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Verlassen nach 25 Jahren wegen depressionen

M
Hallo top,

Hab heute frei bei dem schönen Wetter.
Ich hab mir das auch schon überlegt und da ist sie dann wieder die Hoffnung. Ich kann ja eh nichts machen. Er geht jetzt seinen Weg so, also habe ich beschlossen, nicht mehr in der Vergangenheit zu wühlen , von wegen hätte, wäre, eher geredet. Bringt nix, zieht mich runter.
Es ist jetzt so wie es ist. Tiefschläge werden immer wieder kommen vor allem wenn mein Kopfkino wieder anspringt und ich mir vorstelle was er mit ihr so alles macht.

Ich will jetzt wirklich nach vorne sehen und für mich Gutes tun. Es wird mir gelingen ... meistens.
Und wenn das Loch dann mal wieder da ist, dann weiß ich ja wo ich liebe Menschen finde, die das Alles kennen und verstehen.

Liebe Gruß Martha

22.01.2016 13:07 • x 1 #31


Arcas
Hallo Marta,
auf der Suche nach etwas Hilfe bei meinem Liebeskummer bin ich über dieses Forum hier gestolpert und bei deinem
aktuellen Thema ist es mir kalt den Rücken runter gelaufen....
Ich stehe immer noch unter Schock und dachte das passiert nur mir, das man vom Partner mit Depressionen verlassen wird, ich dachte bisher das die gesunden Partner eher die depressiven verlassen.

Also meine Partnerin hat mir, kurz vor Weihnachten, nach über 12 Jahren, für mich völlig überraschend mitgeteilt das sie mich für eine gemeinsame Beziehung einfach nicht mehr genug liebt....
Das hat mich schwer getroffen und tut verdammt weh, seitdem geht es mir echt besc......
Sie war nach starker beruflicher Überlastung mehrere Wochen wegen psychischer Probleme krank
geschrieben und hat dann (auch auf mein anraten hin) einen Therapeuten aufgesucht.
Kurz nach der zweiten Sitzung dort hat sie mir ihre Entscheidung mitgeteilt...!?
Ich bin jetzt völlig verwirrt, da ich immer versucht habe sehr viel Rücksicht auf sie zu nehmen
und sie nachwievor sehr liebe.
Leider komme ich gefühlsmäßig garnicht mehr an sie ran und sie möchte auch nicht mehr über Probleme reden.
Sie meint es wäre alles gesagt und ich könnte mir ja überlegen ob ich mir eine Freundschaft mit ihr vorstellen kann...
Das macht mir schwer zu schaffen und ich weiß im Moment garnicht mehr mit meinen Gefühlen umzugehen.

Andreas

22.01.2016 14:47 • #32


A


Verlassen nach 25 Jahren wegen depressionen

x 3


M
Hallo Andreas,

das kenne ich nur zu gut und kann alles mitfühlen.

Die Therapeuten haben eine Art Macht über den Kranken. Der Kranke ist hilflos und denkt, die werden es schon richten. Also mach ich alles was die sagen, damit es mir besser geht. Die Angehörigen sind den Therapeuten Entschuldigung sch... egal. Hat der Therapeut zu meinem Mann ja gesagt, er sei sein Therapeut und nicht meiner. Daher durfte ich nicht mit.

So brutal es ist. Du kannst nur warten bis sie sich selbst bei Dir meldet. Bedränge sie nicht, dass macht alles noch schlimmer. Ich weiss wovon ich rede.

Irgendwann wird vielleicht die Zeit kommen und sie spricht wieder mit Dir. Bei meinem Mann hat es Wochen ach was Monate gedauert.

Die heutigen Therapien bei Depressionen sind so. Alles wirklich alles im Leben zu änden. Keinen Kontakt zum Partner, da herrscht Handy Verbot. Arbeitsstelle nicht nur wechseln sondern komplett aussteigen.

Auszeit nehmen Australien, Afrika, Welthungerhilfe usw.

Ich halt das für komplett schwachsinnig, denn das Leben ist anders, und der Kranke nimmt seine Depression sowieso überall mit hin, egal wo er ist und was er macht.

Der Kranke sieht nicht wie sein Partner leidet und droht unterzugehen, denn seine Welt ist für ihn ja auch zusammengebrochen.

Jetzt wunder ich mich über mich selbst, dass ich so rational sein kann, denn mein Schmerz Sitz tief und ich hasse das, will nicht leiden, aber ich habe akzeptiert, dass ich nichts ändern kann gar nichts!

Ich will mich nicht mehr runter ziehen lassen s.o.

Glaube mir auch Du wirst es schaffen wie viele hier. Ich bin oft und gerne im Forum unterwegs, vor allem wenn die Tönen wieder fliessen, die ungeklärte Fragen auftauchen, das WARUM MIR.

Ich hab doch alles für ihn getan und nun hat er mich verlassen, wollte mit ihm alt werden. Schöner Traum.

Hoffentlich konnte ich Dir ein wenig helfen.

Ich muss dann weg schau aber heute abend wieder rein.

Viel Kraft für Dich Gruß Martha

22.01.2016 16:21 • #33


Arcas
Hallo Martha,

vielen Dank für deine Worte.
Ich bin froh hier über diese Seite gestolpert zu sein und deine Leidensgeschichte gelesen zu haben,
das hilft mir zumindest etwas auch meinen Kopf ein klein wenig klarer zu bekommen, obwohl da im Moment
noch gewaltiges Gefühlschaos herrscht!

Bei mir ist die Situation zwar ein bisschen anders als bei dir, meine Partnerin hat mir (z.Z. noch...!?)
nicht eröffnet das es da jemand anderen gibt aber sie lässt nichts mehr an sich ran.

Es ist für mich nur so absurd, das die Aussage, das sie mich nicht mehr liebt, nach ihrem zweiten
Therapeuten -Termin, für mich so völlig überraschend, kam...!?
Mitlerweilen hat sie die Therapie aber abgebrochen, weil der behandelte Therapeut wohl der Meinung war, das er nicht der richtige für ihr Problem ist...!?!?!?
Ich glaube, das da auf diesem Gebiet der Medizin, eine ganze Menge Schaden angerichtet wird!
Das verrückte ist, ich liebe meine Frau aber sie meint: las mich gehen und werde wieder glücklich....
Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, ich möchte ihr zwar so gern helfen und ihr beistehen aber
auf der anderen Seite ist ihre Ansage ja auch mehr als deutlich!
Wir leben in getrennten Wohnungen aber in unmittelbarer Nähe, ich hatte jetzt seit 2 Januar keinen Kontakt mehr mit ihr und wollte sie auch nicht nerven sondern ihr nur etwas Zeit und Ruhe zur Besinnung geben, natürlich in der Hoffnung das sich alles wieder einrenkt aber wie lange kann/sollte man(n) diesen Schwebestatus durchhalten...?

Andreas

22.01.2016 23:28 • #34


M
Hallo Andreas

Das Chaos hört so schnell nicht auf. Ich hab das seit letztem Frühsommer.
Aber dass er mich nicht mehr liebt,ź kam auch erst vor ca 14 Tagen total überraschend.

Du kannst ihr nicht helfen. Dass sie den Therapeuten ablehnt, kann viele Ursachen haben. Meistens ertragen die Patienten nicht , dass ihnen die Wahrheit gesagt wird.

Ich kann diesen Schwebezustand auch nicht aushalten, weil mein Mann mir noch am 23.12. gesagt hat, er hätte mit seinem Therapeuten herausgefunden, dass er mich nie verlassen würde. Zitat Ende!

Ich weiß auch nicht weiter. Er fehlt mir unendlich. Das Wissen, dass er mit einer anderen Frau....

Es bringt mich um, aber wir können es nicht ändern so sehr wir auch wollen.

Lieben Gruß Martha

23.01.2016 00:03 • #35


Arcas
Hallo Martha,

darf ich fragen, wie er es dir gesagt hat, das er dich nicht mehr liebt und was du in diesem Moment gefühlt hast?

Bei meiner Frau war es ganz skuriel, es war an einem Sonnabend, wir hatten uns für den Tag einiges vorgenommen, ich hatte für uns gekocht (das Gericht was ich am besten konnte) um sie zu entlasten.
Wir lachten noch zusammen, dann ging sie kurz raus auf den Balkon um eine zu rauchen, anschließend kam sie rein ins Wohnzimmer, setzte sich ruhig auf das Sofa neben mich und sagte: ich muss dir sagen, ich liebe dich nicht mehr.... aber ich mag dich unheimlich gern und würde dich gern als Freund behalten, jetzt liegt es an dir zu entscheiden wie du damit umgehen kannst, für mich wäre alles verständlich....

Seither bohrt dieser Satz ununterbrochen in meinem Kopf, es ist heute genau 8 Wochen her und ich verspüre
keinerlei Besserung, im Gegenteil, ich grüble immer mehr und esse und schlafe kaum noch, trotz Schlaftabletten aber die scheinen keine Wirkung zu zeigen.....
Mir geht es wie dir, ich komme hier auch nicht mehr weiter, habe aber mitlerweilen auch echt Vorbehalte
zu einen Psychologen zu gehen (obwohl ich schon eine Überweisung von meinem Hausarzt dahin habe).
Aber was sollte der noch empfehlen?: Kopf hoch, die Zeit heilt alle Wunden, klar aber das hilft mir im Moment auch nicht weiter.......!

VG Andreas

23.01.2016 00:48 • #36


M
Hallo Andreas,
Du darfst mich gerne fragen!

Er war Weihnachten und Silvester nicht zu Hause. Er hat gesagt, er braucht Abstand und seine Therapie bis 5.1. Plötzlich kam er am 3.1. völlig unverhofft für mich und ich voller Hoffnung alles wird gut!

Dann bin ich am 5. zum Geburtstag zu einer Freundin gegangen, nachmittag, vielleicht 3 Stunden. Ich kam nach Hause, er saß da wie auf Besuch. Ich wollte für uns kochen halt gemütlich, er ist endlich wieder zu Hause. Was für eine Gemeinsamkeit bei dir und mir! Er sagte, nimm dir was zu trinken (bei mir Weizenbier) ich muss dir jetzt sehr weh tun ! Wir sind jetzt getrennt ich hab da jemand kennengelernt in der Therapie. Ich habe geheult du kannst mich nicht verlassen, was soll aus mir werden. Du hast doch mit deinem Therapeuten erarbeitet du verlässt mich nicht.

Am gleichen Abend ist er gefahren wohin auch immer.

Ich kann auch kaum noch essen, nach der Op eher schlecht. Schlaftabletten nehme ich, aber da kenne ich da zum Glück aus.

Was ich gefühlt habe: mein Leben ist zu Ende. Aber du siehst ich bin noch da

Martha

23.01.2016 01:19 • x 1 #37


C
kopf hoch und weiter machen mir geht es ähnlich

23.01.2016 01:27 • #38


Arcas
Hallo Martha,

ohje, was für ein Drama. Ich kann mich sehr gut in deine Situation hinein versetzen.
Wie meisterst du seither deinen Alltag ?
Ich habe einen verantwortlichen technischen Beruf und merke das ich zeitweise doch extrem unkonzentriert bin,
ich versuche mir aber nichts anmerken zu lassen, habe aber innerlich Angst, das eventuell durch Fehler meinerseits andere zu Schaden kommen....
Kann aber auch nicht einfach zuhause bleiben, da fällt mir die Decke auf den Kopf.
Jetzt am Wochenende versuche ich einfach mal wieder auszuschlafen, fürchte aber das ich eh wieder die ganze Nacht munter liege und grüble...
Wie lange hält ein Mensch sowas eigentlich durch bis das System zusammen bricht..?

Andreas

23.01.2016 01:57 • #39


M
Guten morgen Andreas

Ich habe viel im Forum gelesen und mir da rausgepickt, was zu mir passt s.o.

Leben von Tag zu Tag, versuchen sich was Gutes zu tun.

Ob das System zusammenbricht hängt von Dir ab. Ich hab mich zuerst auch total eingeigelt. Nur geheult, die Welt ist schlecht zu mir, will allein sein in meinem Schmerz. Das ist falsch, funktioniert aber super, wenn man noch weiter ins Loch fallen will.

Mein bester Freund ist für mich da gewesen und ist es immernoch. Wir unternehmen viel zusammen und wenn es nur Fernsehen ist.

Ich grübel und weine immernoch viel vor allem morgens und abends. Sch... ,aber er will mich nicht mehr,
er hat mich schon ausgetauscht! Ich lerne es zu akzeptieren, kann ihn nicht zwingen. Was soll ich mit ihm, wenn er die Andere liebt?

Das hört sich leicht an, aber glaube mir. Meine Welt war komplett zusammengebrochen. Langsam setze ich sie wieder zusammen. Kein Partner, der einen so behandelt, ist es wert, dass er einem das Leben so zerstört auch wenn er krank ist.

Man bin ich stark heute mal sehen wie lange das andauert. Du schaffst das auch!

Martha

23.01.2016 11:04 • #40


G
Hallo Martha!
Bin in einer aehnlichen Situation gerade. Ich fühle mit dir, denn diese Machtlosigkeit ist die Hölle. Ja es mag sein, dass vorher schon etwas nicht gestimmt hat. Aber ich bin wie du der Meinung, dass man als Ehepaar dann nach dieser Erkenntnis auch gemeinsam nach einer Lösung suchen kann und muss.Eine Ehe ist nicht zum wegwerfen.. Die Therapeutenstellen aber nur den Patienten in den Mittelpunkt und alles drum rum soll in Frage gestellt und ggf. Entfernt werden. Paargespraeche.. Nichts davon passiert...dass damit soziale Systeme zusammenbrechen, die auch Rückhalt geben, ist denen reichlich egal.
Auch in meinem Fall trat in der Reha zusätzlich eine andere Frau ins leben und das Chaos ist perfekt.
Mein Partner und ich hätten sicherlich wieder zueinander gefunden, aber mit jemand Dritten im Kopf geht das leider nicht. Dies gibt auch einen Kick und pusht das Ego, dass in der Depression auch angeknackst ist.
Ich verabschiede mich nun auch immer mehr von meiner Ehe... Es tut mir leid, dass es dir nun auch so ergeht.

23.01.2016 11:40 • #41


Maus-89
Ich muss hier mal eine Lanze brechen für Psychiater und Therapeuten.
Ich bin vor 8 Jahren nach/während einer Krebserkrankung an Depressionen erkrankt. Ich habe mich immer mehr zurück gezogen.
Das hat meinen Mann in die Arme einer anderen getrieben, was für meine Gesundheit nicht förderlich war.
2012 habe ich dann eine Therapie begonnen, die Gespräche hatten zu 90% mit meinem Mann zu tun.
Es wurde mir nichts eingeredet, meine Therapeutin hat mich des öfteren gebeten, meinen Mann mitzubringen. Er wollte nie.
Im letzten Jahr eskalierte es und mein Mann zog zu seiner Affäre.
Er kam zurück und wir begannen eine Paartherapie, die er nach drei Treffen abbrach.
Danach bin ich physisch und psychisch zusammengebrochen. Ich kam in die Psychiatrie und anschließend in eine Reha.
Kein Arzt und kein Therapeut hat mir irgendwas eingeredet und sowohl in der Klinik als auch in der Reha hätte mein Mann zu Paargesprächen hinzukommen dürfen, aber er wollte nicht.

Seit 7 Monaten lebe ich getrennt von ihm und es war meine alleinige Entscheidung.

23.01.2016 11:47 • #42


G
Bitte nichtvfalsch verstehen. Ich habe vor jahren auch selbst therapeutische Hilfe beansprucht und bin sehr dankbar.
Nun bin ich durch diese Krise selbst wieder behandlungsbedürftig und nutze dies auch.
Was mich stoert ist, dass in meinem Umfeld jede Ehe nach einer Reha in eine tiefe Krise fiel und kein ganzheitlicher Ansatz gefahren wird. Es stehen dadurch ganze Existenzen auf den Spiel und diese Kliniken haben viel von einer Partnetbörse, in denen sogar das Personal Avancen macht.
Das hatte in meinem Fall zur Folge, dass bisher alles was mein Mann nach der Reha im kopf hatte nicht der Realität entsprach und zerplatzte bei erster dauerhafter Konfrontation damit . Aber dies muss er wohl nun selbst erfahren. Mir tut es unendlich weh in welche Nöte er sich selbst dadurch stürzt. Ich habe alles sehr ernst genommen, unterstützt und ihn machen lassen, auch wenn ich das Ergebnis schon kannte...
Ob ich nun auch hoffen soll, dass er zu mir zurückfindet, wenn er die Neue nun ausprobiert? Ich weiss es nicht, aber der Schmerz um die fehlende Chance bringt mich fast um... Ggf muss ich nun selbst stationär..

Arcas: auch für dich alles gute und viel Mut und Kraft!

23.01.2016 12:07 • #43


Maus-89
Am Tag als ich zuhause ausgezogen bin und meine Freiheit, mal mehr und mal weniger, genieße, hat mein Mann sich von seiner Affäre getrennt. Ab da kam ihm die Erkenntnis, das er nicht ohne mich leben kann. Er beteuert immer wieder, das er alles tut, um mich zurückzugewinnen. Aber ich bin nicht darauf eingegangen. Jetzt ist er in Therapie.
IRONIE DES SCHICKSALS!

23.01.2016 12:15 • #44


M
Hallo Maus 89

Da bist Du eine echter Einzelfall schade, dass mein Mann nicht bei so einem Therapeuten ist.

Grace Du hast recht. Wie gesagt, der Therapeut kümmert sich nur um den Kranken. Alles was stört muss weg, sonst wir der Kranke nicht gesund.
Und der verlassene Partner muss dann auch zu einem anderen ! Therapeuten, um seine Depression in den Griff zu bekommen. Das ist doch gestört.

23.01.2016 12:16 • #45


A


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