Hallo Nase78,
ich kann deinen Rückzug gut nachvollziehen. Ich bin in einer ähnlichen Situation. Nach einigen Monaten undefinierten und lockeren Miteinanders haben sich auch bei mir Gefühle für einen Mann aufgebaut. Unser Miteinander gestaltete sich bis dahin ähnlich, wie du es von euch beschreibst.
Das neue Gefühl veränderte alles! Die Gelassenheit und Leichtigkeit fing an zu verschwinden, da ich nicht wusste, woran ich bin. Plötzlich stellte ich mir viele Fragen, die sich mir vorher gar nicht stellten (z.B. hält er parallel Ausschau nach anderen Frauen? usw.) Ich nahm das dann zum Anlass, mal zu horchen, wie es ihm so geht. Er ist nicht verliebt, hat keinen Namen und auch keine Richtung für unser Verhältnis. Er lässt sich halt einfach Treiben, wie er sagt. Ich war entäuscht, finde aber gut, dass er ehrlich ist. Ich nehme ihm nichts übel. Gefühle sind nicht verhandelbar! Ich kann aber seine Haltung letztendlich nur so stehen lassen und stelle auch nicht in Frage, wie er sich positioniert. Und: ich rechne nicht damit, dass sich Verliebtheit bei ihm noch einstellt.
Aber: Aus meiner Sicht ist bei uns nun eine emotionale Schieflage entstanden und ich laufe dadurch große Gefahr, ihm nicht mehr auf Augenhöhe begegnen zu können. Das halte ich für ein k.o.-Kriterium! Deswegen ziehe ich mich auch zurück; aber mit der entsprechenden Erklärung. Das muss man auch nicht ausdiskutieren, wie ich finde. Ich positioniere mich.
Natürlich versucht er an mir festzuhalten - wie deiner auch. Ihr habt doch eine gute Zeit miteinander verbracht. Sicherlich ist es ihm ernst, dich nicht so einfach gehen zu lassen. Ich würde das nicht mal so negativ als um den Finger wickeln bezeichnen. Die Motive gehen aber vermutlich in eine andere Richtung, als du es dir wünschst.
Denn: ich kann nicht nachvollziehen, was einem Menschen, der verliebt ist dazu veranlassen sollte zu sagen ich glaube, ich bin nicht verliebt. Und ich halte es auch für unwahrscheinlich, dass dieses Verliebtheitsgefühl wie Kai aus der Liste aufpoppt, nur weil man jetzt signalisiert, auszusteigen. Da spielen sicher andere Motive beim Nicht-Verliebten eine Rolle.
Wichtig finde ich, dass du dich jetzt nicht nur deswegen abgrenzt, um etwas bei ihm zu erreichen, sondern weil du von deiner eigenen Positionierung überzeugt bist und dir treu bleibst.
Mir tut dieses Ungleichgewicht jedenfalls nicht gut. Es wird mir schwer fallen, auf ihn zu verzichten, aber ich bin davon überzeugt, dass ich mir nur so größeren Kummer ersparen kann.
Alles Gute für Dich und lass dich nicht einlullen