreibe. Du hast wahrscheinlich schon alles sinnvolle dazu geschrieben. Und ich klinge bestimmt wie ein trotziges kleines Kind.

Ich kann einfach nicht mehr.

Liebe patricia29,

Ich fühle wirklich mit dir. Ich bin nach über einem Jahr noch nicht drüber hinweg. Er war Jahre lang mein bester Freund... wir kamen zusammen und er ist bei mir eingezogen. Da wir zusammen gearbeitet haben haben wir uns knapp 2 Jahre täglich 24 Stunden gesehen. Die erste Zeit war die Hölle und auch ich war in Therapie. Allerdings hat es einige Therapeuten gebraucht bis ich den gefunden habe der mich wieder aufgepäppelt hat... aber auch weil ich es zugelassen habe.

Gibt es niemanden in deinem Umfeld der dir halt geben kann? Für den heilungsprozess finde ich persönlich sowas sehr sehr wichtig.

Fühl dich gedrückt

Liebe Gast002,

vielen Dank für deine Antwort. Ich wünsche dir auch ganz viel Kraft!

@patricia29

Ich glaube, das Erste, von dem Du loskommen mußt, sind diese Autosuggestionen (Aber ich kann einfach nicht. - Ich will nicht akzeptieren, daß es vorbei ist. - Weil ich dann wirklich nichts mehr habe. usw.)
Das ist wirklich fatal, wenn Du dir das immer wieder selber suggerierst. Das solltest Du schnellstmöglich unterbinden und jeder solchen negativen Suggestion (die Dich unbewußt gleichsam programmiert) bewußt eine positive, gegenteilige gegenüberstellen.
Wenn Du Dir etwa sagst, Du hättest dann nichts mehr: Was immer einem widerfährt im Leben, man hat immer noch sich! Und gerade auf sich selber sollte man nicht vergessen.
Solange Du Dich selber so negativ programmierst, kannst Du aus diesem Schlamassel auch nicht herauskommen. Das, was Du glaubst, was Du Dir selber sagst, ist auch Deine Wahrheit. Und die kann sich erst verändern, wenn Du beginnst, Dir etwas anderes einzuprägen (und vorzustellen), etwas Positives, das ganz unabhängig von irgend jemand anderem zu erreichen ist.

@patricia29

Die Beziehung hat nicht funktioniert weil du dich vollumfänglich von deinem Ex emotional abhängig gemacht hast.

Eine gesunde Beziehung basiert auf Augenhöhe .
Beide Partner haben ein erfülltes eigenes Leben und können so eine gesunde Liebe zueinander hegen.

Du hast dich aufgrund deiner- so meine Vermutung mangelnden Selbstliebe und Selbstbewusstsein ( nicht zu verwechseln mit Selbstvertrauen) in eine toxische Abhängigkeit begeben .

Dies hat dazu geführt , dass du für deinen Freund unattraktiv wurdest.

Gäbe es denn irgendwas, was es zu tun gäbe für Dich?
Einen Schulabschluß nachholen oder aufstocken? Eine Ausbildungsstelle suchen und antreten, auch eine weitere? Oder eine andere Arbeit suchen....gehst Du arbeiten?

Es muß doch irgendwas geben von diesen Punkten, die Du angehen könntest, um Dir selbst Aufgaben zu bescheren, um die Du Dich kümmern könntest, tagtäglich. Zum Beispiel tagtägliches Lernen etc...

Du mußt da schnellstens aus dieser Spirale Ex-Freund raus, sonst wirst Du jämmerlich enden. DAS kann doch wohl nicht Sinn und Zweck Deines Lebens sein, oder?
Wie lange willst Du denn noch dem Typen nachtrauern? Das nutzt doch nichts und niemandem etwas. Der lebt sicher längst sein eigenes Leben.
Lebe Du auch Deines jetzt.

Zitat von Olympiapark:

Gäbe es denn irgendwas, was es zu tun gäbe für Dich?
Einen Schulabschluß nachholen oder aufstocken? Eine Ausbildungsstelle suchen und antreten, auch eine weitere? Oder eine andere Arbeit suchen. gehst Du arbeiten?

Es muß doch irgendwas geben von diesen Punkten, die Du angehen könntest, um Dir selbst Aufgaben zu bescheren, um die Du Dich kümmern könntest, tagtäglich. Zum Beispiel tagtägliches Lernen etc.

Du mußt da schnellstens aus dieser Spirale Ex-Freund raus, sonst wirst Du jämmerlich enden. DAS kann doch wohl nicht Sinn und Zweck Deines Lebens sein, oder?
Wie lange willst Du denn noch dem Typen nachtrauern? Das nutzt doch nichts und niemandem etwas. Der lebt sicher längst sein eigenes Leben.
Lebe Du auch Deines jetzt.

Die gescheiterte Beziehung und der Ex sind nicht DAS Problem.

Die Trennung hat lediglich das Ur-Problem offen gelegt , welches durch die vermeintlich erfüllende Beziehung verschleiert wurde.

Nämlich die mangelnde Selbstakteptanz, Selbstliebe , Selbstbewusstsein.

@patricia29

Du warst in deinem Leben noch nie über längeren Zeitraum alleine, oder?

Vielen Dank für die Antworten.

@Olympiapark: Hab bereits ein abgeschlossenes Studium und bin aktuell auf der Suche nach einer neuen Arbeit. Fühle mich damit aber vollkommen überfordert, da ich mich eben zur Zeit auf nichts konzentrieren kann.

@HarryKane: Doch, ich war schon oft allein. Eigentlich sogar mein ganzes Leben mit Ausnahme von dieser Beziehung.
Und ich bin mir sicher, das Problem ist kein mangelnder Selbstwert o.ä. Ich hatte ein eigenes Leben (Studium, Job, Hobbies). Nur jetzt macht mir eben nichts mehr Freude. Ich liebe ihn noch immer und vermisse ihn. Meine Pläne für die Zukunft (Familiengründung) sind kaputt. Und dies zu akzeptieren fällt mir sehr schwer

Beste Grüße
Patricia

Zitat von Patricia29:

Meine Pläne für die Zukunft (Familiengründung) sind kaputt.

Da liegt wohl der Hase im Pfeffer.

In dieser verfahrenen Situation, Du hast dort kaum Kontakte nach außen, lebst deine Traurigkeit, deinen Verlust der Lebensplanung und machst Dich kleiner als du bist. Wenn ich von deinen Nick schließe, bist Du 29 und somit jung genug, auch noch mit 33 Kinder zu haben.
Nur eben mit einem anderen Partner, welchen du erst findest, wenn du mit dem aktuellen abgeschlossen hast. Du hast eine Vorstellung geliebt, so lese ich dies und diese ist zerbrochen. Um an dein Ziel (Kinder) zu kommen, solltest du deine Trauer überwinden und wieder auf andere Menschen zugehen, Leute kennenlernen, dir ein eigenes Umfeld aufbauen und sehen was kommt, was wird

Nur Mut. Schlechter als jetzt kann es doch nicht werden