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Woran bin ich da geraten? Und wieso beschäftigt mich es

R
o, ich melde mich nochmal zurück und versuche ein paar Sachen aufzugreifen
Ich mag jetzt auf Pöbeleien, Provokationen und Co nicht weiter eingehen, das macht bitte unter euch aus. Das hilft mir jetzt hier auch nicht und eigentlich habe ich auch hier geschrieben, weil ich einfach Probleme habe, das zu verarbeiten.


@Worrior
Diese Erkenntnis kam bei mir leider sehr spät, dass sie und ihr Lifestyle für mich gänzlich ungeeignet sind. Leider. Es gibt schon viele Optionen, nur jene Frauen, die in Frage kamen, waren irgendwie reichtlich uninteressant, frag mich nicht wieso, vielleicht zu verfügbar, vielleicht zu langweilig, optisch nicht gefallend.


@Arnika @Ella @Scheol
Danke, ich versuche kompakt drauf einzugehen.


Erstmal vielen Dank.

Es ist wirklich komplexer als gedacht. Ich bin tatsächlich super chaotisch aufgewachsen, mein Vater war faktisch nicht präsent in der Erziehung, Schichtarbeiter, meine Mutter übermäßig streng. Alles war verboten, Zucker, ungesunde Dinge, zuviel Essen, zu ungesundes Essen, alles wurde bestraft, wenn schlechte Schulnoten heimgebracht wurden, meine Mutter machte einen chronisch unzufriedenen Eindruck, chronisch überfordert und chronisch schlecht gelaunt. Meine Geschwister und ich mussten die Stimmung hoch halten und fühlten die Stimmung, also wir kamen heim, tasteten ab, wie die Stimmung ist. Unsere Mutter stand auch nie auf unserer Seite, sie war immer gegen uns, egal wann, meine erste Freundin wetterte gegen mich, meine Mutter stellte sich auf ihre Seite, meine Lehrer stellten sich gegen mich, prompt gab es Strafen. Meistens sahen die Strafen so aus, dass sie tagelang nichts sprach.

So, nun zur hier beschriebenen Freundin. Sie hatte leider sehr ähnliche Züge. Anfangs garnicht. Sie fing mich komplett ein mit ihrer Art, ja, sie wusste exakt (!) wie ihr Beziehungspartner auszusehen hat, nämlich 24h 7 Tage die Woche verfügbar und exakt keine Hobbys, keine eigenen Interessen, möglichst keine eigene Sicht der Dinge, nur ihre Sicht war die richtige, sie fühlte auch immer alles, und konnte alles vorhersagen.

Wieso ist mir all das anfangs nie aufgefallen? Weil ich Anfangs in der Firma echt dachte, wow, sie kann mir Tipps geben und das konnte sie auch, sie war halt spät Abends verfügbar, schrieb mir, wie es mir geht, rief mich an, das war super, das fühlte sich an wie eine beste Freundin, die ich nie hatte. Unnormal war es allemal.

Sie gab übrigens ihre Feierei kurzzeitig auf, so 1-2 Monate in der Beziehung war sie nie feiern, nie mit Freunden weg, das erwartete sie umgekehrt bei mir mit dem Sport, also wenn du jetzt am Wochenende Sport machen willst, sehen wir uns nicht, wie stellst du dir das langfristig vor. Da war wirklich alles zuviel, und maximal geduldet, irgendwann ging ich dazu über, dass ich Lücken für Sport nutzte, wenn sie mal beim Friseur war, schnell mal Sport gemacht. Ich fragte mich immer: Was ist ihr Problem. Das kristallisierte sich schnell heraus: Der Vereinssport war ein Problem weil dort andere Frauen aktiv waren, da habe sie immer die Erfahrung gemacht, dass fremdgegangen wird. Und sie redete mir ständig ins Gewissen Dann mach halt deinen Sport, dann werde ich aber auch mal wieder mit Männern ausgehen. Diese Strafen führten bei mir anfangs schnell dazu, dass ich vieles von meinen Hobbys strich, widerwillig, und ich spürte, dass das hier nicht lang gut gehen kann, weil ich quasi nach und nach mein geliebtes Leben aufgab, meinen Ausgleich.

Ich spürte es aber ich spürte zugleich zu ihre eine große innerliche Verbindung, keine körperliche Anziehung, weil mir wirklich teilweise optisch Dinge nicht so gefielen, spröde Lippen, teilweise einfach keine Lust auf Haare machen, das zog mich nicht an, mich zog ihre Art an, teilweise auch ihre Art, so exakt zu wissen was sie will und nicht will, dass ich das teilweise als Null Kompatibel und Null Kompromissbereit empfand aber andererseits fasziniert war, weil ich so klar nicht orientiert bin oder war.

Ein Beispiel, ich schlug vor, zusammen schiwmmen zu gehen: Lehnte sie sofort ab auf keinen Fall betrete ich ein ekelhaftes Schwimmbad und wenn du das machst, kommst du mir eine Woche nicht ins Haus. Ok, klare Kante. Umgekehrt erwartete sie von mir, dass ich mit ihr irgendwo auf ein Kreuzfahrtschiff gehe, worauf ich überhaupt keinerlei Lust habe. Da war kein Kompromiss machbar, auch kein Strandurlaub, nein es musste die Kreuzfahrt sein oder sie macht das alleine.

Ich fragte mich immer: Das macht doch kein Mann dieser Erde mit, 100 Prozent als Clone zu existieren dieser Frau. Und interessanterweise erklärt sich auch so der hohe Durchlauf an Männern.

Sie wusste immer alles besser, egal was ich tat, schnitt ich einen Apfel auf Wieso machst du das so, das kann man doch viel besser so machen. Ich kochte morgens fürs Büro vor, da wusste sie auch, wie ich Zeit spare, die ich dann mit ihr verbringen soll.

Anfangs hatten wir tolle Gespräche, die schönsten stundenlangen Gespräche überhaupt. Irgendwann und zwar sehr sehr fix ging es nur noch um uns. Wenn ich mit ihr über etwas reden wollte, was mich interessierte und ich habe viele Interessen Ok jetzt ist genug davon, lass uns über uns reden. Dann wollte sie genau besprechen dass wir uns zu selten sehen und dass wir doch das machen müssen und jenes. Wir lebten weniger Beziehung als dass wir über sie sprachen. Und sie wusste exakt wie eine Beziehung aussieht, und zwar so, dass man rund um die Uhr für den anderen greifbar ist. War ich im Fitness Studio, war ihr das nicht recht wegen Frauen und weil ich dann 1-2 Stunden nicht ans Handy konnte.

Das mit dem Feiern fing früh an, ich weiß nicht ob sie das wieder als Ausgleich fehlender Aufmerksamkeit machte oder als Bestrafung. Denn ich konnte ihr einfach nicht die 24h Aufmerksamkeit geben, die sie sich erwartete.

Inzwischen war ich so abhängig, isoliert vom Ausgleich meiner Hobbys, Freunde übrigens von mir fand sie alle komisch und fand auch komisch, dass ich mich nicht exakt dann mit denen treffen konnte, wann sie keine Zeit hat, also dass ich meine Termine immer parallel zu ihren legen konnte. Aber das ging nicht, weil meine Freunde, die wenigen die ich habe, auch nicht ständig alles frei halten können, da muss man sich absprechen.

Ihr wäre es am liebsten gewesen, ich ziehe sofort bei ihr ein. Handykontrolle war Standard, sie wollte von mir alles wissen, wer mir schrieb und ich musste ihr das auch immer zeigen. Irgendwann änderte ich mal meinen Code, und merkte, dass sie meinen alten wohl gemerkt hat, denn sie sprach mich drauf an, wieso ich den Code geändert habe.

Ich konnte mich verdammt noch mal nicht lösen aus diesem Ding und wusste schnell, dass mir das nicht gut tut, dass sie mir nicht gut tut. Sie ist heute noch, seit Wochen, Monaten ständig präsent in meinem Hirn. Ich bin mir auch sicher, sie hat seit kurzem einen Neuen. Und trotzdem lässt sie mich nicht wirklich in Ruhe, zwar schreibt sie mir nichts mehr, ruft auch nicht mehr an, ich denke, weil sie einfach Angst hat, dass der Neue das mitbekommen könnte, dafür nervt sie mich am Arbeitsplatz oder im Aufzug oder am Parkplatz, wenn wir uns sehen. Sie nervt mich mit Provokationen, Eifersuchtsdramen, wie schon damals und hört damit nicht auf.

Mich irritiert das, es gab auch Phasen, wo ich mir gewünscht habe, dass sie endlich einen Neuen hat, den offen präsentiert und ich meinen inneren Frieden finden kann aber es hört einfach nicht auf.

26.10.2025 22:07 • x 4 #136


chocomoko
Hä also manchmal ist die These dass alles mit früheren Strukturen zutun hat, hart übertrieben. Manchmal läuft man und sieht nen Bär. Ist das jetzt meine Schuld oder liegt das an früheren Strukturen, dass da ein Bär meinen Weg kreuzt?

Was ich sagen will: es kann auch einfach nur ein Zufall sein. Warum jemand für jemand anderen empfänglich ist muss nicht immer an einem tiefen Triggerpunkt und an irgendwelchen Strukturen liegen. Vor 20 Jahren hätte man Person XY zb nicht attraktiv gefunden,findet sie aber heute attraktiv oder was auch immer..und das mit dem Bär ist ne Metapher.
Dass man teilweise gejudged wird, dafür wen man sich aussucht und mit wem man zusammen ist, ist mittlerweile wirklich bisschen übertrieben. Sie hat ihm den Hof gemacht, er fands toll..so what? Es liegt jetzt also an früheren Strukturen dass ers toll fand und nicht einfach daran dass er ein mensch ist? Ich finde das fast schon pathologisch wie übertrieben und übervorsichtig und überanalytisch z.T betrachtet wird.

26.10.2025 22:40 • x 3 #137


A


Woran bin ich da geraten? Und wieso beschäftigt mich es

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S
Ernsthaft Leute, wenn ich meinen WA Status, Profilbild und Co online stelle und meine Ex Freundin sieht das, ..... wieso sollte das irgend eine Signalwirkung oder ein Symbol für sie sein. Sie muss es sich doch nicht ansehen, wenn es sie nicht interessiert. Sie wird es vielmehr aber ansehen, wenn es sie interessiert, ist doch nicht sein Problem.

Man kann auch aus allem ein Problem kreieren. Ich hab noch viele Ex Nummern im Telefon und trotzdem mit den Personen abgeschlossen.

26.10.2025 22:52 • #138


Sonnenschein85
Zitat von Rafellell:
o, ich melde mich nochmal zurück und versuche ein paar Sachen aufzugreifen Ich mag jetzt auf Pöbeleien, Provokationen und Co nicht weiter eingehen, ...

Das klingt wie emotionale Abhängigkeit und auch emotionale Erpressung. Und wenn du mich fragst könnte das sowohl mit deiner Kidnheit zusammen liegen wo du sehr streng und wenig liebevoll (?) erzogen wurdest.

Du kennst es nicht anders. Du bist es gewöhnt zu gehorchen, dich zu richten nach anderen.
Vielleicht hast du dir deswegen eine Frau gesucht die genau weiß was sie will. Das beeindruckt dich. Da du selbst nicht weißt was du willst. Weil du es nie gelernt hast das deine eigene Meinung auch zählt.

Unabhängig und frei bestimmend zu leben musst du erst lernen. So suchst du dir unbewusst jemanden der dich lenkt und dir alles vorgibt.

Gleichzeitig gibt es viel was dich bei ihr, ich sage mal abturnt. Du betonst oft das es äußerlich viel gibt was du nicht so magst, du aber trotzdem dich von der Art angezogen fühlst.

Eine Therapie könnte helfen die Muster für dich offen zu legen.
Es scheint mir eher das du wie gesagt emotional dich abhängig machst anstatt dir Frauen zu suchen, die dich sein lassen wie du bist und die du auch körperlich anziehend findest.

27.10.2025 05:37 • #139


A
Zitat von Rafellell:
o, ich melde mich nochmal zurück und versuche ein paar Sachen aufzugreifen Ich mag jetzt auf Pöbeleien, Provokationen und Co nicht weiter eingehen, das macht bitte unter euch aus. Das hilft mir jetzt hier auch nicht und eigentlich habe ich auch hier geschrieben, weil ich einfach Probleme habe, das zu verarbeiten. ...

Mann, bin ich gut! Für mich liegt der Fall klar auf der Hand, aber aus der Entfernung analysiert es sich eben besser, als wenn man selber mittendrin steckt. Sie ist für mich ein klassischer Fall von Verlust- und Bindungsangst wie aus dem Lehrbuch - und weil ihr sehr große Parallelen habt, hat dich genau das getriggert. Ich zeichne dir mal ein Beispiel aus meinem Leben:

Ich habe seit 20 Jahren eine Freundin, zu uns sage ich immer: der Januskopf. Wir haben einen ähnlichen Background (Sudetendeutsche, Enteignung, Vertreibung etc), - aber wir haben die vollkommen gegensätzlichen Schlüsse aus unserer Familienhistorie gezogen. Bei mir ist das Glas halbvoll, bei ihr halbleer, sie setzt auf strukturelle Sicherheit, öffentlicher Dienst, sicherer Posten, ich: strukturelle Sicherheit gibt es nicht; sie: Versorgungs-Lebensgefährte, der sie zwar anzipft, aber Haus, Sicherheit und Stabilität gewährleistet, ich: lustbetont, vergiss das Haus, das check ich mir schon selber, wenn ich will, der Mann muss mich flashen, etc. Also gegensätzlicher könnte man in vielen Bereichen im Außen kaum sein. Und trotzdem verbindet uns eine sehr lange Freundschaft: weil wir uns im innersten Kern gegenseitig erkennen - und faszinieren.

Du bist ein analytischer Mensch, ich denke, du weißt, worauf ich hinaus will. Es ist nicht so, dass uns Gegensätze so anziehen, weil sie Gegensätze sind. Sondern weil sie zwei Seiten der selben Medaille sind, der innerste Kern aber so ähnlich, dass sie uns dazu animieren, die eigene Herangehensweise zu überdenken. Nur selten fühlt man sich von einem Menschen so dermaßen gut erkannt und gespiegelt wie von so einem Januskopf.

Das hat schon was Bereicherndes. Jetzt ist es aber so, dass man da auch sehr vorsichtig sein muss. Würde ich das Ufer wechseln und sie zu meiner Lebensgefährtin erkören, würde ich total untergehen. Die würde mich fertig machen. So viel Kompromisse eingehen könnte ich gar nicht. Weil sie unterm Strich mein Arsh-Engel ist und ich vermutlich auch für sie. Und wir uns wohldosiert am Besten begegnen.

In deinem Fall kommt zu dieser Faszination aber noch eine andere Komponente dazu: Ihre starken Verlust- und Bindungsängste liegen nach deinen Beschreibungen ziemlich klar auf der Hand. Das macht sie aber leider ziemlich beziehungsunfähig. Umgekehrt zieht sie aber deine Stabilität und Routinen an, nur gleichzeitig macht sie das fertig. Und vice versa. Das ist ein ähnliches Phänomen, wie Borderlinern oft mit Aspergern zusammen sind. Wieder zwei Seiten der selben Medaille, aber komplett gegensätzliche Ausrichtung.

Warum du darüber nachdenkst und nur schwer loskommst, ist also klar. Das ist die psychologische/soziale Komponente. Sie triggert genau das, was du nicht hast, und so anstrengend das alles war, hat sie dich aus deiner Stabilität gerissen. Die neurobiologische Seite ist: Deine kleinen Gismos im Gehirn springen durch das plötzliche Auf-und-Ab an, das schüttet Dopamin etc aus, und dein Körper reagiert genauso wie bei einem braven Buchhalter, der es ein paar Monate auf Raves hat krachen lassen: Erschöpfung vs es fehlt ihm der Kick.

Psychologisch also der Rat: Finger weg, als Partnerin ungeeignet, da gehst du unter. Neurobiologisch der Rat: Füttere dein Gehirn zumindest vorübergehend mit anderen Kicks und dosiere dich runter, ob das Sport oder mal ein Horrorfilm ist, ist dir überlassen. Nur irgendwas, das Dopamin ausstößt und für dich als Substitut dienen kann. Dann gehts dir bald wieder besser.

27.10.2025 07:11 • x 3 #140


Worrior
Zitat von Rafellell:


Diese Erkenntnis kam bei mir leider sehr spät, dass sie und ihr Lifestyle für mich gänzlich ungeeignet sind. Leider. Es gibt schon viele Optionen, nur jene Frauen, die in Frage kamen, waren irgendwie reichtlich uninteressant, frag mich nicht wieso, vielleicht zu verfügbar, vielleicht zu langweilig, optisch nicht gefallend.

Das ist das alte Spiel und wird wohl aich immer so sein.
Gar nicht so einfach Miss Right zu finden und irgendwie immer mit einem Kompromiss verbunden.
Es hat aber keinen Sinn seine Standards ständig weiter runter zu schrauben.
Die Party-Oma die am 50er kratzt und auf 25 macht ist ebenso unpassenden wie eine Frau in diesem Alter wo man sichtlich sieht dass sie sich aufgegeben hat.
Den Damen wirds da ähnlich gehen?
Wisse was Du willst und davon wirklich brauchst.
Eine Beziehung nur um der Beziehung Willen, aus Bedürftigkeit oder Schmerztherapie wird nicht glücklich machen.

27.10.2025 07:51 • #141


B
Zitat von Arnika:
Mann, bin ich gut! Für mich liegt der Fall klar auf der Hand, aber aus der Entfernung analysiert es sich eben besser, als wenn man selber mittendrin steckt. Sie ist für mich ein klassischer Fall von Verlust- und Bindungsangst wie aus dem Lehrbuch - und weil ihr sehr große ...


Denke das trifft es krass.

Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, es ist extrem schwer, die richtige Dosis zu finden zwischen langweilig und chaotisch.

Ich selbst bin auch in einem lieblosen Elternhaus aufgewachsen, habe viel verboten bekommen, wenig probiert.

Ich glaube, hier in dieser Situation, prallen zwei Welten aufeinander, die zwar Schnittstellen haben, diese Bindungsangst und Verlustangst, wobei ich bei ihr noch mehr Verlustangst sehe als Bindungsangst, sie will ja massiv klammernd eine Bindung und wenn das nicht klappt, lässt sie alles fallen.....

Er, Freigeister, tausend Hobbys, strukturiert, steht im Leben, interessiert.
Sie, Partymaus, wirkt irgendwie hängengeblieben, chaotisch und inhaltlslos, aber macht genau was sie will und hat genaue Vorstellungen davon was sie will oder nicht will.


Ich hatte übrigens auch mal die Situation, mit so einem Kollegen (ich weiss, ich weiss....dumm) eine kurze Beziehung zu führen, der mich auch durch seine Art faszinierte, setzte sich durch, machte was er will, war vor Kündigung angstfrei, das komplette Gegenteil von mir. Und ich eben von ihm und das zog ihn offenbar bei mir an und umgekehrt.

Wir stellten schnell fest, dass wir überhaupt nicht klar kommen im Alltag, er meckerte rum, wenn ich nicht spontan war, fand aber irgendwie auch gut, dass ich eben kein Chaot war, so wie er, und alles im Griff hatte. Das was ihn faszinierte, kritisierte er an mir ..... und das war das was mich verwirrte und ins Chaos trieb.

Nachdem die Beziehung vorbei war, er beendete es, ging er mir am Arbeitsplatz mit ständiger Kritik und Eifersucht auf die Nerven, das ging dann so weit, dass er mir Bilder sandte, wenn ich nicht gut in der Parklücke stand, fand ich total kindisch. Er hatte dann sogar schon jemand Neuen und gängelte mich trotzdem weiter, bis ich ihm irgendwann sagte, dass das aufhören muss. Er wollte dann auch ständig noch Teil meines Privatlebens sein, obwohl er mir von sich natürlich garnichts mehr erzählte, er war ja wieder vergeben und ich musste dann auch radikal ihn überall löschen, das gab kurzes Drama, aber dann war Ruhe.

Er wollte mich nicht los lassen, obwohl er ja Schluss gemacht hatte, da kommt dann vermutlich wieder die Verlustangst dazu.

27.10.2025 08:33 • x 2 #142


D
Zitat von Arnika:
Mann, bin ich gut! Für mich liegt der Fall klar auf der Hand, aber aus der Entfernung analysiert es sich eben besser, als wenn man selber mittendrin steckt. Sie ist für mich ein klassischer Fall von Verlust- und Bindungsangst wie aus dem Lehrbuch - und weil ihr sehr große ...


Super Tipp mit dem Sport, Dopamin, Horrofilm!

Ich glaube es ist wirklich sehr deutlich. Beide sind unterschiedlich. Es wirkt, als wollten beide gern ein bisschen so sein wie der andere. Der eine weniger Party, mehr Sport und mehr Gesundheit, der andere etwas mehr Ich mach worauf ich Lust hab. Beide wollen interessanterweise aber keinen Partner, der so ist wie sie selbst.

Bei der Partymaus kann ich das noch verstehen. Die meisten Club Tänzerinnen wollen ungern einen Mann haben, der ebenfalls in Clubs herumfliegt, weil sie genau wissen, was da läuft.

Wieso der TE sich keinen Sportfrau sucht, ist mir schleierhaft, es gibt soviele Frauen, die sich in Sportvereinen herumtreiben und sich die Finger *beep* würden nach einem, der nicht seine Freizeit in Clubs oder vor Netflix verbringt, vielleicht ist es auch das.

Ich glaube im Alltag stellt man oft fest, dass man eben dann doch nicht so leben will wie der andere. Die gute Dame liest sich für mich sehr kompromisslos, wenn er seinen Kram aufgibt und es immer noch nicht genug ist, will sie eigentlich doch keinen Mann wie ihn, sondern fand zu Beginn nur diese Eigenschaften gut.

Klingt für mich sehr kompliziert, also die Frau sucht einen Mann, der sportlich und organisiert ist, aber sobald sie ihn hat, soll er sich bitte ihrem Lifestyle unterwerfen, so nach dem Motto: Erst mit mir soll er so richtig wild werden. Das funktioniert in der Praxis selten bis nie.

Deutlich wird auch hinsichtlich des Dopamin, dass er nicht Sie, nicht die Beziehung mit ihr vermisst, und so sollte das optimal klappen mit der Ersatzgeschichte, der Körper bekommt das was diese Beziehung ihm gab, das Auf und Ab, aber man kann es selber dosieren und ist nicht emotional in dem Ding drinnen.

Weiiterhin bin ich der Ansicht, sie überall aktiv raus zu nehmen aus Social Media und auch aus WA, man muss die Hintertüren bewusst schließen und auch für sie als Signal bewusst schließen.

27.10.2025 08:39 • x 1 #143


A
Genau, ihr habt es ausgezeichnet erkannt! Ich hoffe, ich habe für euch dieses Phänomen hier nochmal deutlicher und anschaulicher gemacht, gerade weil es eben kein seltenes ist. Man kann es nur oft schwer greifen. Schon gar nicht, wenn man selbst mittendrin steckt.

Das sind zwei Seiten der selben Medaille, deswegen erkennt man sich, zieht sich an - und stößt sich gleichzeitig ab. In Wahrheit ist so eine Begegnung aber ein Geschenk, weil man sich dadurch wie bei kaum einem anderen gespiegelt sieht und reflektieren kann. Genau deswegen kiefelt man ja so lange daran.

27.10.2025 09:08 • x 1 #144


Zylinderella
Ich fasse es so zusammen:
Wenn es quakt und watschelt wie eine Ente -
dann ist es kein Schwan.

27.10.2025 09:12 • x 1 #145


Sonnenschein85
Zitat von Arnika:
Mann, bin ich gut! Für mich liegt der Fall klar auf der Hand, aber aus der Entfernung analysiert es sich ...

Das Gehirn mit anderen Kicks füttern finde ich sehr interessant.

Und ich glaube das ist bei vielen Menschen, die diese Hoch/Tiefs/Up Und Down/On/Off Beziehungen haben auch so ein Punkt. Ihnen fehlt in beständigen Beziehungen vielleicht dieser Adrenalin Kick. Das Fühlen zu Fühlen, sage ich immer.

Ich bin auch ein Mensch, dem schnell die Decke auf den Kopf fällt und der sich schnell langweilt. Ich habe immer das Gefühl ich MUSS über irgendetwas nachdenken, ich brauche dieses Gefühlschaos in meinem Leben, damit ich fühle am Leben zu sein.

Vielleicht sollte ich mir auch mehr Herausforderungen suchen und mein Leben dahingehend aufregender gestalten, damit ich keine ungesunde Beziehung mehr brauche, um dieses Gefühl zu füttern. Danke für die Anregung !

27.10.2025 09:26 • x 1 #146


A
Zitat von Sonnenschein85:
Das Gehirn mit anderen Kicks füttern finde ich sehr interessant. Und ich glaube das ist bei vielen Menschen, die diese Hoch/Tiefs/Up Und Down/On/Off Beziehungen haben auch so ein Punkt. Ihnen fehlt in beständigen Beziehungen vielleicht dieser Adrenalin Kick. Das Fühlen zu Fühlen, sage ich immer. Ich bin auch ein ...

Gerne! Wir sind eben nicht rein geistige Astralprojektionen, auch wenn der Zeitgeist uns manchmal was anderes einreden will. Wir sind gleichzeitig auch relativ einfach gestrickte körperliche Maschinen. Je besser man das begreift, umso besser kommt man mit sich selbst in Einklang. Und kann vor allem die Ups and Downs weit gesünder haben bzw austauschen. Du kannst relativ einfach den einen Kick durch einen anderen Kick ersetzen - denn für dein Gehirn macht es kaum einen Unterschied ob toxische Beziehung, Rafting mit Freunden oder Horrorfilm allein auf der Couch.

27.10.2025 10:09 • #147


R
Das Phänomen ist schwer greifbar, insbesondere das Ende dieser Beziehung war nach tausendfachem hin und her von viel Macht geprägt.

Leider ist das System, das sie mit mir gespielt hat jenes System, das ich durch meine Mutter erfahren habe. Wenns bei uns daheim Krach gab und nicht lief, sprach unsere Mutter nicht mit uns, manchmal tagelang nicht, wir Kinder mussten dann wieder angekrochen kommen, egal ob wir im Recht oder Unrecht waren. Das System war überlebensnotwendig, sonst hätten wir ja nicht überleben können.

Meine Ex fragte mich unfassbar viel aus über alles, auch über das Verhältnis zur Familie. Vielleicht eher aus anderen Beweggründen, aber jedenfalls erfuhr sie davon. Sie fragte das eigentlich eher, weil Familie war für sie Konkurrenz, eigentlich war für sie alles Konkurrenz, selbst der Toilettengang. Also jede Sekunde, die ich nicht ihr widmete, am besten persönlich oder am Telefon, war problematisch für sie.

Anfangs habe ich das nicht als so krass empfunden, da auch ich dachte: Ok, das wird sich legen, das legte sich aber nicht, das wurde alles immer schlimmer mit der Kontrolle. Man muss ja irgendwann auch am Anfang in unserem Alter wieder mal zum Alltag zurück kommen, wenn man nicht zusammen wohnt, daheim putzen, einkaufen und so weiter. Das ist halt nun mal so. Ich bin da strukturiert, bei ihr türmte sich der Dreck, was ich übrigens oft sehr unangenehm empfang, ich war ja meistens bei ihr, da sie auch 2 Hunde hatte, die in der Wohnung waren, war auch alles immer komplett voll mit Haaren, weshalb ich ungern Klamotten dort bunkerte und auch ungern von ihr aus zur Arbeit fuhr, weil alles voller Haare war. Sie hatte da irgendwie ihr System sich im Flur an und aus zu ziehen. Fand ich total nervig.

Wegen der Hunde war sie auch selten bei mir, weil sie sich ja kümmern musste.

Dieses Auf und Ab, diese Hoch und Tief......Anfangs empfand ich es mit dem vielen Feiern am WE als befremdlich, das stellte sie aber sofort ein, als wir die ersten Wochen komplett mit einander verbrachten, leider recht inhaltslos. Während ihr es einfach drum ging, Zeit zu verbringen, also am Tisch gemeinsam zu hocken, gemeinsam Einkaufen, gemeinsam Putzen, fand ich das komplette Zeitverschwendung. Wieso muss ich für Brötchen zu zweit los dackeln und wieso muss ich in einer 90qm Bude zu zweit da rum putzen, nur damit man zu zweit ist, während der eine etwas machen kann, was ihm Spaß macht. Das Problem war, sie hatte außer Feiern nichts, was ihr Spaß macht. Zugegeben vor dem Beziehungsbeginn hatte sie sich ganz anders verkauft, da hatten wir auch tolle Gespräche, die tollen Gespräche stellte sie aber nach 3-4 Wochen ein und wir redeten nur noch darüber, wie man diese Beziehung zu führen hat aus ihrer Sicht, wann ich was zu habe - aus ihrer Sicht. Und das endete natürlich immer in Diskussionen und Streit.

Das Ende der Beziehung war dann so, dass sie es zum vierten oder fünften Mal beendete, hinterher erwartete, dass ich ihr nachrenne, was ich nicht mehr tat im Mai und dann fragte sie tatsächlich mehrfach, mehrere Wochen, Monate nach, wieso ich ihr nicht mehr nachlaufe. Das Ding war rum, dann näherten wir uns sehr kurze Zeit wieder an, sie tat so, als sei doch alles noch zu retten und im nächsten Gespräch machte sie nochmal deutlich, dass Ende ist.

Sie stellte ihre Aktivitäten dann auch ein, rief nicht mehr an und schreib per WA nicht mehr, aber nervte mich dann halt mit denselben Themen, die wir schon 100fach geklärt hatten, am Arbeitsplatz.

U.a. Eifersucht kam dann auf, wie als wenn wir noch zusammen wären, sie wollte auch speziell den weiblichen Damen unseres Büro Komplex gegenüber immer noch so tun, als sei da was zwischen uns und ausgerechnet in der gemeinschaftlichen Kantine oder Cafeteria suchte sie dann immer meine Nähe, verwickelte mich in dumme Gespräche und wollte zuerste privates Zeug wissen um sich dann wieder darüber zu streiten mit mir. Das hatte ich dann auch irgendwann untersagt und sie gebeten, sich fern zu halten.

Allein dieses Verhalten, ist vermutlich wieder die Verlustangst. Wieso hat man Angst den Ex zu verlieren, wenn man selber die Bindung beendet hat und sogar schon die Fühler nach Neuem ausgestreckt hat.

27.10.2025 13:48 • #148


P
Ob sie narzisstisch oder toxisch ist, ist wurscht.

Sie ist extrem vereinnahmend mit ihrem Prinzessinnenverhalten. Bist du sicher, dass sie einen Neuen hat, was übrigens das Beste wäre für Dich, denn ich gluabe um ehrlich zu sein, einen Mann zu finden, der optisch zusagt und sich zu 100% unterbuttern lässt und trotzdem eigenständig ist, finanziell usw. So eine Kombination dürfte schwer sein in dem Alter zu finden, wo die meisten Männer solche Erfahrungen schon mal gemacht haben dürften.

Also ich sag dir aus meiner Sicht, eine Partyfrau, die jedes WE mit irgendwelchen Single Frauen los zieht, hat unfassbar hohen Bedarf an Aufmerksamkeit. Es ist super anstrengend als Frau, jedes WE 22 Uhr los zu ziehen, wo man am liebsten gemütlich in dem Alter auf der Couch ist, sich zurecht zu brezeln, um den 20 Jährigen Konkurrenz zu machen, die meistens eh besser abschneidet und die Kerle lieber eine 25 Jährige im Club ansprechen als eine 45 Jährige, weil es sowieso nur ums Aufreißen geht. Für ne Spritztour hol ich mir keinen 60PS Golf, sondern suche den Top Performer unter den Frauen. Und die jungen Mädels sind den 40 Jährigen halt immer überlegen im Aussehen und zurecht gemacht.

Es kostet also wahnsinnig Überwindung, die Clubs sterben sowieso weg und man steht im dümmsten Falle mit viel Eintrittsgeld auf der Tanzfläche mehr oder weniger alleine, um sich abzulenken. Das füllt Leere, total inhaltslos.

Deswegen steht sie ja im Büro auch auf der Matte, weil sie weiß im Kern, dass sie da bedürftig jedes WE im Club rum eiert, was eigentlich sehr abschreckend auf normale Männer wirken dürfte.

Frage dich auch, wieso du dir so eine Frau suchst oder dich suchen lässt, ernsthaft, mach dir deine Ansprüche klar so wie sie ihre und dann hättest du vermutlich nach 2-3 Gesprächen gemerkt, dass das nicht passen wird.

27.10.2025 13:56 • x 1 #149


I
Klingt extrem ungesund, also auch ihr Lifestyle.
100% Party - 0% Party 100% Beziehung - Beziehung wackelt fährt man das Partyleben wieder hoch und dann wieder 100% Party.

Also für mich klingt das stark nach Ich will 100 Prozent Aufmerksamkeit, weil ich ein großes Defizit habe und die solltest du ihr geben. Gleichermaßen warst du fasziniert von einer Frau, die scheinbar jedes Wochenende im Club ist, vielleicht einen Club Freundeskreis hat, den du nicht hast, weil du Sport machst. Stell dir aber halt das nächste Mal einfach die Frage: Könntest du dir vorstellen, dieses Leben zu leben und zu lieben, das deine Partnerin will?

Klingt irgendwie stark nach jemandem, der es nicht geschafft hat, sein Leben in den 40ern ohne Kindern, von denen ich hier nichts lese, mit Inhalt zu füllen. Die Hunde zeigen mir ja schon irgendwie, dass da Raum gefüllt werden muss.

Versuch vielleicht das Loskommen über den Sachlichen Weg, so mach ich das immer, ich erstelle mir eine Klare kleine Liste auf einem Bapp-Zettel, den ich mitnehme, mir handschriftlich drei, vier Punkte aufschreibe, wieso ich froh bin die Person los zu sein, das müssen schon knackige Sachen sein, handschriftlich, wenn man den Zettel verliert......

So wie du die tollen Seiten, die sie für dich irgendwie spiegelt, das wilde Partyleben, einfach mal undiszipliziert alles krachen lassen, vielleicht One Night Stands oder sowas, was du vielleicht nicht machst, alles das was dich fasziniert, hasst sie selbst an ihrem Leben, weshalb sie genau das was du da machst, diszipliziert Sport Sonntag früh statt deinen Kater ausschlafen.....

Sie himmelt dein Leben an und du findest Dinge bei ihr toll, nur lässt sich das halt nicht im Dauermodus umsetzen.

Daher wie schon empfohlen: Mach halt mal was, was Dir Dopamin verschafft, und wenn es im Sport ist, Kampfsport, auspowern oder sowas, kann auch sehr süchtig machen und ist gesünder als die Nächte durch zu feiern.

27.10.2025 14:14 • #150


A


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