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Vertrauen nach einer Affäre wieder aufbauen

M
Zitat von Istleiderso:
Nun ja hatten wir ja schon oft geschrieben.Wenn beide sich einig sind ist das völlig ok.Sind aber beide in einer monogamen Beziehung ist es halt nicht in Ordnung.Klare Regeln sind wichtig für Beziehungen die Bestand haben sollen,



Richtig, aber ich wollte einfach ein paar Denkansätze liefern, wie es sein könnte wenn man mal unsere Prägung in Bezug auf Monogamie und die Vorstellung wie es sein soll außen vor lässt.
Ist aber ein komplexes Thema wenn man tief in die Materie einsteigen möchte.

21.08.2018 21:12 • x 1 #31


I
Hast du Recht aber wenn man Prägung aussen vor lässt dann bleibt ja nur das andere.Ist jedem seine freie Entscheidung.Genau wie gleichgeschlechtlich1 war auch lange verpönt. Aber ich möchte das trotzdem selber nicht .Doofes Beispiel ok lach

21.08.2018 21:20 • #32


A


Vertrauen nach einer Affäre wieder aufbauen

x 3


paulaner
Zitat von Michigan:
Ist es realistisch, dass sich zwei Menschen ewige Treue schwören, weil man das nun mal so macht?
Was resultiert daraus? Unter Umständen das hier in den letzen Beiträgen Beschriebene.

Ich finde, dass dein Denkansatz falsch ist. Sorry.
Wer zusammen ausmacht, dass man auch mal mit jemand anderem S. haben kann, der soll das tun. Da habe ich überhaupt nichts dagegen (Allerdings bin ich sehr sicher, dass das alles auch nicht immer völlig problemlos funktioniert. Wie ist es zum beispiel, wenn sich einer in den Bettpartner verliebt?).

Wenn aber zwei gemeinsam ausmachen, dass das eben nicht vorgesehen ist, dann ist das Sich-Nicht-Daran-Halten eben Betrug. Betrug am Vertrauen des Partners. Hintergehen des Partners. Eklatante Geheimnisse vor dem anderen haben.
Und das ist, völlig unabhängig von Eifersucht und anderen Gefühlen, einfach keine Basis für ein faires Miteinander.

Und darum ist eben nicht nur der Neid ob des anderen Bettpartners, sondern die tiefe Verletzung, die dadurch entsteht, dass der andere das Vertrauen (das er witzigerweise meistens ja trotzdem auch noch in den anderen hat) dermaßen missbraucht, und dabei auch noch seinen Spaß hat.

22.08.2018 08:55 • #33


D
@paulaner
Hatte keine zeit.

Zitat von paulaner:
Wenig Zeit. Darum nur kurz.
Also, dass Fremdgeher ihr Tun durch ein höheres Ziel rechtfertigen: Das traue ich ihnen nun nicht zu

Ich bin kein Psychologe, eher das Gegenteil, aber dass Hormonwirkung einen Menschen zu einem Unbekannten, auch für sich selbst bis er aufwacht, machen kann, ist glaube ich wissenschaftlich belegt.
Und psychologisch ist das Sich -Selbst-Belügen, und vor allem das Es-Funktioniert mit Sicherheit auch gut untersucht.


Doch, die Rechtfertigung ist denn, er war nicht für mich da, hat sich nicht um mich gekümmert, oder was auch immer, es wird eine Erklärung und Rechtfertigung für das eigenen handeln gesucht und gefunden.
Und zwischendurch wird das weiter lügen und verheimlichen mit Schwachsinn wie ich bin/war nur nicht ehrlich um ihn/sie nicht zu verletzten.

Das Hormone uns beeinflussen stimmt, aber dein Schluss da draus reduziert den Mensch auf ein Tier, und das sind wir nicht, wir können uns bewusst für oder gegen etwas entscheiden, also nur wenn wir den freien willen ausgliedern wären diese Rechtfertigungen glaubwürdig.

Weißt du das du deine Beziehung weiter führen willst, ist ja okay, hoffe für dich es klappt, aber wenn du es nur durch eine eigene Gehirnwäsche hinbekommst und praktisch alles dir so hindrehst wie es dir passt, und du für sie das rechtfertigen ihrer Handlungen übernimmst gehst du einen gefährlichen weg, du handelst da gegen dein eigenes ich, durch selbst Indoktrination.

Zitat von paulaner:
Überleg mal: Es gibt tausende Berichte von Betrügern, die, wenn es beendet ist, total erschrocken über sich selbst sind. Die sich sozusagen nicht wiedererkennen. Da muss ja etwas dran sein.
Und die Formel Einmal Betrüger, immer Betrüger stimmt eben auch nur für einen kleinen Teil. Die meisten werden das nie wieder tun, weil es eben genau ihrem Selbstbild vollständig widerspricht.
Die meisten versuchen es ja zu erklären mit Aussagen wie Das waren vollständig getrennte Welten und Das war wie in einer Blase
Warum sagen das so viele, die ursprünglich doch gar nicht vorhatten ihren Partner zu verletzen?.


Weißt du welche Lügen und Rechtfertigungen am liebsten im allgemein genutzt werden ?
Jene die am häufigsten genommen werden, denn da kommt so ein psychologischer Effekt wie bei dir, wiederhole eine lüge nur oft genug, und sie wird geglaubt, am besten wenn es denn noch so viele wie möglich tun.
Sie hatten nie vor ihren Partner zu verletzten ? nicht direkt nein, aber sie wissen was ihr handeln auslösen wird, sie nehmen also billigend in kauf das genau das passieren wird, dass ist praktisch das gleiche.

Ansonsten hatte ich noch viel mehr zu deinem texten geschrieben, aber alles gelöscht denn es kann kurz zusammen gefasst werden.
Du suchst einen weg mit deiner frau zusammen zu bleiben, sie dennoch wieder im guten licht betrachten zu können ihr wieder vertrauen zu können.
Du bist daher im Moment für Argumente gar nicht zugänglich die diesem vorhaben im Wege stehen.
Daher bleibt wohl nur dir viel glück zu wünschen, und das erwachen nicht zu heftig für dich wird.

23.08.2018 18:45 • #34


paulaner
@damien:
Antwort vielleicht am WE. Momentan keine Zeit, okay?

24.08.2018 14:19 • #35


P
Hi Paulaner,

ja, ich hatte auch mal eine Affäre! War der größte sch. des Jahrhunderts, ich weiß. Danach hab ich lange versucht, die damalige Beziehung zu retten und hab fast alles gemacht, was in deinem Artikel so vorgeschlagen wird. Das hat ihm aber nicht geholfen. Das Vertrauen war futsch. Irgendwann war ich es leid, im Büßerhemd rumlaufen zu müssen. Schließlich hatte er zwar keine Schuld, dass ich mit dem anderen im Bett war. Dass es aber in unserer Beziehung da schon lange nicht mehr rund lief, da hatte er auch seine Verantwortung für. Also hab ich irgendwann die Brocken geschmissen und bin ausgezogen. Zum Glück keine Kinder und keine Ehe. Trotzdem Schade!

Also, was kann eigentlich der Betrogene beitragen, um die Beziehung wieder ans Laufen zu bringen? Nix? Ok, auch gut!

24.08.2018 15:09 • #36


paulaner
Zitat von Damien:
Weißt du das du deine Beziehung weiter führen willst, ist ja okay, hoffe für dich es klappt, aber wenn du es nur durch eine eigene Gehirnwäsche hinbekommst und praktisch alles dir so hindrehst wie es dir passt, und du für sie das rechtfertigen ihrer Handlungen übernimmst gehst du einen gefährlichen weg, du handelst da gegen dein eigenes ich, durch selbst Indoktrination.

Also, genau das tue ich nicht und will das ja auch nicht.
Vielleicht drücke ich mich ja einfach auch nur falsch aus.
Es geht mir nicht (mehr) um den Betrug an sich, der ist bei uns ja auch schon lange her, sondern um die Aufarbeitung.
Es gibt durch diese heimliche Zeit eine extreme Schieflage in einer Beziehung. Da gibt es zwei Menschen (Betrüger und Liebhaber), die über einen bestimmten Zeitraum, in dem eklatant wichtige und beziehungsrelevante Dinge geschehen sind, alles wissen, während dieser Zeitraum für mich ein schwarzes Loch ist. Das ist nicht nur eine Schieflage, das ist dann eben keine Beziehung auf Augenhöhe.
Und darum will ich eben nicht nur alles wissen, um mich zu quälen, sondern damit mir dieser Teil meines Lebens sozusagen zurückgegeben wird. Wie so ne Amnesie.
Und es geht dann eben auch noch darum, dass am Ende auch möglichst beide eine annähernd gleiche Beurteilung des Ganzen haben.

Ich merke selber, wie schwierig das ist. es hängt halt wirklich zu 80% von der Mitarbeit des Täters ab.
Ich weiß nicht, ob du diesen wiki-Artikel gelesen hast. Da steht ja nicht nur, was der Betrüger am besten leisten muss, sondern ja auch sehr viel, was er eben auf keinen Fall tun soll.
Bei uns ist dieses Kind nun schon lange im Brunnen, und ich versuche es noch eine Zeitlang.
Aber, und da gebe ich dir recht, langsam werde ich skeptisch, ob das gelingen kann, und dann, naja. . .
Keine Ahnung.
Auf jeden Fall - irgendeine Entscheidung

25.08.2018 14:34 • #37


paulaner
Ach, ich versuch's nochmal anders:
Wenn ein Paar versucht so etwas aufzarbeiten, dann gibt es gefühlt in 98% der Fälle da ein großes Problem.

Der Betrüger hat die Macht!

Er alleine kann entscheiden, was der Betrogene erfahren darf.
Aber eigentlich müsste der Betrogene die alleinige Entscheidungsgewalt haben, was er erfahren will.
Und der Betrüger müsste das vollkommen offen und ehrlich erfüllen.

Dass das schwer ist, kann ich natürlich verstehen.
Das bedeutet nämlich von absoluter, hundertprozentiger Unehrlichkeit umzuswitchen zu absoluter, gnadenloser und schonungsloser Offenheit und Ehrlichkeit. Und das ist sicher sehr schwer und quälend. Vor allem setzt das ja diese schonungslose Ehrlichkeit sich selbst gegenüber voraus. Und daran scheitert das Ganze ja meistens.

Darum habe ich diesen Artikel erwähnt. Ich hoffe ja, dass den vor allem die Betrüger lesen.
Damit sie diese Fehler möglichst gar nicht erst machen.

25.08.2018 14:50 • x 4 #38


S
Zitat von paulaner:
Es gibt durch diese heimliche Zeit eine extreme Schieflage in einer Beziehung. Da gibt es zwei Menschen (Betrüger und Liebhaber), die über einen bestimmten Zeitraum, in dem eklatant wichtige und beziehungsrelevante Dinge geschehen sind, alles wissen, während dieser Zeitraum für mich ein schwarzes Loch ist. Das ist nicht nur eine Schieflage, das ist dann eben keine Beziehung auf Augenhöhe.
Und darum will ich eben nicht nur alles wissen, um mich zu quälen, sondern damit mir dieser Teil meines Lebens sozusagen zurückgegeben wird. Wie so ne Amnesie.
Und es geht dann eben auch noch darum, dass am Ende auch möglichst beide eine annähernd gleiche Beurteilung des Ganzen haben.


Ich glaube, dass was du meinst ist gar nicht möglich. Hast du dir in deinem nächsten Post ja auch schon selbst beantwortet. Selbst wenn gnadenlose Offenheit vorhanden wäre und absolute Ehrlichkeit, müsste der Betrüger doch all das erinnern, was er damals gefühlt hat. Das geht retrospektivisch aber gar nicht mehr, weil schon wieder jede Menge neuer Input dazu gekommen ist, der anderes überdeckt oder überschreibt.

Man kann auch nicht durch Erzählungen und Erläuterungen diese Lücke wieder ganz oder zumindest fast ganz füllen, das geht wie bei einer Amnesie nur teilweise. Da wird immer eine Lücke bleiben und auch das Gefühl, das wesentliches eben nicht mit dem Partner sondern der Affäre besprochen wurde und die privateste Sphäre für einen gewissen Zeitraum nicht mehr privat war.

Wenn man eine Beziehung nach einer Affäre weiterführt, dann ist die Kunst vermutlich auch, trotz dieser fehlenden Zeit trotz dieser Rest-Lücke, die auch bei größter Kooperation des betrügenden Partners bleiben wird, weiterzumachen und sich damit zu arrangieren oder eben nicht und dann die Konsequenzen zu ziehen.

25.08.2018 15:31 • #39


paulaner
Zitat von Sabine 49:
Wenn man eine Beziehung nach einer Affäre weiterführt, dann ist die Kunst vermutlich auch, trotz dieser fehlenden Zeit trotz dieser Rest-Lücke, die auch bei größter Kooperation des betrügenden Partners bleiben wird, weiterzumachen und sich damit zu arrangieren oder eben nicht und dann die Konsequenzen zu ziehen.

Ja, stimmt. Aber dann ist eben die Augenhöhe nicht mehr gegeben und dann, tja, arrangiert man sich damit eben (und akzeptiert eine Schieflage) oder man schafft das nicht.
Die Hoffnung stirbt zuletzt

25.08.2018 15:40 • #40


paulaner
Ich versuch's noch mal.
Es geht mir nicht darum, jede noch so erdenkliche Kleinigkeit zu hören. Klar ist da viel Vergessen dabei.
Nein, es geht um die wichtigen Dinge, Meilensteine sozusagen.
Gnadenlos, offen und schonungslos.
Der Betrogene muss merken, besser wissen, dass ihm nichts von dem, was er wissen will, vorenthalten wird.
Das passiert aber so oft. Und das liegt an dieser vermeintlichen Schonung des Partners.
Das ist aber erstens falsch und zweitens ja auch eine Selbstlüge.
Weil es nämlich viel mehr um die eigene Schonung geht. Der Betrogene will sich so nicht mehr sehen. Das passt nicht zu seinem Selbstbild. Nee, so bin ich nicht und So böse war ich nicht.
Und es geht ja auch um das Bild des Partners von einem selbst. Das möchte man ja auch nicht, dass der Partner ein solches Bild von einem bekommt. Es ist Sich-Selbst-Schonen, vor seinen eigenen Taten.
Ich verstehe das ja sogar. Weil das wohl mit zum Schwierigsten gehört, was man leisten kann. Dumm ist nur, dass es absolut nötig ist.

Weil es nämlich tödlich ist, wenn man wesentliche Dinge verfälscht, kleinredet, abschwächt, schönredet oder sogar entscheidende Dinge weglässt. Dieses Selbstbelügen haben die Betrüger ja während der Affäre zur Vollkommenheit gebracht. Jetzt ist dummerweise genau das Gegenteil gefragt.
Weil das der Partner îm allgemeinen merkt. Lebenserfahrung, Menschenverstand und vor allem können die meisten ihren Partner lesen (Körpersprache, Mimik etc.).

Nichts anderes als absolute Ehrlichkeit ist beim Aufarbeiten verlangt.
Das ist halt der saure Apfel für den Betrüger

Darum geht es in dem Artikel

25.08.2018 20:14 • #41


P
Paulaner, warst du schon mal bei einer Therapeutin?

Du drehst dich im Kreis! So bringt das nix!

26.08.2018 09:56 • x 1 #42


L
Dass das Vertrauen nie wieder wird ist doch klar. Derjenige der das getan hat der ist immer in der Lage es nochmals zu tun. Und er wird in den allermeisten Fällen auch da es in seinem Charakter liegt. Auch wenn er es nicht will.
Natürlich kann man sich trotzdem verzeihen und einen Neuanfang starten.
Was meinst du mit Aufarbeitung?
Ich verstehe nicht was genau das sein soll

26.08.2018 10:12 • #43


P
Das ist nun auch wieder Quatsch, klug! Einmal Betrüger immer Betrüger, stimmt in den seltensten Fällen. Zumindest bei Frauen.

Aber dass Paulaner immer noch hadert, zeigt, dass da noch ein dickes Problem besteht. Das werden wir hier nicht aufdröseln können.

Evtl. Dann doch besser Trennung und für sich erstmal gucken, wo der Hase im Pfeffer liegt. Das wäre meine Empfehlung. Es muss ja keine dauerhafte Trennung sein. Nur erstmal Abstand vielleicht!

26.08.2018 11:22 • x 2 #44


E
Zitat von Damien:
Sie hatten nie vor ihren Partner zu verletzten ? nicht direkt nein, aber sie wissen was ihr handeln auslösen wird, sie nehmen also billigend in kauf das genau das passieren wird, dass ist praktisch das gleiche.


Es gibt keinen fahrlässigen Betrug, es benötigt immer Vorsatz dafür. Und nur weil Du formulierst, es sei praktisch das selbe, ist es noch lange nicht real. Denn nein - es ist eben nicht annähernd das Selbe! Somit ist jemand der fremdgeht erstmal eine Person, die einen Fehler gemacht hat. In Wirklichkeit ist dadurch nicht erst, oder noch lange kein Schaden entstanden. Wobei es Ausnahmen ohne Frage gibt.

Zitat von Lug:
Dass das Vertrauen nie wieder wird ist doch klar. Derjenige der das getan hat der ist immer in der Lage es nochmals zu tun. Und er wird in den allermeisten Fällen auch da es in seinem Charakter liegt. Auch wenn er es nicht will.


Das ist Deine persönliche Massanfertigung der angeblichen Fakten, welche hier jedoch mit der Realität nicht sehr viel zu tun haben. Du kannst einem Lebewesen nicht vertrauen, nur etwas erwarten. Schau mal das Wort genauer an Vertrauen, genau darin liegt die Antwort. Jeder Mensch ist zu jeder Zeit dazu in der Lage, seine Beherrschung zu verlieren, auch ein interessantes Wort. Wer allen Ernstes glaubt, fremdgehen sei pauschal eine Charakterfrage, der macht sich aber gewaltig was vor. Aber jeder wie er meint.

05.09.2018 22:36 • x 1 #45


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