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Was fühle ich ?

E
So wie es aussieht, bin ich seit gestern wieder eine Ex. Ich fass es noch nicht so ganz, ich bin taub und irgendwie fahrig, nervös, Übelkeit. Und dabei war ich grade erst vor drei Tagen hier, um mal zu sehen, ob mich noch wer kennt aus alten Zeiten... Und hab erzählt, wie glücklich ich bin. Plötzlich ist das nicht mehr wahr. Von einem Tag auf den nächsten.
Mein ...tja, was ist er ? Noch-Freund ? Schon-Ex ? Keine Ahnung...war eine Woche segeln, mit zwei Freunden, davor war alles noch superschön, wir wollten nächsten Samstag in den Urlaub. Es kamen so komische SMS, die sich mehr anhörten wie ein Wetterbericht, das sagte ich ihm auch, aber er lachte nur, flaxte rum. Gestern kam er dann zurück ( wir wohnen nicht zusammenm, er in Recklinghausen, ich bei Hannover, hatten das aber vor, zu ändern ), schickte mir eine SMS, das er heil gelandet sei und mich später anrufen würde, Schön... Dann kam eine SMS, das ich mal bitte online gehen sollte, er könne jetzt noch nicht telefonieren.
Irgendwie habe ich bei sowas immer gleich die schlimmsten Befürchtungen und leider treffen ausgerechnet die dann auch immer zu...Er kennt da eine Frau aus seiner Firma, schon länger, aber ich hab mir da nie was bei gedacht, ich hab ihm immer vertraut, er hat sich oft mit Kolleginnen und auch Kollegen getroffen. Seit Dezember kennt er sie näher und seit zwei Wochen, so schreibt er, ist da etwas mehr als nur Freundschaft. Heute will er mich anrufen, er meint, so per Mail ist das nicht in Ordnung....Was jetzt ? Wie geht mein Leben weiter ? Ich weiß, das es weitergeht, weitergehen muß, aber wie ??? Vor drei Jahren hat mich mein damaliger Freund nach 7 Jahren verlassen, auch für eine andere Frau, aber das war anders. Es war auch schlimm, ich hab tage -und nächtelang geheult, aber es war gut und ich bin schnell drüber weggekommen. Vor 2 Jahren hab ich dann IHN kennengelernt und hab gewußt : DEn will ich und ich hab es nie niemals bereut, es waren so schöne Zeiten. Ich weiß, das mir die damalige Trennung einen wahnsinns Knacks verpasst hat, ich hatte immer Angst IHN zu verlieren, natürlich nicht ständig und ich hab ihn nie überwacht oder so, aber innerlich hatte ich immer etwas Angst, weil ich ihn so liebte. Jetzt werde ich bestätigt, was für ein grausamer Lehrneffekt ! Ich habe Angst vor dem Telefonat, vor dem Entgültigen, dem Unausweichlichen. Warum tut er das ?

04.09.2004 04:40 • #1


B
Hallo,

ich kann dich nur zu gut verstehen, dass du angst vor dem telefonat hast weil dann alles gesagt ist und es aus ist. oh man, ich begreife es nicht warum man sich überhaupt verlieben muss um dann doch wieder aalein und traurig zu sein. es ist so grausam vorallem wenn dabei noch sehr viel liebe im Spiel ist. ich kann dir nur sagen, dass er ein rießen großes Ar. ist dich zu hintergehen.

LG Bine

04.09.2004 10:25 • #2


A


Was fühle ich ?

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N
Liebe RS75,
wie traurig das jetzt von Dir zu hören...
leider kann ich Dir auch nicht  sagen warum er das tut, es ist wohl eine Frage die nur er Dir beantworten kann...
...aber ich kann mir gut vorstellen das Du jetzt die Vor-Hölle durchmachst...Manchmal ist es nur ein kleiner Schritt bis zum Abgrund...man fühlt sich zuerst noch sicher und dann denkt man nur noch man ist im falschen Film.  ???
Neulich im chat warst du noch so froh, und mir tut es sehr leid für Dich das sich Deine Hoffnungen nicht erfüllt haben.
ich weiss alles ist jetzt nur ein schwacher Trost für Dich, aber fühl dich mal virtuell in den Arm genommen.
Melde Dich mal, was das tele ergeben hat.

Vieleicht gibts auch noch Hoffnung?

lieber Gruß von Nivea
(ehem. Lilia)

04.09.2004 11:50 • #3


E
Hallo Nivea und Bine, danke für eure Worte, das Telefonat war erleichternt und hoffnungsvoll, aber ich habe immer noch Angst, bin aufgewühlt. Er sagte, er habe einen dicken Kloß im Hals und das er darüber nachgedachte hat, das wir so weitermachen wie bisher... Aber er sagte auch, das er nicht wüßte, wie es die nächsten Jahre weitergeht, so in Punkto Zusammenziehen und so und das er sich da selber im Moment nicht trauen würde...Im Moment will ich ihn nur zurück und wenn ich bis zur Rente eine Fernbeziehung führen muß. Ich weiß, ich bin bescheuert. Ich hab ihn gefragt, ob er kommt und ja, er kommt heute noch her und ich sitze hier und habe den seltsamsten Gefühlscocktail in mir, den es gibt ! Mich nur ausnahmslos zu freuen, das traue ich mich nicht, aber wie heißt es so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt. Eigentlich müßte ich aus meiner vorherigen Beziehung und dessen Ende gelernt haben, das man nie zu sehr hoffen darf, aber ich liebe ihn und ich will ihn zurück und so, wie es aussieht bekomme ich noch eine Chance und die werde ich nutzen !
Allerdings habe ich einen Knacks, der Bruch ist da, wie werde ich weiterhin ihm gegenüber sein, werde ich weiterhin vertrauen ? Ich werde viel Angst haben und ich weiß noch nicht, ob es das wert ist, aber wir werden sehen.
Er sagt, da ist etwas zwischen ihm und dieser Frau, das nciht da war, als er und ich uns kennenlernten, aber ich frage mich, ob man Schmetterlinge im Bauch ( denn sowas wird es ja wohl sein ) gegen eine harmonische Beziehung eintauschen kann...
Heute Abend weiß ich mehr...
Danke nochmal...

04.09.2004 13:02 • #4


E
ICH HAB IHN WIEDER !!!

05.09.2004 18:43 • #5


N
Liebe RS75,
Du hast ihn wieder....
das ist sehr, sehr schön zu lesen  :)
ich wünsche Euch alles erdenklich Gute !

Dein Posting ging mir irgendwie seit gestern nicht aus dem kopf, wahrscheinlich, weil ich selber gerade dabei bin so eine 2. Chance zu nutzen....
was ich Dir nur sagen möchte ist folgendes, das mit dem Vertrauen und dem Bruch kenne ich,  es gab auch bei uns eine Lüge, die wie ein kleiner Sprung in der perfekten Vase zu sehen ist...dadurch ist mir wie auch warscheinlich Dir, erst bewusst geworen wie wertvoll und wie zerbrechlich Glück doch sein kann...
man behält es im Hinterkopf. Wir haben unsere Träume und geben viel, wir vertrauen, und lieben notfalls bis zur Schmerzgrenze...
RS75´, ich kann mir nicht vorstellen das du wirklich bis an Dein Lebensende eine Fernbeziehung führen willst, ihr hattet es jetzt lange Zeit gemeistert, aber  es gibt doch  immer auf einen Wunsch nach Nähe im Alltag in einer Beziehung und ich glaube das auch dein Freund so einen Wunsch nach Nähe hatte, sonst wäre die Arbeitskollegin nicht so attraktiv für ihn gewesen.
Sie war einfach da, DAS war ihr Vorteil, ganz unabhängig von ihrer Person und ihrem Charakter.
Ich möchte dir weiss gott keine Ängste einreden, weil ich weiss wie schlimm das ist, wenn Leute plötzlich ein Horrorszenario herraufbeschwören.
Aber, nur ein klitzekleiner RAt, den ich auch seit dieser Sache beherzige und auch praktiziere:  Sichere Dich ab!!!
Versuch nicht dein Leben nur nach ihm zu richten. Mach was für Dich und konzentrier Dich auf Deine Energien.

ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und das ihr einen Weg findet eines Tages auch die Nähe zu leben, die Ihr beide braucht.

LG Nivea
(Chat-Lilia)

05.09.2004 19:31 • #6


E
Liebe Nivea, danke für deine lieben Worte.
Natürlich weiß ich heute nicht, wie ich in ein oder zwei Jahren denke und wie es mit mir und ihm weitergeht. Ich weiß nicht, wieviel Kraft ich habe, um den Bruch und eventuell eine jahrelange Fernbeziehung durchzustehen. Und ich weiß nicht, wieveil Kraft er hat, das weiß er selber ja nicht mal...
Im Augenblick zählt für mich, das er wieder da ist, was weiter passiert, weiß ich nicht, natürlich ist da auch Angst und Unsicherheit, aber ich stelle mir dann immer die Enweder/oder-Frage und jetzt fällt sie eben erstmal für ihn und für einen Fortbestand der Beziehung aus. Manchmal glaube ich, ich würde alles bis zur absoluten Schmerzgrenze erdulden wollen und dann beneide ich die Leute, die solche Dinge eher mit dem Kopf als mit dem Herzen entscheiden. Ist man mehr Kopfmensch, erträgt man solche Dinge eher, denn man sagt sich und meint es auch so, das es besser ist und das stimmt ja auch. Ich wünschte oft, ich könnet eher das tun, was richtig ist, was vernünftig ist, aber ich kann´s nicht, oder eher selten...Ich wünsche mir etwas mehr Kopf und etwas weniger Herz...klingt hart und irgendwie ernüchtert, aber im Grunde stimmt es doch. Natürlich kann ich nicht mein ganzens Leben nach ihm ausrichten und ich denke, das geht bei einer Fernbeziehung auch gar nicht. In der Woche führe ich mein eigenes Leben und er seins. Ich habe meinen Job, den ich nicht aufgeben möchte, teilweise auch gute Freunde hier, aber ist es möglich, das man sich wirklich gegen die Beziehung entscheidet, wenn es auf den ersten Blick keine Möglichkeit gibt, zwei Leben zu verbinden ( das meine ich jetzt im beruflichen und im wohnungstechnischen Sinn ) ??? Das kann und will ich nicht glauben !
Ich habe mir grad nochmal durchgelesen, was ich jetzt so geschrieben habe und wieder habe ich ein wenig Angst, vor dem, was kommen könnte. Aber wenn ich aufgebe, werfe ich vielleicht etwas weg, das ich immer wollte und es nur nicht wußte und dann ist es für immer verloren. Und wenn es so sein sollte, das er sich irgendwann doch trennt, dann weiß ich heute schon, das ich dafür enorm viel Kraft brauche, mehr, als in den anderen Trennungen. Ich weiß zwar nicht, wo ich diese Kraft dann hernehmen soll, aber das Leben geht schließlich weiter...Es muß !

06.09.2004 12:03 • #7


E
Liebe RS,

sicher weisst du, dass von nun an die Angst dein Begleiter sein wird. Das macht mich traurig, denn ich weiss was es heisst, eine Fernbeziehung zu führen, ich habe das schon mehr als einmal gemacht.
Der Riß in eurer Beziehung wird nicht leicht zu kitten sein, und momentan fände ich es auch falsch, in dieser Situation an ein Zusammenziehen zu denken.

Bitte wünsche dir nicht zu sehr, ein Kopfmensch zu sein, es würde dir etwas fehlen in deinem Leben. Es ist wunderbar, Emotionalität leben zu können und intensiv fühlen zu dürfen. Auch wenn wir auch deswegen doppelt so schlimm leiden, würde ich um nicht in der Welt ein Verstandesmensch sein wollen, jemand der kühl alles für und wider kalkuliert, und sich dann für das Vernünftigste entscheidet.

Sicher ist, dass ein gelebter Alltag etwas ganz Anderes ist, als eine Wochenendbeziehung, man gibt immer sein Bestes und zeigt sich von der Schokoladenseite, da man ja nur wenige kostbare Stunden oder Tage zusammen verbringt. Aber wenn das Herz spricht, ist es völlig egal, ob man 5 km oder 500 km voneinander entfernt ist.....nur, wenn deinem Freund die Nähe im Alltag wichtig ist, dann werdet ihr es irgendwann ändern müssen, denn sonst verliert er sein Herz vielleicht wirklich an die immer präsente Kollegin oder Nachbarin.

Ich hoffe für dich, dass dir nicht (wieder) wehgetan wird, aber die Angst davor wird dich von nun an begleiten, und emotianal wie du bist, fällt es dir sicherlich schwer, wieder zu vertrauen und deine Angst zu besiegen. Es ist immer furchtbar, wenn einen diese Verlustangst begleitet und ich hoffe, dass du sie in den Griff bekommst.

Sollte der D-Day eintreten, du weisst wo wir sind, wir sind für dich da, fangen dich auf und begleiten dich in deinem Kummer.


Viel Glück wünscht dir
Thilde

06.09.2004 16:49 • #8


E
Liebe Thilde, ich danke dir wirklich sehr für deine Worte und natürlich hast du recht, aber ich denke, als Kopfmensch kann man seinen Kummer und seinen Schmerz viel eher verbannen. Natürlich erlebt man die schönen Gefühle dann auch weniger intensiv, das ist die Schattenseite, aber momentan würde ich lieber weniger Schreckliches empfinden, als mehr Schönes !
Ich ertappe mich dabei, wie ich bei jedem Telefonklingeln, bei jedem Handypieps zusammenzucke und einen Andrenalinstoß bekomme, weil ich sofort eine Schreckensnachricht erwarte. Obwohl das vielleicht Blödsinn ist, gestern, als er dann ganz plötzlich da war und mich in den Arm genommen hat und sagte, er wäre so froh, das er hergekommen ist, da habe ich gedacht, jetzt kann mir nie mehr was Schlimmes passieren. Überhaupt : 2 mal über 200 km am Samstag und am Sonntag, irgendwas muß sich ja in ihm bewegt haben... Aber du hast recht, Thilde, die Angst ist da, auch wenn ich sie immer beiseite schieben will, ich hatte sogar Schiß, meine E-Mails abzurufen ! Und dann war eine Mail von ihm dabei und die erste Reaktion ist : Oh Gott, was kommt jetzt ! Ich will das nicht, ich will ihm vertrauen, etwas davon ist auch noch da, ich habe ihm seine Worte von gestern geglaubt und tue das immer noch, aber die Angst ist ein hinterlistiges Biest, was in einer Ecke sitzt und mir ab und zu ein Bein stellt.
Aber Samstag fahren wir erstmal für 2 Wochen in den Urlaub, nur wir beide und ich sehe das als eine Möglichkeit, alle Störfaktoren auszuschließen, sich ganz auf uns zu konzentrieren, zu reden und die Angst zu besiegen. Sein Vertrag bei der jetztigen Firma wird nicht verlängert, Freitag ist sein letzter Arbeitstag und aus irgendeinem Grund beruhigt mich das Aber das wir uns nicht falsch verstehen, ich will auf keinen Fall, das er arbeitslos wird, er hat sehr gerne in der Firma gearbeitet und sich stark für das Unternehmen gemacht und nun schicken sie ihn in die Wüste, was absolut daneben ist und ich möchte, das er glücklich ist und das ist er eben nur mit einem Job, wie alle Menschen...
Aber ich bin froh, wenn diese Woche rum ist, ich zähle die Stunden und sitze wie auf Kohlen und ich hoffe, das sich nach unserem Urlaub alles etwas positiver entwickelt hat.
Wir werden sehen...

06.09.2004 20:13 • #9


E
Hallo RS75,

Ich ertappe mich dabei, wie ich bei jedem Telefonklingeln, bei jedem Handypieps zusammenzucke und einen Andrenalinstoß bekomme, weil ich sofort eine Schreckensnachricht erwarte.


Ich bin mir ziemlich sicher, daß so ein Zustand KEINE gute Ausgangbasis für eine weitere glückliche Beziehung ist. Auch wenn sich das Schlimmste wieder mal legen sollte, dieses Gefühl wird dich immer wieder, bei jeder Gelegenheit, einholen. Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder Du sorgst dafür, daß er - nur dich - liebt und begehrt, oder Du gibst Dich mit Deiner Stellung als harmonische Beziehung zufrieden. Ersteres mit der Konsequenz, bei Nichterfolg die Trennung zu vollziehen, letzteres mit der nötigen Gelassenheit, was diese andere Frau, oder andere Reize im Allgemeinen, angeht.

Wenn ich eine Frau wäre, und meinen Verstand trotz Verliebtheit und Verlustangst benutzen könnte, dann würde ich den Spieß rumdrehen und diesen Mann etwas auf Distanz halten. Schließlich mußt Du ja auch mal drüber nachdenken, was die neue Situation für Dich bedeutet...
Und nebenbei könnte ihn etwas Distanz Dir näher bringen, wenn er menschlich etwas für dich empfindet. Wenn du immer gleich für ihn da bist, auch und besonders wenn es um ein Problem mit anderer Weiblichkeit geht, verwöhnst Du ihn wahrscheinlich. Männer und viele andere Menschen brauchen zwar Verständnis, aber es ist nie gut ihnen das Gefühl zu lassen, daß sie dich jederzeit haben können.

06.09.2004 22:18 • #10


E
Ach , das weiß ich doch alles und es ist gradezu lächerlich, mit welcher Selbstverständlichkeit ich diese Erkenntnisse und Ratschläge immer an die Trauernden im Chat weitergeben kann, wenn es mir gut geht...So ist das mit den guten Ratschlägen und der Vernunft, man kann sie selber nur schlecht befolgen, oder zumindest ICH !
Ich muß abwarten, ich weiß doch auch nicht, ob es mir irgendwann nicht selber zum Hals raushängt, immer etwas Angst zu haben...
Im Moment bin ich froh, wenn wir Urlaub haben, ich denke, das wird uns beiden sehr gut tun, hinterher sehen wir vielleicht schon klarer...

07.09.2004 12:17 • #11


E
Jetzt ist er weg !
ich fasse es nicht, ich bin verzweifelt und am Boden zerstört. Wir haben den Urlaub nach zwei Tagen abgebrochen.
Die ganzen Klamotten wieder ausladen war für mich ein Gewaltakt, dann wollte er fahren und ich bin fast durchgedreht, hab gebettelt, das er noch eine Nacht bleiben soll, aber no Chance. Als er weg war, habe ich eine halbe Stunde stumpf auf dem Sofa gelegen, als ich dann aufstehen wollte, war es, als wenn ein Ventil überläuft, ich konnte echt nicht mehr, ich hab geheult wie eine Wahnsinnige. Meine Eltern wohnen unter mir und meine Mutter hat das wohl gehört, sie kam rauf und wollte erstmal hören, was überhaupt passiert ist, hat versucht, mich zu trösten, aber ich war nicht zu beruhigen. Dann hat sie mich ins Bett gesteckt und hat mir von einer Nachbarin Schlaftabletten besorgt und leichte Beruhigungsmittel. Bei den Schlaftabletten hat sie höllisch aufgepasst, das ich ja nicht zuviel nehme. Hat sich dann ins Wohnzimmer gesetzt und dort ferngesehen. Ich konnte tatsächlich schlafen, aber ob das nun von der halben Tablette war oder die Erschöpfung an sich, kann ich nicht sagen.
Noch immer begreife ich nichts ! Und wenn ich ihm Fragen gestellt habe, bekam ich nur hm oder ich weiß es nicht zu hören, das hat mich fast um den Verstand gebracht. Wenn er sich trennt, muß er doch wissen warum ? Warum tut er das ? Was weiß er denn ? Die Sache ist viel zu schwerwiegend, als das man sich trennt und nicht weiß, warum... Mittlerweile habe ich 5 Kilo abgenommen und kann mich nicht mal darüber freuen, meine Mutter muß mich sogar zum Trinken zwingen, weil ich so schon ein starkes Würgegefühl im Hals habe. Alles wechselt sich ab mit weinen, trinken müssen, vor sich hin starren und wieder weinen. Ich bekomme nichts, aber auch gar nichts auf die Reihe, nichtmal duschen geht. Überall steht noch sein Zeugs rum, aber ich habe nicht die Kraft, es einzusammeln und vor meinen Blicken zu verbergen. Alles, was ich mir wünsche, ist, das er zu mir zurückkommt ! Er sagt, er will es sich überlegen, denkt drüber nach, will in sich horchen, ob er mich vermisst und ich habe ihn angebettelt, das er, sobald er doch was spürt, sofort kommen muß. Das will er tun, sagt er, aber er kann nichts versprechen - schon klar... Ich weiß, das ich mir nicht zu große Hoffnungen machen darf, aber es ist im Moment das Einzige, woran ich mich noch halten kann, alles andere ist weg und bedeutungslos. Ich war nie sehr gläubig, aber jetzt bete ich, Gott möge ihn mir wiedergeben und ich frage ihn, warum er mir sowas antut. Warum muß ich immer die Scherben auffegen, die andere hinterlassen haben ? Warum ziehe ich immer den Kürzeren, wenn eine andere Frau im Spiel ist ? Warum bekomme ich für ein bisschen Glück immer gleich die Strafe ? Ich weiß, ich sollte an die schlechten Seiten denken, die unsere Beziehung hatte, an seine Macken, die mich immer gestört haben, aber es gab kaum welche ! Viele werden ungläubig den Kopf schütteln, aber so ist es. Ich will nicht sagen, das alles perfekt war, aber ich habe jeden Tag, jede Sekunde mit ihm genossen und war total glücklich, ihn zu haben. Warum wird mir das Liebste, was ich habe, genommen ?

14.09.2004 07:37 • #12


E
Hallo liebe RS,

da ist sie wieder, die berühmte Frage nach dem warum...

Ich glaube die haben wir uns alle in der Vergangenheit oft gestellt und ich glaube nur die wenigsten haben eine befriedigende Antwort daruf bekommen... leider...

Es tut mir leid zu hören, dass das ganze bei Dir nun wieder losgeht und ich wünsche Dir die Kraft, die Du brauchst um nicht komplett abzustürzen.

Vielleicht ist es ja ein kleiner Trost oder eine kleine Hilfe das Du weißt, dass Du es beim letzten mal ja auch geschafft hast das Licht am Ende des Tunnels zu erblicken und dass das Leben irgendwie weitergeht - auch wenn Du bereits geschrieben hast, dass Du davon ausgehst, dass Du an dieser Trennung sicher mehr zu knabbern hast.

Ich drück Dir auf jeden Fall alle Daumen die ich habe, damit Du schnell wieder die lebenslustige Frau wirst, die ich kennenlernen durfte!

Liebe Grüße

Pat

14.09.2004 08:56 • #13


E
Ach RS, das tut mir so leid für Dich! Kann Deinen Schmerz und die Verzweifelung gut nachvollziehen und drück Dich.

Diese vielen Fragen, auf die Du nie eine befriedigende Anwort finden wirst!

Auf den Tag genau vor 5 Wochen stand ich auf gleichen Stelle wie Du und ich kann Dir sagen: es wird besser! Stückchen für Stückchen wirst Du Dich erholen und auch wieder die alltäglichen Dinge des Lebens bewältigen. Soviel kann ich Dir versprechen!

Ich wünsche Dir viel Kraft
GIPI

14.09.2004 09:08 • #14


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Liber Pat, liebe GIPI, danke für eure Worte, ich weiß ja, das es irgendwann mal vorbei geht, ich hatte ja bereits eine Trennung vor drei Jahren ( Pat wird es wissen ) und auch da konnte ich den Schmerz kaum aushalten. Aber da war es auch anders, denn schon in der Beziehung wußte ich irgendwo, mit dem Mann willst du keine Kinder, mit dem willst du nicht zusammen leben, den willst du nicht heiraten. Ich weiß heute, das ich nur zu feige war, selber Schluß zu machen, aus Angst, plötzlich alleine zu sein. Und alleine die Tatsache, das ich in der vorletzten Beziehung mit ihm schon mehr als ein Jahr keinen S. mehr hatte ( ich wollte nicht ), spricht ja eigentlich auch Bände. Bei D. jetzt war das anders, noch vor drei Wochen hatten wir S. und es war wunderbar, dann fuhr er segeln und alles wurde schwarz ! Er hat mir grade noch eine Mail geschrieben, das er im Moment nicht die Gewissheit hat, mir im Falle einer zweiten Chance nicht noch einmal so weh zu tun, aber trotz allem macht mir das Geschriebene im Großen und Ganzen schon etwas Hoffnung. Verdammt, ich sollte keine Hoffnung haben, ich habe Angst vor dem Fünkchen Hoffnung, Angst davor, das ich zu sehr an diesen kleinen Strohhalm klammere. Und doch habe ich sie, die Hoffnung und ich hasse mich dafür ! Was kommt noch alles auf mich zu ? Was muß ich noch alles ertragen ? Wann habe auch ich endlich das vom Leben, was ich mir wünsche ?
Leider kann mir niemand diese Fragen beantworten, nichtmal ich selber...

14.09.2004 11:21 • #15


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