Vertrauen nach einer Affäre wieder aufbauen

Zitat von hahawi:

@SimplyRed
Ich fürchte, in diesem Fall ist der Zug bereits in Richtung Abgrund unterwegs.

Männer, vor allem jene, die diese Situation noch nicht erlebt haben, neigen zu harten, kategorischen Ansagen.
Auch, weil es nach wie vor in dieser Gesellschaft ein größerer Fauxpas ist wenn eine Ehefrau fremdgeht als der Mann.
Zumindest habe ich noch nie gehörnt im Zusammenhab mit einer Frau gehört.

Ich glaube, hätte sie es bei diesem einen Ausrutscher belassen, hätte offen und sofort alles ausgesprochen, es hätte eine Möglichkeit bestanden.
Aber die Milch ist verschüttet, es ist sinnlos, darüber zu spekulieren.

..die spannende Frag in einem solchen Fall ist doch immer, wer vertraut hier wem nicht! Hier wohl ganz klar die Frau ihrem Mann, würde sie der Liebe vertrauen und dazu gehört nun auch mal sich der eigenen Verantwortung zu stellen, gerade weil man liebt, dann hätte die Frau ihr Leben und das ihres Mannes retten können! So betrügt sie nicht nur körperlich sondern nimmt ihren Mann noch gute Jahre, no Go!

Zitat von SimplyRed:

Danke @hahawi

Naja, ein wenig kann ich sie schon verstehen. Sie sagt, wenn sie das selbst gewollt hätte beim ersten Mal, dann wäre es etwas anderes. Aber nur wegen etwas Alk. zu viel, wollte sie ihm das nicht antun. Da für sie fest stand, dass er das nicht verzeiht. Dann lieber so.
Sie versteht nicht, dass das, was jetzt läuft noch mehr zerstört. Inzwischen glaube ich bereits, ihr Mann würde auch das vergeben, wenn er endlich wüsste, was mit seiner Frau los ist....

...nur wegen Alk zuviel? das ist eine Mär, sorry! ...wenn es dazu kommt ist eine Affinität vorhanden, sie war grundsätzlich bereit! Aus heiterem Himmel wird sie nicht so einfach aktiv geworden sein, gelinde gesprochen!

Zitat von Wurstmopped:

nur wegen Alk zuviel? das ist eine Mär, sorry! ..

Die Wahrheit wird wohl in der Mitte liegen.
Und Alk reduziert die Hemmschwelle massiv, erhöht dafür die Risikobereitschaft.

Zitat von hahawi:

Die Wahrheit wird wohl in der Mitte liegen.
Und Alk reduziert die Hemmschwelle massiv, erhöht dafür die Risikobereitschaft.

...kein Thema, sagt aber auch aus, dass eine grundsätzliche Bereitschaft vorhanden war!

Zitat von Wurstmopped:

...kein Thema, sagt aber auch aus, dass eine grundsätzliche Bereitschaft vorhanden war!

Ganz sicher sogar

Nein, also wir sind ja wohl alle erwachsen. Eine Mär ist doch wohl eher, zu behaupten, dass man mit einer Unterschrift plötzlich blind geworden ist und 30 Jahre lang niemand anderes mehr sechsuell attraktiv findet. Das heisst noch lange nicht, dass man dem nachgibt, oder grundsätzlich gleich bereit ist. Im Vollrausch ist das schon wieder ganz anders.

@Durchalten

Ja, in die Richtung haben wir auch schon gedacht, gute Idee. Danke

Nein, da hast du recht.
Aber wenn es Defizite gibt, denen man noch nüchtern widerstehen würde, kann es unter Alk Einfluss schon leichter passsieren.
Wenn eben durch die Defizite eine grundsätzlich Bereitschaft da ist.
Ich sehe da auch keinen Wiederspruch zu Wurstmopped.

Ich schon. Das ist eine Unterstellung, ein Totschlagargument. Man ist als Lebewesen dann so gesehen immer grundsätzlich bereit. Treue ist nämlich kein triebhafter Instinkt.

Zitat von SimplyRed:

Treue ist nämlich kein triebhafter Instinkt.

Richtig. Es ist eine bewusst getroffene Entscheidung.
Die aber durch verschiedene Einflüsse ins Wanken gebracht werden kann.

Zitat von SimplyRed:

Ich schon. Das ist eine Unterstellung, ein Totschlagargument. Man ist als Lebewesen dann so gesehen immer grundsätzlich bereit. Treue ist nämlich kein triebhafter Instinkt.

Das ist richtig, Treue ist ein Wert an sich! Und das muss jeder selbst für sich entscheiden, wie er das innerhalb seiner Beziehung priorisiert und lebt! Verabredet ist für normal Treue und Vertrauen! Muss man nicht! man darf auch anders leben! Ich frage mich immer warum Betrüger sich diesen Wert dieses Besondere, ihre Beziehung und Liebe einfach so das Klo runter spülen? Das kommt nicht wieder und das erfahren sie dann auch am eigenen Leib! meistens im Rahmen von Selbstmitleid. perfide ist es aber den Partner in diesem Glauben zu lassen, er glaubt noch daran! Und das ist was den betrogenen so abrockt, vor allem der Zeitraum von dem Betrug bis zu dem Zeitpunkt wo es öffentlich wird! . sind das mitunter viele Monate oder Jahre, dann ist das Vertrauen so zerstört, was soll da noch gekittet werden?

Kurz meine Erfahrungen: mein (bald Ex-) Mann hatte vor 4 Jahren 1 Jahr lang eine Affaire. Er liebte mich UND sie... wir haben uns zusammengerauft, die Beziehung auf einem neuen, besseren Niveau weitergeführt. Heuer im Mai hat er mir vorher gesagt, dass er sich (wieder) verliebt hat... Diesmal bin ich den Weg nicht mehr mitgegangen.
Eine Zukunft sehe ich prinzipiell immer, das Vertrauen kann wieder kommen.. (bei mir halt nicht mehr ..)

Mein Betrug ist jetzt 10 Monate her. Ich kann gar nicht sagen, wie der aktuelle Stand ist...wir arbeiten trifft es vielleicht am besten.
Ja, ich habe nach einiger Zeit offen und ehrlich versucht alle Fragen zu beantworten, denn das war auch ihm wichtig. Es ist schwer, sich nach einiger Zeit in die Situation wieder hineinzuversetzen, denn auch der Betrüger hat seine Mechanismen zu verdrängen.

Es hat sich viel geändert zwischen uns. Wir gehen seit einigen Wochen sehr auf Abstand und hoffen, dass uns die Zeit wieder zueinander bringt.Ich merke schon auch, dass er mir wieder vertraut...aber trotzdem ist die Wunde noch da. Ihn holen immer wieder diese Bilder ein. Und solange das immer noch passiert schützt sich der andere bewusst oder unbewusst und es bleibt ein Mahnmal zwischen zwei Menschen, das eine innige Vertrautheit verhindert.
So empfinde ich es.

Wir beide WOLLEN. Aber die Frage ist, ob es geht, ob man verzeihen kann...indem Fall er mir. Dahinter stecken neben dem Betrug immer noch individuelle Geschichten und Erfahrungen. Ich glaube es ist ein emotionales Ausnahmezustand, den man nicht pauschal sehen kann und darf.

Ich hoffe, dass die Zeit ihm hilft...uns hilft...

Zitat von Sonne72:

Kurz meine Erfahrungen: mein (bald Ex-) Mann hatte vor 4 Jahren 1 Jahr lang eine Affaire. Er liebte mich UND sie... wir haben uns zusammengerauft, die Beziehung auf einem neuen, besseren Niveau weitergeführt. Heuer im Mai hat er mir vorher gesagt, dass er sich (wieder) verliebt hat... Diesmal bin ich den Weg nicht mehr mitgegangen.
Eine Zukunft sehe ich prinzipiell immer, das Vertrauen kann wieder kommen.. (bei mir halt nicht mehr ..)

...eine Frage am Rande, wie fühlt es sich an 4 Jahre an was geglaubt zu haben, was letztendlich doch kein Bestand hatte?

Zitat von Kleineschnecke0:

Ihn holen immer wieder diese Bilder ein. Und solange das immer noch passiert schützt sich der andere bewusst oder unbewusst und es bleibt ein Mahnmal zwischen zwei Menschen, das eine innige Vertrautheit verhindert.
So empfinde ich es.

Das auszuhalten ist Deine Aufgabe, das ist deine Verantwortung! Diese innige Vertrautheit, wird so nie wieder zurückkehren, da mache dich mal frei von! ggf. ist es für Dich möglich! Dein Partner sieht dich aber mit ganz anderen Augen! Du bist ihm fremd, er hat einen Sack voll schöner Erinnerungen an Dich, euch! aber das war! und so wie es mal war, wird es nie wieder sein! Das tut ihm weh, das dauert bis er diesen Schmerz verarbeitet hat und sich daran gewöhnen kann, dass ein anderer Mensch vor ihm steht, in den er sich neu verlieben muss und dem er wieder vertrauen will.

Wir beide WOLLEN. Aber die Frage ist, ob es geht, ob man verzeihen kann.
Rational kann er es irgendwann bestimmt, ob er es emotional kann, das liegt an Dir! Allein darauf zu hoffen, das die Zeit das Leben wieder normalisiert, reicht nicht!. er muss es spüren, dass Du ihn willst nicht nur wieder den Alltag leben möchtest!

Er muss spüren,dass du ihn willst...und dabei trotz allem darauf achten, dass man nicht zu sehr bedrängt, um dem anderen genug eigene Luft zum atmen zu geben...eine große Herausforderung...ein schmaler Grat, den nicht jeder ohne Fehler gehen kann...