Vermisst er sie?

@Felica2024 ja, aber ich habe es auch. Ich würde gerne mit ihm darüber reden, aber ist es richtig meinen Mann dabei zu trösten, wie er einer anderen nachtrauert? Es fühlt sich so falsch und verletzend an.

Zitat von Lise2090:

Er hat es zugegeben: er vermisst sie, aber er wird sie nicht kontaktieren. Es ist ein Gefühl, was er zurzeit nicht beschreiben kann. Er hat einfach das Verlangen, sie sich anzuschauen. Ihre Bilder, oder was sie zurzeit macht.

@Felica2024

@Felica2024 das haben wir nach der Affäre tatsächlich. Er sagt, er wäre glücklich und es würde ihm nichts fehlen. Ich weiß da nicht mehr weiter

Zitat von Lise2090:

Ich weiß da nicht mehr weiter

Verständlich, erst so und jetzt so. Ich kann deinen Schmerz fühlen.

Zitat von Lise2090:

Nun meine Frage: vermisst er sie? Denkt er noch an sie? Ich möchte ihn noch nicht darauf ansprechen, sondern meine Gedanken sortieren. Damals hat es mir so unglaublich wehgetan. Ich weiß, es ist nur Social Media, aber dennoch schmerzt es mich irgendwie.

Dein Partner, der bereits fremdgegangen ist, weiterhin sich für sie wohlmöglich interessiert bzw. für andere Frauen offen ist.
Und warum trägst du das mit?

Du bestimmst dein SELBSTWERT!

Zitat von Lise2090:

Ich möchte meinen alten Mann zurück.

Absolut nachvollziehbar, aber den alten Mann und auch die alte Beziehung gibt es nicht mehr. Dafür ist zu viel passiert, was man weder rückgängig machen noch vergessen kann.
Es gibt jetzt nur die Möglichkeit eines Neustarts, aber ob das dann gelingt steht in den Sternen. Viele Beziehungen gehen nach so einem Vertrauensbruch früher oder später krachen. Irgendwann wird einem das Ausmaß erst richtig bewußt (bei Dir startet genau dieser Prozess gerade):

Zitat von Lise2090:

ich meine allgemein stand er nie auf jüngere, hat gesagt er steht auf Frauen in seinem Alter,

Jo, hat mein Ex auch gesagt. Ist jetzt auch mit einer zusammen, die immerhin nur 10 Jahre jünger ist.

Zitat von Ema:

Oder ist es für dich ein Zeichen von Liebe, wenn er es fertigbringt, dich so lange Zeit zu belügen, zu betrügen und zu hintergehen?
Und die andere - nebenbei gesagt - ebenso.

Zitat von Ema:

Dazu gehört schon ein ordentliches Maß an Skrupellosigkeit und Egozentrik.

So sieht es aus.

Zitat von Margerite:

Die meisten Affärengänger entscheiden sich dann doch für die Ehefrau, denn das Risiko, mit der anderen eine Enttäuschung zu erleben, ist groß

Wow, was für ein toller Grund, in der Beziehung zu bleiben... da fühlt man sich doch als Ehefrau so richtig geehrt...

Zitat von Lise2090:

Er sagt, er wäre glücklich und es würde ihm nichts fehlen

Aha, und warum ist er dann fremd gegangen?

@Lise2090

Dein EM scheint große Schwierigkeiten zu haben, ehrlich zu sich selbst zu sein und den Blick auf das, was passiert ist, zuzulassen – auf die Affäre, den heimlichen Rückblick zur AF und auf euch als Paar. Vermutlich ahnt er, dass das, was er dabei sehen würde, unangenehm oder schmerzhaft für ihn sein könnte, weil es ihn nahe an seinen inneren, dunklen Abgrund führt.
Das Ding ist, solange er diese Hürde nicht von sich aus und aus freien Stücken nimmt, fällt es ihm schwer, dir gegenüber offen und ehrlich zu sein – was du instinktiv spürst – und das lässt jeden Versuch einer Ehe 2.0 scheitern.

Gleichzeitig ist es wichtig, dass auch du ehrlich bei dir hinschaust: Warum genau willst du die Ehe aufrechterhalten? Welche Ängste treiben dich um und lähmen dich eventuell? Was bist du bereit zu tun und wo liegen deine Grenzen?

Offensichtlich haltet ihr beide viele Gedanken und Gefühle unausgesprochen zurück – aus Eigenschutz, aber auch, um den anderen nicht zu verletzen oder unter Druck zu setzen.

Eine Ehe 2.0 – und da spreche ich aus eigener Erfahrung – gelingt nur, wenn:
Jeder für sich sich über Gedanken, Gefühle, Wünsche und Motivation klar wird, die Ehe reflektiert und versteht, was schiefgelaufen ist und wo ein Mangel besteht.
Ihr beide gleichermaßen bereit seid, eine offene, ehrliche und schonungslose Kernsanierung vorzunehmen. Vieles, was bisher versucht wurde, war eher oberflächliches Überdecken, um schnell wieder einen gefühlten (trügerischen) Normalzustand herzustellen.

Wie gesagt, es wartet harte Arbeit auf euch. Zuerst müsst ihr in euch gehen, dann die Ärmel hochkrempeln und den alten Schnodder von den Wänden klopfen. Hierbei kann es sehr hilfreich sein, diesen Weg gemeinsam mit einer Paarberatung zu gehen – vorausgesetzt, ihr bleibt nach der eigenen, offenen Reflexion bewusst bei dem Entschluss, gemeinsam weiterzumachen.

Und ganz zum Schluss: Wenn ihr beide bereit seid, ehrlich hinzuschauen und miteinander zu arbeiten, kann daraus etwas Neues, Tiefes und Echtes entstehen – es lohnt sich, diesen Weg zu gehen.

@Waris07
Nicht jeder schafft die Wende. Aber es lohnt sich allemal, den Weg zu gehen. Man lernt immer wieder dazu.

Zitat von Heavydreamy:

Weil du seine Sicherheit erstmal noch bist und sie ja wohl eben vergeben, wie du geschrieben hast.

Und weil wohl die meisten Männer sich im Zweifelsfall für Sicherheit entscheiden, Frauen hingegen ziehen ihr Ding durch und sind weg. Das ist wohl auch der Grund warum hier sehr viele verzweifelte Frauen auftauchen - AF UND EF. Es wurde hier schon sehr gut beschrieben, ich glaube von @Ema wie es läuft. Am liebsten hätten sie gerne beides. Frauen hingegen wenden sich lieber einem Partner zu. Gilt natürlich nicht für alle aber wenn man hier und lange liest, dann versteht man auch die Dynamik dahinter.
Es gibt hier auch 2 Männer, die von ihrer Affäre/Fremdverliebtheit berichtet haben. Beide sind emotional tief in der Affäre (noch) verhaftet, sind jedoch auch bei der EF/Familie, möchten diese auf keinen Fall verlieren und kämpfen gegen dagegen sich emotional von der Affäre lösen zu können. Tun auch alles und viel dafür, weil sie es wirklich wollen, jedoch das emotionale Gedächtnis macht da sein eigenes Ding.

Vielleicht liest du dich hier einmal ein. Vielleicht helfen dir Beiträge von Männern, die sich fremdverliebt haben um die Dynamik die abgeht leichter zu verstehen. Es ist niemals eine 1:1 Umlegemöglichkeit, jedoch ich finde unter dem Strich erkennt man überall das gleiche Problem.

Zitat von Felica2024:

Gerade nach Affären ist das Weitermachen mitunter tödlich.

Ja, genau das ist der Punkt.

Das Auffliegen einer Affäre kann ein Wendepunkt in einer Beziehung sein. Natürlich auch zum Positiven und als Weg aus der Emotionslosigkeit.

Dein Mann hat dein normales, unaufgeregtes Wesen (du hast dich so beschrieben) vor Jahren geschätzt und es hat ihm gefallen. Das ist nun viele Jahre her und vielleicht hat er sich in eine Richtung entwickelt und würde es schätzen, wenn du vielleicht dich mal so richtig aufbrezelst und mal so die ge...le Schnitte raushängen lässt. Muss ja nicht tagtäglich sein aber so zwischendurch. Vielleicht auch nur als Überraschung, wenn ein netter Abend ansteht. Für Männer entsteht da Bindung und ganz ehrlich: Männer sind eigentlich leicht führbar. Ein warmes Essen, Aufmerksamkeit, Anerkennung und guter X und er gehört dir. Der geht nicht weg. Essen und X ist zumeist noch gut vorhanden, fehlen tut es meistens an der Anerkennung (ob verdient oder nicht), die den meisten fehlt.

Du sagst, er hat euer X Leben erweitert. Inwiefern? Brauchst keine Details liefern aber vielleicht hat ihm da etwas gefehlt, was er nun versucht in euer Leben mit einzubeziehen. Wenn es spezielle Praktiken sind, und die sind nicht für beide gleich super, dann wird´s schwierig. Wenn es nur so mit kleinen Erweiterungen zu tun hat, dann lässt sich da sicherlich Vieles machen.

Zitat von Lise2090:

Er müsste sich den Kopf zerbrechen. Ich sehe in ihm den Mann, der er vorher war. Derzeit erkenne ich ihn nicht wieder. Dieses Mädchen ist 10 Jahre jünger als er und ist nicht der Typ Frau, den er sich als seine Traumfrau vorgestellt hat (das, was er mir immer gesagt hat). Ich weiß zurzeit nicht wer er ist. Ich möchte meinen alten Mann zurück

Mein Beileid. Männer denken leider viel weniger nach als Frauen. Sie setzen sich nicht mit ihren Gefühlen auseinander und hinterfragen sich viel zu wenig.
Ich tippe auch auf eine MLC, alles spricht dafür. Sein Alter, langjährige Ehe und dann möchte er es nochmals wissen, ob er für Frauen noch attraktiv ist. Und das dumme Göhr kapiert nicht, dass sie in erster Linie Futter für das Ego eines alternden Mannes ist, der sich seine Jugend zurück wünscht. Die Affäre hat ihm Auftrieb gegeben und jetzt ist die Flaute da, die er spürt.

Du gehst auf viele Fragen nicht ein, musst Du auch nicht. Aber ich möchte Dich wirklich ermutigen, das Szepter mehr in die Hand zu nehmen und Deinen Fokus auf Dich und Deine Interessen zu legen. Du musst auch mal da raus, sonst versauerst Du.
Geh aus mit Freundinnen, Bekannten oder einer Freundin. Es täte Dir gut, mal einen Abend beim Italiener zu verbringen ohne Deinen Mann an der Seite.
Ich glaube, Du hast Dich all die Jahre zu sehr auf die Ehe fokussiert, Dein Leben zurück gestellt und das fällt Dir jetzt auf die Füße. Oder fahr mal ein WE weg, für Dich. In ein Wellness-Hotel oder was Dich anspricht. Ein paar Tage am Meer würden Dir gut tun. Ich glaube wirklich. Du brauchst jetzt auch Abstand. Von ihm und dem ganzen Desaster. Oder mach was, was Du schon immer gerne machen wolltest, z.B. in ein Museum zu gehen, eine Ausstellung zu besuchen oder in einem Chor mitzusingen. Oder klöppeln lernen von anderen Frauen. Irgendwas wird es hoffentlich geben.
Aber es muss was für Dich sein, damit Du merkst, es gibt nicht nur diese Ehe, die Dir über den Kopf gewachsen ist.

Du kannst das jetzt nicht erkennen, aber eine Krise ist oft der Wendepunkt zu etwas Neuem. Sie zeigt, dass etwas zu lange sozusagen eingeschlafen und halbtot war. Sie zeigt, dass es an der Zeit ist sich umzuorientieren. Sie kann letzt Endes zu einem besseren Leben führen als vorher, wenn man sie nützt und als etwas sieht, was jetzt zwar Kummer und Sorgen bringt, aber dass sie auch ein Zeichen für einen Neuanfang ist.
Schau zuversichtlich ins Leben, auch wenn es jetzt nur Angst macht. Angst ist normal, denn das alte Normalmass gibt es nicht mehr.
Dein Mann hat sich verändert, Du bist auf der Stelle getreten. Es hätte auch anders laufen können. Und diese Umbruchphasen sorgen für Ängste, Klammern an die Vergangenheit und Ungewissheit. Das ist so, so was wirbelt das Leben durcheinander. Es ist ein Wendepunkt, denn es wird sich was ändern. Auch wenn man nicht sieht, wohin das alles führen wird.

Der Mann von einst ist er nicht mehr. Allein dass er die Ehe gebrochen hat, Dich belogen und betrogen hat, zeigt ja, dass er bedenkenlos über Dich hinweg getrampelt ist. Es war ihm egal, denn da war ja die junge und die kann man doch nicht am Wegesrand liegen lassen. Das ist fies. Ich war auch fies und habe mich hinterher geschämt. Das bin doch nicht ich, die so was getan hat? Doch, das bin ich (leider) auch. Meine Ehe hat es überlebt, aber der Weg zurück war verdammt lange. Ein Wunder, dass keiner die Segel gestrichen hat.

Das Gute daran ist, ich habe so viel über mich gelernt wie die ganzen Jahre zuvor nicht. Und ich habe im Lauf der Zeit meinen Mann mit neuen Augen angeschaut. Eine verrückte Zeit damals und Kräfte raubend war sie auch und ungewiss. Eines weiß ich, Affären sind keine Lösung, sie bringen nur neue Probleme. Kein Interesse mehr an so was.
Aber es wird irgendwann ein neues Normal geben, auch für Dich..

Zitat von cline:

Ich habe iwann ein Video gesehen, dass man nicht den Mensch vermisst sondern das was man mit ihm erlebt hat.

Der Satz hat mich jetzt bis heute verfolgt - und ja, da ist wirklich was dran! Wenn man den verinnerlicht sieht man Dinge evt auch anders und kann sich eher damit auseinandersetzen und ggf. lösen.

Zitat von Lise2090:

aber ist es richtig meinen Mann dabei zu trösten, wie er einer anderen nachtrauert? Es fühlt sich so falsch und verletzend an.

Du kannst ihn doch nicht trösten. Wer bist Du denn und was nimmst Du noch alles hin? Es ist verdammt nochmal SEINE Angelegenheit sich von ihr zu lösen (oder es bleiben zu lassen und Dich dann aber nicht mit halbgaren Aussagen in der Warteschleife zu halten).
Bist du Mutter Theresa? Willst Du den kleinen Buben trösten , dem gerade sein bester Freund die Zunge rausgestreckt hat? Das ist doch kein Kindergarten, wo die betrogene Ehefrau ihrem Mann noch tröstenden Beistand leistet, weil er sich leider von der jungen Frau verabschieden muss.
In welche Rolle willst du schlüpfen? Die der Kümmerin, die alles hinnimmt, ihn dann noch bemuttert und ihm sagt, wie schlimm das jetzt alles für ihn ist und dass Du verstehst, wie schrecklich allein er sich jetzt ohne die Zufuhr von der Affärenfrau fühlt? Ich fasse es einfach nicht.

Ja, es fühlt sich falsch und verletzend an. Weil es das auch ist. Es ist seine Angelegenheit, diese Ehe zu retten und dazu muss er sich innerlich von dieser Frau endlich verabschieden anstatt lächerliche Bildchen anzuschauen. Er ist offenbar kein Mann, sondern ein kleiner Bub geblieben.
Du als betrogene Ehefrau willst ihn trösten? Wieso und wie denn?

Er hat Dir geschadet, er ist über Dich hinweg gegangen, hat sich ein Parallelleben gesucht und Du überlegst, ob Du ihn trösten und bemuttern sollst, nur damit der Lauser bei Dir bleibt. Du entwürdigst Dich selbst und merkst es nicht.

Hast Du so was wie Stolz und Ehrgefühl in Dir? Das solltest du Dich mal fragen.