Wohnraum mit Kindern

Hallo an alle!
Letztes Jahr hatte ich eine sehr überraschende Trennung nach vielen Jahren mit drei Kindern. Mir ging es lange Zeit sehr schlecht, aber ich würde sagen ich bin auf einem guten Weg. Jetzt treibt mich die Wohnsituation mit meinen Kindern sehr um.
Aktuell sind wir dabei unsere Finanzen zu klären. Meine Kinder sind 21 Jahre, 19 Jahre und 17 Jahre.
Zumindest meine Söhne verkraften die Trennung erstaunlich gut und auch meine Tochter ist im großen und Ganzen gut drauf.
Wir haben ein großes und sehr schönes Haus, das Zuhause meiner Familie. Ich würde das Haus gerne übernehmen, damit meine Kinder nicht ihr Zuhause verlieren, aber mein EX will Zuviel Geld. Im Vergleich zur Gesamtsumme ist es nicht viel, aber es fühlt sich für mich mit der großen Schuldenlast und der Verantwortung Zuviel an. Ich würde vermutlich auch keinen höheren Kredit bekommen.
Ich habe parallel nach einer Wohnung gesucht und nach fast 1,5 Jahren eine gefunden, die ich mir gut vorstellen könnte. Allerdings ist es nur eine drei Zimmer Wohnung. Mein ältester Sohn studiert in einer anderen Stadt, kommt aber gerne nach Hause und überlegt auch sein praxissemester hier zu machen. Mein mittlerer Sohn hat dieses Jahr sein Abitur beendet und ist aktuell auf Reisen. Er sagt immer er möchte nicht hier studieren und ausziehen, allerdings ist er noch unentschlossen. Meine Tochter geht noch zur Schule und wohnt bei mir.
Ich bin so unsicher was das „richtige“ ist. Meine Kinder würden das Haus gerne behalten und ich spüre auch, dass sie eigentlich noch brauchen, sie breiten gerade erst die Flügel aus und sind momentan noch sehr mit Zuhause verbunden, gleichzeitig macht mich diese übergangssituation total fertig und strengt mich an. Ich möchte mich scheiden lassen, nach vorne schauen. Ich frage mich einfach was ich machen soll oder was es für Lösungen geben könnte. Ich möchte meine Kinder so wenig wie möglich verletzen, aber ich möchte heilen.
Wer kennt das? Was habt ihr für Erfahrungen oder Ideen?
Danke schon mal!

@Anonym312 das Haus würde ich nicht aufgeben, lass es begutachten, dann zahlst du ihn aus und es wird dir überschrieben, deine Kinder sind alt genug um etwas dazuzuverdienen, du kannst erwerbstätig sein, dann läuft das.
Knausere nicht an der Ablöse, denn dann gibt es seinerseits weniger hü und hott. und im Nachhinein kann er dir nicht mit, wurde im Vertrag übervorteilt kommen.

@Anonym312 Hallo

Zitat von Anonym312:

Meine Kinder würden das Haus gerne behalten und ich spüre auch, dass sie eigentlich noch brauchen, sie breiten gerade erst die Flügel aus und sind momentan noch sehr mit Zuhause verbunden, gleichzeitig macht mich diese übergangssituation total fertig und strengt mich an. Ich möchte mich scheiden lassen, nach vorne schauen. Ich frage mich einfach was ich machen soll oder was es für Lösungen geben könnte. Ich möchte meine Kinder so wenig wie möglich verletzen, aber ich möchte heilen.

Ich hätte Fragen:

Hast du dich mit deinen bereits ja erwachsenen Kindern Mal zusammengesetzt und die finanzielle Situation besprochen?

Eventuell könnten die erwachsenen Kinder bissl durch Nebenjobs finanziell helfen?
Sie sind ja auch froh, wenn sie nicht ausziehen müssen und ein Dach über den Kopf haben, gerade auch wegen Studium?

Ausserdem wäre es wichtig, einen Fachanwalt für Familienrecht zu haben. Hast du diesen?

Ich finde es sehr wichtig, alle erwachsenen Kinder mit einzubeziehen, gerade wenn es darum geht, das Eigenheim behalten zu können.

Studieren und dazu eigenen Wohnraum haben ist ja derzeit sehr teuer.

@Heavydreamy
Ich habe einen Anwalt, er meint , dass es sich nicht wirklich lohnt um die Summe zu streiten und rät mir das Haus zu verkaufen.
Ich habe mit meinen Kindern gesprochen und sie wollen das Haus behalten, aber sehen sich nicht wirklich in der Verantwortung. Ich bin so eine Mutter, die immer alles möglich gemacht hat und sie denken dass ich das immer noch kann. Allerdings bin ich aktuell nicht in der Lage immer alles zu tragen…. Das fällt ihnen schwer zu verstehen.
Mein ältester Sohn wohnt ja praktisch nicht mehr da, er kommt nur sehr gerne und der mittlere denkt eben aus wirtschaftlichen Gründen drüber nach daheim zu bleiben.

Zitat von Anonym312:

Ich habe mit meinen Kindern gesprochen und sie wollen das Haus behalten, aber sehen sich nicht wirklich in der Verantwortung. Ich bin so eine Mutter, die immer alles möglich gemacht hat und sie denken dass ich das immer noch kann. Allerdings bin ich aktuell nicht in der Lage immer alles zu tragen

Deswegen mein Rat, wenn die Kinder das Haus auch eben behalten wollen, es offen und ehrlich anzusprechen.
Mach was gutes zu trinken und schau, dass du deine drei Kinder an den Tisch bekommst, eröffne das Gespräch:

Ich möchte mit euch über die finanzielle Situation mit dem Haus reden.

Erkläre, wie es finanziell aussieht, das Hilfe benötigt wird, um es zu halten, eventuell Nebenjobs hilfreich wären und das alleine dein Einkommen nicht ausreichen wird.

Erwachsene Kinder wollen erwachsen behandelt werden und nicht dauerhaft beschützt werden wollen.

@Dudo
Danke für deine Antwort.
Auf der einen Seite sehe ich es wie du, andererseits denke ich auch, dass ich das Haus nicht behalte weil ich es unbedingt brauche, sondern als Platz für die Familie.
Mein Leben wäre Sorgenfreier wenn ich kein Haus an der Backe hätte und ich überlege schon, ob sie nicht was dazu beitragen könnten, denn ihnen ist es ja auch wichtig.
Das ist eine gute Idee, wenn ich das Haus verkaufen sollte, die restliche Summe zu bezahlen. Kinder mitnimmst Grundbuch zu nehmen finde ich schwierig, außerdem ist ihm das leider auch ziemlich egal.

@Heavydreamy
Das habe ich eben gemacht, allerdings per Videotelefonie, weil sie auf der Welt verteilt sind. Das Gespräch war sehr anstrengend und meine Söhne haben nicht sehr emphatisch reagiert, sie sehen sich nicht so in der Verantwortung, bzw. Verstehen meine Grenzen nicht. Ich nehme sie auch ernst, trotzdem sind sie noch sehr jung und können nicht alles verstehen oder überblicken, deshalb will ich jetzt auch nicht einfach sagen, dass sie ja ihre Chance hatten in dem Gespräch, aber leider nach dem alten Muster Mama richtet schon Verfahren wollen.

Zitat von Anonym312:

meine Söhne haben nicht sehr emphatisch reagiert, sie sehen sich nicht so in der Verantwortung, bzw. Verstehen meine Grenzen nicht. Ich nehme sie auch ernst, trotzdem sind sie noch sehr jung und können nicht alles verstehen oder überblicken,

Hast du deinen Söhnen mitgeteilt, dass du das Haus nicht halten kannst und du dir lediglich nur eine Drei-Zimmer-Wohnung leisten kannst?

Also in dem Alter verstehen und überblicken sie das schon, scheuen sich aber Verantwortung übernehmen zu wollen, weil Mama (du) es bisher richtete.
Immerhin können sie ja auch umherreisen

Die Kinder ins Grundbuch nehmen, würde ich nicht machen. Natürlich sind sie fast erwachsen, trotzdem finde ich ist es nicht die Aufgabe der Kinder sich mit dem Haus, Zugewinnausgleich usw. zu beschäftigen.
Wenn es irgendwie möglich ist würde ich versuchen ihnen ihr zu Hause zu erhalten, bis sie wirklich flügge sind. Eine drei Zimmer Wohnung wäre ja schon schwierig wenn alle da sind.
Kannst du nicht mit ihrem Vater sprechen, ob du den Betrag abzahlen kannst, oder später zahlst? Es sind ja auch seine Kinder.
Auch wenn deine Kinder schon fast erwachsen sind, zu viel Veränderung macht trotzdem etwas mit ihnen.

Zitat von Anonym312:

Ich würde das Haus gerne übernehmen, damit meine Kinder nicht ihr Zuhause verlieren, aber mein EX will Zuviel Geld. Im Vergleich zur Gesamtsumme ist es nicht viel, aber es fühlt sich für mich mit der großen Schuldenlast und der Verantwortung Zuviel an. Ich würde vermutlich auch keinen höheren Kredit bekommen.

Wie ist das Verhältnis zum Ex? Verlangt er objektiv einen angemessenen Betrag? Gibt es einen Gutachter? Könnt Ihr einen Kompromiss finden?

Vielleicht hilft es, einen Berater von extern in der Sache zu finden?
Kinder im Alter von höchstens 21 Jahren sind eventuell noch nicht so erwachsen, alle Folgen kommender Vereinbarungen zu überblicken.

@Dudo da sind 2 Kinder über 18 und sollten sich bewusst sein, dass es ein Hotel Mama nicht für lau geben sollte.
Sie wohnen und essen dort, sollten demnach Ihre Mutter etwas unterstützen, wo ist denn das Problem?

Wünsche zu äußern ist das Eine, diese Wünsche zu realisieren das Andere, wenn etwas wichtig ist, trägt man zur Umsetzung bei, ein sehr schöner Lernmoment übrigens.

Das Verhältnis ist von meiner Seite wenn ich mit ihm Rede sachlich. Ich bin noch tief verletzt und kann nicht so viel Kontakt mit ihm haben.
Der Betrag ist nicht ganz aus der Luft gegriffen und wie gesagt, es geht im Verhältnis von dem was mein Anwalt berechnet hat zu dem was er will nicht um eine riesige Summe, aber für mich macht sie einen enormen Unterschied von der Belastung. Leider ist er nicht sehr kompromissbereit und wenn er mit mir spricht auch nicht zugänglich für die Belastung die ich auf mich nehme und das Argument, dass ich es für die Kinder noch wichtig finde würde. Wenn ich das Haus verkaufe, dann kann er die Summe haben, weil dann meine Belastung nicht so hoch ist.
Wir haben eine Wertermittlung machen lassen für das Haus und ich hatte zwei Makler da, jedesmal kam was anderes dabei raus. Auf den Cent kann das nicht berechnet werden, genauso der Zugewinnsausgleich, da gibt es auch Grauzonen. Meine Söhne haben vorgeschlagen, das Haus noch gemeinsam zu behalten bis die klarer sind, das fühlt sich aber für mich und meine Tochter nicht gut an. Ich brauche eine Perspektive und einen richtigen Neustart. Aber da stecke ich im Dilemma, ich will auch nicht egoistisch sein. Deshalb suche ich noch nach anderen Lösungen, die die Bedürfnisse von allen einbeziehen.

Naja, wenn die TE das Haus nicht halten kann und alleine ist das auch wirklich schwierig, dann bleibt nix anderes übrig, als diese 3-Zimmer-Wohnung zu nehmen, die sie in Aussicht hat?

Kommen dann ihre grossen Kinder an und fragen, warum das Haus weg ist? (Kostet ja nich viel und so?)

Wenn die TE ihre Söhne diesbezüglich schon angesprochen hat und die Söhne meinen immer noch, Mama wirds machen, dann wird es ein harter Aufschlag geben für sie - aber die TE kann ja nicht mehr, als es ansprechen und sie kann eben das Haus nicht halten.

Und ihrem Mann ist das wohl auch egal, weil die TE schreibt:

Zitat von Anonym312:

außerdem ist ihm das leider auch ziemlich egal.

Aus ihrem anderen Thread ist ausserdem zu entnehmen, dass er sich fremdverliebt hat und sich trennte, nicht sie.
Dass das für die Kinder ebenfalls ein einschneidendes Erlebnis ist, schlimm.

In der heutigen Zeit ein Haus alleine zu halten, wirklich nicht mehr einfach und auch erwachsene Kinder müssen ja lernen, mit Geld umgehen zu können und wenn da eben nich viel Spielraum ist, dass es eben dann auch nicht alles gibt, was man sich wünscht. Hartes Leben eben (leider).

Zitat von Anlachen:

Vielleicht hilft es, einen Berater von extern in der Sache zu finden?

Zitat von Anonym312:

Ich habe einen Anwalt, er meint , dass es sich nicht wirklich lohnt um die Summe zu streiten und rät mir das Haus zu verkaufen.