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Wenn Männer durchdrehen

W
Zitat von YsaTyto:
und warum Minderwertigkeitsgefühle?


Naja, irgend etwas muss ja hinter solchen An- und Ausfällen und einem überheblich-belehrenden oder gar dreckigen Verhalten stecken. Und mein erster Verdacht fällt hier eben auf den Mangel an Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit, Selbstvertrauen, Selbstermächtigung. Dieses Verhalten gleicht doch ganz unzweifelhaft jenem von Kindern und Jugendlichen. Ausraster bei jeder Gelegenheit, Angebereien, Großmäuligkeit usw. - und dabei Schlotterbeine und innere Diskrepanzen, die sich nur durch eben ein solches Verhalten ausgleichen lassen. Dieses Niedermachen z. B. - warum wird das gemacht? Doch nur deshalb, um sich selber dadurch zu erhöhen.
Ob körperlich oder verbal: man will seine Überlegenheit beweisen bzw., wenn man nicht einmal dazu imstande ist, die Unterlegenheit anderer. Ein uraltes menschliches bzw. tierisches Verhalten. Nur dass beim Menschen (und auch bei einigen Tierarten, wie Affen und Schweinen) noch der Verstand, die Intelligenz hinzukommen, so dass man nicht allein auf die körperlichen Kräfte angewiesen bleibt und sich nur daran messen kann. Wer es nicht mehr nötig hat, sich zu messen, der wird auch kein solches Verhalten an den Tag legen.

19.10.2019 02:19 • x 5 #1081


Y
Zitat:
Na hoffentlich hattest nen guten Bewährungshelfer


noch ein Gedanke @leilani

damals, als es ab und zu (keineswegs ständig) rund ging und nicht nur von meiner Seite, wäre wirklich nie jemand von uns allen (hatte ein großes soziales Unfeld) auf die Idee gekommen, Gewalt!, Anzeige!, Polizei! aufzuschreien. Wir taten uns auch nie weh und obwohl es natürlich vollkommen durchgeknallt war, hatte niemand Angst oder empfand es als Gewalt.
Auch viele Jahre später nicht. Mit einigen habe ich ja noch Kontakt. z.B. mit dem Ex aus sehr jungen jahren, dessen Wohnung ich echt zu Kleinholz hackte (und er setzte dann mit ein). Immer tiefstes Vertrauen, bis heute weil wir eben wissen- da gab es nie seelische Gemeinheiten.
Und ich finde eben, dass das, was ich z.B. z.T. mit dem Bär erlebte viel heftiger ist (und im Grunde hätte er mehr als meinen kleinen Ausraster als Echo verdient), auch wenn es beileibe nicht so eskalierte wie in den zahlreichen toxische-Beziehungen-Threads.

19.10.2019 02:20 • x 1 #1082


A


Wenn Männer durchdrehen

x 3


Y
danke @whynot60

ich denke darüber nach. Grundsätzlich stimmt es natürlich sicherlich, dass es manchmal Minderwertigkeitsgefühle sind, ich habe aber die Vermutung, dass es vielleicht auch einfach Frust ist, Frust eines nicht gelebten Lebens.
Dieses dreckige Verhalten kann man doch selbst in einigen gesunden Ehen beobachten. Subtile Erniedrigungen, Bissigkeiten, Ignoranz. . .Sowas empfinde ich persönlich soooo krass! Als Gewalt (will damit keineswegs körperliche Gewalt rechtfertigen!).

Heute Abend habe ich den für mich schönsten Mädelsabend meines Lebens erlebt. So vielseitig wundervoll, von tanzen, Lachkrämpfen, bis Tränen (nur meine, vor Rührung ). Einfach traumhaft und sehr harmonisch.
Eine von uns ist gerade seeehr glücklich und wird heiraten, zeigte einer anderen ein Foto von ihr und ihrem künftigen Mann (sie kannte ihn noch nicht). Da deckte diese Freundin mit der Hand den Teil des Fotos ab, auf dem meine bald verheiratete Freundin mit drauf ist und sagte Einer stört. und hatte so einen seltsam negativen Gesichtsausdruck. Kein Wort der Freude. . .nichts. . .
Ich blieb, um noch mit meiner Freundin (die heiratet) alleine zu sprechen. Sie war tief getroffen von diesem Verhalten.
Sowas empfinde ich als Gewalt. Grausam.

19.10.2019 02:30 • x 3 #1083


Ricky
Zitat von MariaMarie:
Ihr überlegt noch immer wie man nach 30 Jahren Ehe in den Mann oder die Frau verliebt bleibt? Ohne Affäre oder ähnlichen Schaiss? Vergesst das doch mal. Das gibt's nicht. Ich will das auch gar nicht. Ist sowieso nur Fake. Fake Ehe im Fake Haus mit Fake Kindern und Fake Hund. Ihr verachtet fakes und wollt genau das? Wer ist hier irre?


So wie Dein Account... ein Fake.

19.10.2019 05:15 • x 1 #1084


hahawi
Zitat von YsaTyto:
Meine Kerlchen heute aber werden aggro, sind empört usw., aber das wird eben nicht direkt kommuniziert, sondern auf dem kultivierten Schleichwege, was wiederum mich aggro macht.
Ich habe mich oft gefragt, warum zum Donner meine toxischen Beziehungen so verdammt spät einsetzten. Ich habe den Verdacht, dass ein Arbeiter besser zu mir passt und ich von den kultivierten Herren die Finger lassen sollte. Was da manchmal abging, empfand ich als Gewalt, nicht die zertretenen Türen früher. Viel dreckigere Erniedrigungen, als mal eine gepfeffert zu bekommen.

Du stellst hier eine ausgesprochen gute und spannende Frage.
Ich denke, in einem akademischen Umfeld ist der Grad der Kultivierung grösser und setzt mehr Schranken und Hemmungen.
Der Druck, Emotionen zu kontrolieren, sich zu benehmen.
Ein höheres Maß an Impulskontrolle.
Man ist ja schliesslich was besseres.

Und durch dieses Unterdrücken von Emotionen werden andere Kanäle gesucht.
Einhergehend mit höherer Bildung (nicht Intelligenz!) ist natürlich auch die Fähigkeit, mit Worten vielschichtiger umzugehen.

In diesem Sinne kann ich mir vorstellen, dass es nicht unbedingt das Milieu ist, das Du als sympathischer empfindest, sondern deren Umgang mit Empfindungen und Emotionen, die wesentlich direkter und vor allem ehrlicher ausgelebt werden.
Dass es eben eine zeitnahe und vor allem klar erkennbare Reaktion gibt.

Wie geschrieben, ein spannender und vor allem denkwürdiger Beitrag von Dir.

19.10.2019 07:01 • x 3 #1085


S
Im Grunde geht es um die Sehnsucht nach Klarheit, Verlässlichkeit und Einfachheit.
Eine kleine,helle, sichere Welt.

19.10.2019 07:38 • #1086


megan
Zitat von Sohnemann:
Im Grunde geht es um die Sehnsucht nach Klarheit, Verlässlichkeit und Einfachheit.
Eine kleine,helle, sichere Welt.


Meinst du wirklich?

Ich denke, wer sich darauf zurückzieht, dem kann Liebe nicht gelingen.

Die ganze menschliche Existenz ist auf Ausdehnung angelegt.

Was du beschreibst, ist das Gegenteil davon.

Geht es nicht viel mehr darum, Unsicherheit und Wandel zu akzeptieren, sich selbst als Teil des Ganzen zu erleben?

Metaphorisch, den Fluss des Lebens mutig zu fahren?

19.10.2019 07:50 • x 2 #1087


S
Also Treborismus. Alles einfach. Alles klar.

Aber wer will das nicht.

Die höhere Bildung bringt bessere Berufschancen. Komplexere Aufgaben sind damit evtl. verbunden. Mehr Druck. Mehr Verantwortung. Wenn man das nicht bringt dann ist manngleichbein Versager. Verliert Job, soziales Umfeld etc. Das emotionale Korsett ist Aber häufig nicht auf diese Verantwortung angepasst. Also sind Probleme bei vielen Personen vorprogrammiert. Man behilft sich indem man sich emotional verstellt, durchhangelt, Dinge und Verantwortung wegdelegiert. Direkte Kommunikation findet da kaum noch statt. Man müsste ja was verlässliches sagen. Es wird nur allgemein formuliert, am besten mit dem Zusatz: Sie wissen ja was ich meine oder sie wissen ja wie das geht.

Im Konfliktfall wird dann alles so gedreht wie es gerade passt.

19.10.2019 07:52 • x 3 #1088


hahawi
Zitat von Solskinn2015:
Treborismus

Trebor/Bertl ist doch kein Einzelfall.
Du hast in diesem Strang einen ähnlich programierten Mann, der ein wenig mehr intellektuelle Fähigkeiten und ein wenig reflektierter ist.
Aber eigentlich auch nur marginal.
sie-verlaesst-mich-nach-11-jahren-fuer-einen-anderen-wir-t54369.html

19.10.2019 07:56 • #1089


megan
Ok, solskinn, verstehe was du meinst. das habe ich nicht so auf dem Schirm

Meine Religion ist eine sehr asketische Lebensweise.

Von dem Geld, das ich verdiene, bleibt zweidrittel übrig.


Zitat von Solskinn2015:
Aber wer will das nicht.


Ich will das nicht.

19.10.2019 07:58 • x 2 #1090


S
Ist er ja auch nicht. Der Mensch will es gerne einfach. Transparent. Sicher.

Davon leben ja die Politker.

19.10.2019 07:59 • x 1 #1091


S
Zitat von megan:
Metaphorisch, den Fluss des Lebens mutig zu fahren?


Hm, Also ich fahre den gerne.
Mach das auch ständig.
Aber so ganz ohne sicheren Hafen?
Nein, Nix für mich.

19.10.2019 08:00 • x 3 #1092


megan
@Sohnemann verstehe

Ich persönlich halte eine dritte Säule für den Menschen für sehr wesentlich für sein Glück.

Also abseits vom Körperlichen und Geistigen das Spirituelle.

Das ist mein Hafen.

19.10.2019 08:06 • x 2 #1093


S
Es geht ja nicht um Geld.

Als Bahningenieur wird man Dich nicht zum Zugführer ausbilden. Dann wirst Du Tunnel oder Brücken oder Stellwerke bauen. Der Zugführer hat auch Verantwortung. Aber nach der Schicht schliesst er ab und hat seine Ruhe. Der Ingenieur nicht.

Mir erzählte mal ein Sparkassenvorstand wie er seinen Schwager beneide. Der sei Pilot. Der habe Feierabend nach seinem Flug.
Er dagegen beschäftige sich unterschwellig mit Kreditentscheidungen die Auswirkungen auf sein Umfeld haben. Beispiel: Lösungen suchen für einen Betrieb der Schulden bei ihm hat, in dem 10 Menschen arbeiten. Oder für einen Bauerhof der in der Klemme steckt. Damit ging er schlafen und damit ist er aufgewacht.

19.10.2019 08:06 • x 3 #1094


S
Zitat von megan:
@Sohnemann verstehe

Ich persönlich halte eine dritte Säule für den Menschen für sehr wesentlich für sein Glück.

Also abseits vom körperlichen und geistigen das Spirituelle.

Das ist mein Hafen.


Türlich.
Ich war da sogar mal eine Zeit lang zu heftig unterwegs.
Jetzt habe ich die Bestrebung diese drei Säulen gut auszugleichen.
Aber spirituelles ist extrem wichtig.

Es gibt da so bestimmte Dinge, die sind über das reine glauben oder wissen hinaus klar....

19.10.2019 08:09 • x 2 #1095


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