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Zwischen Wunsch und Wut

D
Zitat von Libra82:
danach wollte er, dass ich ihm dann eine Liste unterschreibe mit all den Dingen, die ich ihm angetan habe.

Der hat 'n Knall. Lass ihn sausen.

16.09.2021 02:03 • x 4 #16


Hola15
Liebe Libra,

Nur ganz kurz:
Ich lese bei dir eine Frau die sehr viel reflektiert und auch rationalisiert.
Du scheinst in eurer Beziehung diejenige zu sein, die versucht diese zu händeln, die sich um sich und deinem Partner Gedanken macht, die vllt. auch versucht dies "kognitiv zu kontrollieren".

Aus welchem Grund auch immer er so handelt wie er handelt - bemüht er sich ebenso sein Verhalten zu hinterfragen und zu ändern? Eure Beziehung wieder auf die Füße zu stellen?

Ich vermute du hast diese "Aufgabe" auf dich genommen, auch weil du die "Expertin" bist.
Ich bin jedoch überzeugt, dass diese Einseitigkeit dich überfordert. Alle Fäden in der Hand zu halten - das geht nicht. Und das ist auch keine Beziehung auf Augenhöhe.

Ich vermute, dass die bittere Wahrheit ist: Er hat nicht die inneren Ressourcen/Kompetenzen dazu, seine Themen selbst in die Hand zu nehmen. Das müsste er aber. Da müsste zumindest die Bereitschaft da sein, mit dir in der Paartherapie zu arbeiten.
Kurz und knapp: Er hat nicht das Zeug dazu (und anscheinend auch keine Lust mehr).

16.09.2021 05:31 • x 5 #17


A


Zwischen Wunsch und Wut

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L
Grüße Dich Libra,

vorab: Chapeau auch von mir und Mitgefühl für EUCH alle, für diese schweren Zeiten.

Ein paar Gedanken von mir:

- Wenn es weitergehen soll, dann ist es wichtig zu verzeihen. Er Dir und Du vorallem ihm. Kannst Du das?

- Du möchtest nicht bewertet werden (verstehe ich), dann bewerte auch Du nicht. Ist Dir das möglich?


Ihr seid alle in einer langen Ausnahmesituation, die verändert Menschen. Nicht immer zum bestmöglichen. Ich glaube, ihr habt Euch beide sehr viel (!) angetan - es ist vollkommen egal wer anfangen hat und wer weitermacht etc.

Beim Lesen Deines Eingangsposts hats mir alles zugeschnürt.

Was Du tun kannst: Du musst (ja musst) für Dich, Deine Kinder und von mir aus Deiner Ehe Deine Wut ansehen und sie verarbeiten. Wut macht die Seele zu, man wird ungerecht, blind, alt und hässlich. Das willst Du doch nicht?!

Wenn Du aus dieser Welt aussteigen kannst, kannst Du an einer Wiederannährungen denken. Wenn nicht, dann musst Du gehen.

Mutter-Kind-Kur wäre super.

Das sind die Dinge, die DU tunst kannst. Du musst selbst wissen, ob Du das noch möchtest.

16.09.2021 06:20 • x 2 #18


M
Mmh... ich habe vielleicht einen anderen Text als die meisten gelesen, auf den ich antworten werde:
Hier sind 2 Menschen, die sich bis aufs Äußerste bekriegen und sich nichts schenken.
Da wäre die Übermutter, die lieber alles alleine meistert und in Panik verfällt, wenn der gemeinsame Sohn allein beim Untervater ist, welcher offensichtlich eifersüchtig auf seinen Junior ist.
Das führt nun mal zu Konflikten, in denen sich nicht nur der Mann wie das Allerletzte aufführt.
Verbale Aussetzer, zerschlagen von Gegenständen, ebenfalls das Kind grob anzufassen lässt auf mangelnde Impulskontrolle schließen und sind letztendlich nichts anderes als Gewalt.

Ich glaube das mit euch wird nichts mehr und ehe es völlig eskaliert, würde ich an Deiner Stelle mein Kind, meine Sachen packen und die Situation, wenn notwendig endgültig, verlassen.

16.09.2021 06:22 • x 8 #19


Hola15
Zitat von MaMiau:
Mmh... ich habe vielleicht einen anderen Text als die meisten gelesen, auf den ich antworten werde:

Ich glaube, dass ist die Henne-Ei/ Ursache-Wirkung Problematik, dass die Antworten so unterschiedlich ausfallen.

Natürlich reagiert er auf die Kränkungen, dass er mit seinen Vorstellungen nicht durchkommt und sich insgesamt machtlos fühlt.
Bei Libra könnte ICH mir vorstellen, dass ihre Reserven aufgebraucht sind, dass sie auf einen Burn-Out zusteuert und deshalb nicht mehr immer nett sein kann und/oder auch, dass sie einfach auf seine Angriffe reagiert. Eigentlich gesund reagiert. Dies meine ich insofern, dass sie die Angriffe spürt und sich intuitiv wehrt. Leider nimmst du dich Libra, meiner Meinung nach zu wenig ernst; versuchst eben kognitiv noch die Situation und auch dich zu steuern wobei dir dein Innerstes schon sagt, dass es dir nicht gut tut.
Natürlich kann dies bei ihm genauso zutreffen. Allerdings sehe ich bei ihm größere problematische Anteile und spätestens bei der Beschreibung wie er reagierte als das Kind in Gefahr war, zeigt sich mE eine Grenze. Ja ich würde auch behauptet, aus welchem Holz er geschnitzt ist.

Was Auslöser für was ist/war, werden wir hier aus der Ferne nicht wirklich eroieren können.

Libra ich würde dir raten, deinen Fokus aus deinem Kopf und aus der Reflexion zu nehmen und dir bewusst Zeit zu nehmen emotional - somatisch zu spüren. Die Verbindung zu dir, deinen Emotionen und deinen Körperempfindungen aufzunehmen. Mehr zu dir zu kommen.

Wenn du das Ende von dem erreichst was du wissen solltest, stehst du am Anfang dessen, was du fühlen solltest
Khalil Gibran

16.09.2021 07:18 • x 1 #20


Kummerkasten007
Zitat von Hola15:
Bei Libra könnte ICH mir vorstellen, dass ihre Reserven aufgebraucht sind

Nicht nur, dass hier hat für mich zu einem großen Teil der Eskalation beigetragen:


Zitat von Libra82:
Zum Beispiel wirft er mir vor, dass ich zu dominant sei, ihm seine Kompetenz als (erfahrener Vater) abspreche, mich durchsetzte und nicht kompromissfähig bin.
Krasse Aussagen, leider muss ich sagen, dass er nicht ganz Unrecht hat und ich nicht bereit bin gegen meine tiefen Überzeugungen zu handeln.




Zitat von Libra82:
was ich ab sofort komplett in eigene Verantwortung übernehmen musste, denn mein Partner war gekränkt,




Zitat von Libra82:
Ich muss dazu sagen, ich mache die Weiterbildung zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und habe da sehr vorgeprägte Vorstellungen und eine klare Haltung


Ich würde der TE dringend eine Verhaltenstherapie ans Herz legen, und mit dem Partner mal offen aber wirklich offen sprechen, oder wenn ich die Beziehung aufrecht erhalten will, einen Brief schreiben. Und dann mal einen Mediator suchen und ihm freistellen, ob er mitkommen will oder nicht.

16.09.2021 07:35 • x 3 #21


M
Zitat von Hola15:
Ich glaube, dass ist die Henne-Ei/ Ursache-Wirkung Problematik, dass die Antworten so unterschiedlich ausfallen. Natürlich reagiert er auf die ...


Natürlich ist es das
ich wollte lediglich niemandem die Alleinschuld an der bescheiden Ausgangssituation geben, sondern darauf hinweisen dass der Mann es scheinbar auch nicht einfach hat. Ich glaube mit schwarz-weiß-Denken ist es in dem Fall einfach nicht getan.
Einer von beiden muss sich aus der Situation entfernen, sonst wird es völlig eskalieren.
Die TE scheint ihren Mann noch zu lieben und sie will ihn scheinbar nicht völlig aufgeben. Auch wenn die Ausgangslage bescheiden ist...
Mutter-Kind-Kur ist sinnvoll, aber wenn wir realistisch sind, muss die TE bestimmt noch 4-6 Monate in der Situation verharren ehe sie einen Platz bekommt.

Von daher wäre ein Auszug mMn das sinnvollste. Abstand könnte beide wieder ausatmen lassen. alles andere erstickt das was übrig geblieben ist

16.09.2021 07:37 • x 1 #22


Hola15
Zitat von Kummerkasten007:
Nicht nur, dass hier hat für mich zu einem großen Teil der Eskalation beigetragen: Ich würde der TE dringend eine Verhaltenstherapie ans Herz ...

Ich wage von hier nicht zu beurteilen, ob Libra tatsächlich eine überzogene Übermutter ist, oder ob sie nicht einfach ihrem natürlichen Mutterinstinkt nachgeht inkl. ihres Wissens über Entwicklung und dies einfach kollidiert mit den Vorstellungen ihres Partners. Ich glaube, sie hatte sowieso die Eigenanforderung nicht die "Übermutter" zu werden um der Erwartung ihres Partners gerecht zu werden, die er ja im Vorfeld bereits klargestellt hatte.

Ich bin sehr wohl dafür, dass Mütter auch etwas aus der Hand gegeben können und manche Dinge nicht so streng sehen und ihrem Partner mehr Raum geben es auf seine Art zu machen. Wenn es allerdings an die Sicherheit (ich meine nicht Schrammen und blaue Flecken) des Kindes geht finde ich es problematisch. Ebenso, wenn es dem Erwachsenen nicht möglich ist, die Erwachsenenrolle einzunehmen sondern das zweite Kind sein will und mit dem Kind konkurriert.

16.09.2021 08:18 • x 3 #23


Wurstmopped
Zitat von Emma75:
Triff Dich mit seiner ExFrau und sprich mit ihr über diese Probleme.

No Go ... Vertrauensmissbrauch!

16.09.2021 08:29 • x 5 #24


Libra82
Versuch Nr. 10 einer Antwort.
Ich bin von Natur aus viel am reflektieren und analysieren, nehme mir meine Anteile vor. Es ist schade, dass es mir nicht gelungen ist deutlich zu machen, dass ich mich hinterfrage und auch seine Position und Leistung mit einbeziehe.
Ich nehme an, dass ein Teil der Antworten zustande kommen, weil sie sich mit mir identifizieren und ein anderer mit meinem Partner, beides ist somit fruchtbar für mich und bringt mich zum nachdenken.

Zitat von Heffalump:
Er hat womöglich auch gelitten unter all dem was eurem Sohn widerfuhr. Und war mit der Situation genauso überfordert. Ist es wohl auch immer noch und wünscht sich eventuell auch eben diese Schulter, die Ihn hält und bestärkt.

Ja, so ist es und das wollte ich auch ausdrücken. Er versucht wirklich alles, möchte es am liebsten immer allen Recht machen. Was ein so hohes Ideal ist, dass es nahezu nie erreichbar ist. Ist nun einer unzufrieden, Kinder oder ich, und benennt dies oder zeigt es, dann ist das Maß bereits am überlaufen, denn was er alles tut, ist schlicht zu viel. Dann fliegt meist alles um die Ohren und er teilt verbal heftig aus. Kinder und ich sind dann Undankbar, er sowieso Immer der Dumme und Das nachdem was ich alles tue. Es genügt eine andere Meinung zu haben und ich höre du stehst nie hinter mir und unterstützt mich nicht!. Als Beispiel: Er wollte mit den Großen schwimmen gehen, diese hatten ihre Schülerausweise nicht dabei und keinen Haustürschlüssel von der Ex. Die Ex war nicht bereits extra dafür ihre Aktivität zu unterbrechen und das ganze Vorhaben geriet wegen der Uhrzeitbindungen - Testtermin für ihn und Schwimmbad - int Gefahr. Er völlig genervt die Kinder angeraunt und über die Ex geschimpft. Ich Vorschläge gemacht, wurde ebenfalls angemeckert und zog mich daraufhin zurück, damit es nicht eskaliert. Er alle stehen gelassen und setzte sich an den PC um zu arbeiten, Aktivität abgeblasen. Tage später meckerte der Zwerg. Ich beruhigte ihn und sagte, oh du hast heute schlechte Laune, das kenne ich auch, dann mecker ich auch ganz viel mit allen und jeden Mein Partner sagte, er habe nie schlechte Laune und würde auch nie an andere auslassen. Da es eine eigentlich entspannte Situation war, erinnerte ich ihn an den beschriebenen Tag. Er sofort wieder geladen, dass es ja auch unmöglich sei von der Ex und den Kindern, er ja alles versucht habe. Ich sagte, dass ich an seiner Stelle einfach einen Schnelltesttermin auch für die Kids vereinbart hätte und gefahren wäre. Daraufhin brauste er auf, erklärte mir, dass ich nie hinter ihm stehen würde und meine schlauen Einfälle im Nachhinein sparen solle. Ich sagte nur, dass ich mich an dem Tag eher zurück gezogen hatte, da er so geladen war. Resultat war, dass er im Zoo 2,5 Std hinter mir und dem Zwerg herlief ohne mit mir zu reden. Gelegentlich äußerte er, dass er wie ein Hund folgen müsse wenn wir den Platz wechselten. Nachdem ich ihn zum Ende nach dem Weg fragte reagierte er uninteressiert und mit den Worten du weißt doch alles besser und ich konnte nicht mehr an mich halten und sagte glaube Es reicht, du benimmst dich furchtbar, wie eine Memme ... ja, das war nicht nett, aber dieses zur Schau stellen war unfassbar anstrengend für mich. Ich wollte nach den ganzen Tagen im Krankenhaus dem Kleinen einfach einen schönen Tag gönnen und hatte nur weil ich nicht seiner Meinung gewesen bin einen trotzigen Partner. Ich weiß, beleidigen geht nicht und eigentlich wollte ich Mimose sagen, was es natürlich nicht besser macht. Aber könnt ihr euch vorstellen, wie es mir ging nach 6 Tagen im Krankenhaus voller Angst und ohne Schlaf?

Zitat von Dracarys:
Wenn Dein Mann keinen Schritt auf Dich zugeht und keinerlei Betroffenheit zeigt, dann ist die Liebe weg.

Da fehlt es wohl auch noch an Info. Er geht häufig den ersten Schritt auf mich zu. Es liegt nicht daran, dass ich den Schritt nicht auch gehen würde, mir zu stolz wäre, sondern vielmehr, dass er für mich sehr unvermittelt und plötzlich kommt. Direkt nach einer heftigen Eskalation bspw. mit der Aufforderung ihm nun ein Küsschen zu geben und im Nebensatz es gibt doch wirklich Wichtigeres - dem Kleinen geht es gut- Da ich ihm im Grunde recht gebe, Vieles der Überbelastung beiderseits zuschreibe, habe ich die Umarmung oft erwidert. Mittlerweile bin ich dazu nicht mehr in der Lage, denn diese Schwarm-Drüber-Aktionen haben langfristig eher dazu geführt, dass sich die Konflikte aufstauen. Meine Versuche die Dinge aufzuklären lassen es nur noch stärker eskalieren, da ich leider immer wieder erkennen muss, dass es ihm darum geht, dass ich verstehen soll, dass er das Opfer ist und ich die egoistische, die kompromisslos ihre Pläne durchzieht.
Auch hier gerne Beispiele für Interessierte und möglicherweise wird mir ja auch dabei eure Perspektive helfen unsere Anteile (anders) wahrzunehmen.
Ich koche und esse gerne - ich bin keine militante Gesundheitsfanatikerin und mag auch mal Fastfood, aber es würde mich frustrieren mich aus Dosen und bei MC zu ernähren. Ich mag es mit den Kindern am Tisch zu sitzen und zu essen, bereite an WE gerne das Frühstück für alle und versuche so zu kochen, dass wir alle gemeinsam Essen können (Schulzeit, Kita Zeit). Mein Partner ist genervt von den Essenssituationen, es stört ihn, dass der 3 Jährige nicht ruhig sitzt und Gespräche unterbricht. Er will auch nicht auf Essen warten müssen und lieber spontan und unkompliziert planen. Montags holt er die Kinder gegen 11:30 Uhr von der Schule und diese werden um 15 Uhr wieder von der Mutter eingesammelt. Das sei ihm alles zu viel Stress. Dienstags störte es ihn auch, obwohl sie dann bei uns schlafen. So hab ich zwar immer versucht es allen Recht zu machen und für alle zu kochen, was auch gern genutzt wurde aber es kam regelmäßig zu Differenzen. Er war genervt, wenn ich mich z.B. ärgere wenn er, obwohl ich Fleisch vorbereitet habe, kurz vor dem Essen der Tochter noch eine Suppe aufmacht. Zugegeben, ich war echt sauer, hatte alles vorbereitet, mir Mühe gemacht und meckerte laut darüber, dass er nicht wenigstens mit mir spricht. Dann wurde mir vorgeworfen, dass ich egoistisch und krank bin und ihn nicht unterstütze. Nach dem Vorfall und dieser wiederholten Attacken gegen die Essenssituation (ist nun bestimmt 4 Monate her) koche ich nur noch für mich und den Zwerg. Ich frage zwar immer freundlich, ob noch jemand etwas will, aber ich plane und richte mich nicht danach. Dadurch haben wir nun noch klarer getrennte Leben. Jeder isst und kocht wann er will. Ich bin quasi dauerhaft am Spülmaschine ein und ausräumen und gemeinsame Zeiten finden selten statt. Durch die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder haben wir uns meist aufgeteilt. Er mit den Großen und ich den Kleinen. Andersherum hat er nicht gewollt. Auch hier war ein häufiger Vorwurf, dass sich alle nach dem Kleinen richten müssten. Beispielsweise als er noch kleiner war und ich darum bat, etwas leiser zu sein, wenn er Mittagsschlaf macht.

Zitat von Dracarys:
Wer mit Listen und Unterschriften daher kommt, hat längst den inneren Bezug, die liebevolle Bindung, verloren

Ich kann mir vorstellen, dass er Sorge hat, dass seine Position nicht angenommen wird. Er sieht sich als das Opfer an und ich muss gestehen, dass ich seit dem Ereignis im Februar häufig stur meine von ihm zugeschriebene Rolle spiele. Ich sag nur noch genau, ich bin egoistisch und zieh mein Ding durch. Er will, dass ich kontextlos meine Aussagen unterschreibe wie bspw. mein Satz aus Februar Mir ist völlig egal was du willst, hier geht es um den Kleinen und wichtig ist nur, wie es ihm geht. Ja, das habe ich gesagt, ich glaub sogar noch krasser mir ist egal was du fühlst...

Zitat von Heffalump:
Er ist ja kein schlechterer Vater, nur weil er an Dinge auf seine Weise heran geht.

Absolut! und genau in so Momenten, wenn ich echt unsinnig dazwischenfunke in meinem blinden Aktionismus, tut es mir auch mega leid und ich entschuldige mich stellenweise sogar prompt dafür. Und das tat ich von Anfang an. Ich bin mir sehr bewusst darüber, dass ich einige Dinge um unseren Sohn herum gemacht habe, die drüber waren, z.B. war es nicht nötig den Fußboden täglich zu wischen, nur weil das Kind krabbelt, es ist nur schwer aus einer solchen Angstrolle raus zu treten und auch dies ist mir immer wieder mit Abstand gelungen. Und Gegenstand des Angriffs wurde die überzogene Reinlichkeit von mir nur, weil dies ebenfalls seine Exklusivzeit mit mir beschnitt.

Zitat von Hola15:
Aus welchem Grund auch immer er so handelt wie er handelt - bemüht er sich ebenso sein Verhalten zu hinterfragen und zu ändern? Eure Beziehung wieder auf die Füße zu stellen?

Wenn du ihn fragst, Ja. Ich erkenne es nur leider nicht. Seine Entschuldigungen sind allgemein gehalten und nicht auf etwas bezogen und im Grunde steht dahinter der Nebensatz: Wenn es so gewesen ist, wie du sagst, woran ich mich aber nicht erinnere. Generell betont er, dass er nur auf mich reagiere. Was er jedoch tatsächlich beachtet ist, wenn ich klipp und klar sage, was für mich nicht mehr geht, wie z.B. das er meine Freundinnen und Familie im Streit einbaut und versucht Dinge, die ich ihm anvertraut habe, gegen diese und mich zu verwenden nach dem Motto kein Wunder sind die nie für dich da - nur ich bin immer da. Ich erzähle ihm schon seit Jahren nicht mehr viel, damit er keine Waffen mehr hat. Traurig aber wahr. Seit ich ihm im April sagte, dass ich diesen Satz nie wieder hören will, es absolut verletzend ist und es keinerlei Grund gibt, wenn ich am Boden liege noch nachzutreten, hat er den Satz nicht mehr verwendet. Es war im übrigen oft der Moment, der mich dann komplett die Fassung verlieren ließ. Unfassbar aber tatsächlich hat er nun einen neuen Satz die anderen hatten Recht - der kam unvermittelt in der Situation im Zoo, als ich Memme sagte. Mit anderen Worten, ich bin schuld, generell und Verantwortlich und nicht nur er ´, sondern auch Andere sehen das so ...
Ich kann mit sowas nicht umgehen

Zitat von MaMiau:
Hier sind 2 Menschen, die sich bis aufs Äußerste bekriegen und sich nichts schenken.
Da wäre die Übermutter, die lieber alles alleine meistert und in Panik verfällt, wenn der gemeinsame Sohn allein beim Untervat...

Das ist natürlich sehr drastisch zusammengefasst von Dir. Nein, ich verfalle nicht in Panik und sehe ihn nicht als Untervater und ich wollte nicht alles an mich reißen. Er wollte nicht mehr kritisiert werden und hat daher bewusst und betont möglichst nix gemacht, was den Kleinen betrifft, wenn ich in der Nähe bin und ich bin schlichtweg zu müde um dagegen anzutreten, wenn er meint. Ist auch immer wieder eindrücklich, dass er quasi darauf lauert, dass ich in irgendeiner Form nicht einverstanden bin. Gerne ein Beispiel: er knufft den Zwerg sehr sehr stark, fasst ihn im Spiel fest an, der Kleine schreit dabei, es ist sichtbar eine Mischung aus Freude und Euphorie aber auch Schmerz. Ich verziehe dabei zwangsläufig das Gesicht, hüte mich aber einzuschreiten, es ist deren Spiel. Das genügt meist um zu kommentieren, dass ich ihn nie machen lasse. Oder wenn ich ihn bitte dem kleinen noch die Zähne zu putzen, bevor die beiden raus gehen

(irgendwie habe ich die Zitate während dem tippen zerschossen... sorry...)
Ja, ich kann mich in gewissen extrem Situationen nur noch schwer steuern, wenn ich derart befeuert werde und ich bin definitiv was man landläufig als temperamentvoll bezeichnet. Muss aber hier kurz klarstellen, damit nix gemischt wird. Ich habe mein Kind nie ! geschlagen, aber ja es gab Situationen da war ich auch dem Zwerg gegenüber zu laut, oder hab ihn beim Hochnehmen oder Absetzen grob angefasst, dabei gab es keine Verletzungen, ich bin auch weit davon entfernt ihn körperlich zu schütteln oder sonst wie zu schaden! Das ist nicht untypisch, nahezu die meisten Eltern von Kleinkindern kennen solche groben Gedanken und Handlungen.


Briefe habe ich geschrieben, sie werden nie beantwortet. Ich mache eine Psychoanalyse. Und ich habe ihn vor Monaten gebeten mit mir eine Paartherapie aufzusuchen, weil es mir nicht mehr gelingt im Gespräch zu bleiben
Mich würde interessieren, was du genau siehst, weil du meinst, dass ich von einer Verhaltenstherapie profitieren könnte.
Ich werde immer mein Kind lieben und besonders so lange er bedürftig ist, an erster Stelle setzen. Den Glanz wirst du nicht aus meinen Augen bekommen, wenn der Kleine den Raum betritt. Meinen Partner stört das! Es genügt ihm da auch nicht, dass ich mich an seinen Hals werfe, ihn Küsse, es stört ihn, dass er nicht auch die Nr. 1 ist.



Nach all den Monaten des Kampfes bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich tatsächlich noch auf die positiven Gefühle zugreifen kann, dafür kippt die Stimmung viel zu schnell. Aber ich bin niemand, die leichtfertig geht, ich möchte nichts unversucht lassen und wirklich klar sein. Leider bin ich aber wie beschrieben bei den Eskaltionen oft die, die das Beenden der Beziehung sehr rasch in Aussicht stellt, was natürlich auch nicht zu einer konstruktiven Lösung führt.
Mutter-Kind_kur ist eh erst dran, wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind und das wird dauern


[/QUOTE]
Für mich gibt es Unterschiede zwischen Übermutter, die ihr Kind zum Selbstzweck macht, sich quasi nur wohl fühlt, wenn das Kind in der Nähe ist und sie bestärkt und meine durchaus traumatisierten Anteile. Ich weiß, dass es nicht normal ist wenn man sich die Seele rausflennt, weil das Kind zum ersten Mal bei der Oma schläft. Ich will, dass er sich frei entfaltet und erkenne mein Trauma , z.B. war ich unbewusst mit den vielen Momenten verstrickt, wo ich ihn im Krankenhaus zurück lassen musste und nicht wusste, ob mein Baby am nächsten Morgen noch lebt. Ich hab geflennt, erkannt wo ich emotional feststecke und beim nächsten Mal wird es mir leichter fallen. Das macht mich sicher nicht zur Übermutter.

16.09.2021 19:28 • x 1 #25


Libra82
Zitat von Lumba:
Grüße Dich Libra,

vorab: Chapeau auch von mir und Mitgefühl für EUCH alle, für diese schweren Zeiten.

Danke! Ja, wir alle bräuchten die dicke Umarmung
Ich nehme Deine Nachricht und versuche Antworten auf deine Fragen für mich zu finden. Danke dafür

Zitat von Lumba:
- Wenn es weitergehen soll, dann ist es wichtig zu verzeihen. Er Dir und Du vorallem ihm. Kannst Du das?

An dem Punkt bin ich. Ich weiß es nicht, derzeit hänge ich zu sehr an dem Wunsch, dass auch er erkennt, was er mir da stellenweise antut und abverlangt und würde eine Entschuldigung oder zumindest klare Veränderung im Umgang brauchen. Ob es auch ohne geht und ich den Status Quo und seine Haltung mir gegenüber akzeptieren kann bezweifle ich

Zitat von Lumba:
- Du möchtest nicht bewertet werden (verstehe ich), dann bewerte auch Du nicht. Ist Dir das möglich?

Ich glaube es geht mir nicht um Bewertung, es geht mir und wohlmöglich auch ihm, um Akzeptanz. Kann er mich auch lieben, obwohl ich genau die Mutter für seinen Sohn geworden bin, die er nicht will? Ich akzeptiere schon lange, dass ich ihm zu wenig bin und versuchte dagegen zu steuern. Manchmal gelingt es erschreckend wenig, aber im Grunde würde auch ich es gern wieder inniger zwischen uns haben. Jedoch fällt es mir schwer, wenn mein Alltagswesen (ich als Mutter und Hausfrau) derart missachtet wird

Zitat von Lumba:
Ihr seid alle in einer langen Ausnahmesituation, die verändert Menschen. Nicht immer zum bestmöglichen. Ich glaube, ihr habt Euch beide sehr viel (!) angetan - es ist vollkommen egal wer anfangen hat und wer weitermacht etc.

Ja, es sind auf beiden Seiten tiefe Kränkungen

Zitat von Lumba:
Was Du tun kannst: Du musst (ja musst) für Dich, Deine Kinder und von mir aus Deiner Ehe Deine Wut ansehen und sie verarbeiten. Wut macht die Seele zu, man wird ungerecht, blind, alt und hässlich. Das willst Du doch nicht?!

Ich habe schon begonnen meine Lehranalyse wieder in der Frequenz zu steigern, um meine Wut und Enttäuschung genau zu betrachten und zu bearbeiten. Leider fehlt es mir an Zeit die Frequenz wirklich zu füllen. Daher bin ich auch hier gelandet und wünsche mir eine Paartherapie mit ihm.

16.09.2021 19:50 • #26


Kummerkasten007
Weiß er durch Dich, dass die Ehe auf der Kippe steht? Ist das jemals ausgesprochen worden, dieses ich kann das so nicht mehr?

16.09.2021 20:02 • #27


Libra82
Natürlich weiß er das. Ich mache es nicht zum ersten Mal klar und deutlich zum Thema.
Vor einigen Wochen bin ich sogar zusammengebrochen und sagte, dass es mich krank macht, ich nicht mehr weiter weiß, mich selber aufgebe.
Ich habe ihn vor Monaten darum gebeten, eine Beratung auszuwählen, damit wir reden können. Mich dafür entschuldigt, dass ich es nicht mehr schaffe mit ihm zu reden ohne irgendwann doch laut zu werden und das Gespräch zu beenden. Ich bitte ihn immer wieder darum
Ich sagte sowohl in den letzten Jahren , dass ich so eine Beziehung nicht will und nicht kann als auch vor ein paar Tagen, dass ich es nicht mehr aushalte, keiner von uns Dreien glücklich ist wenn wir zusammen sind und wir eine Lösung suchen müssen, ich mich so lange zurückziehe, Abstand brauche

Wir sind übrigens nicht verheiratet

16.09.2021 20:11 • #28


Kummerkasten007
Das geht schon seit Jahren so? Also bevor Euer Kind geboren wurde?

16.09.2021 20:29 • #29


Libra82
Zitat von Kummerkasten007:
Das geht schon seit Jahren so? Also bevor Euer Kind geboren wurde?

Nein, seit mindestens 2 eher 3 Jahren gibt es immer mal heftige Auseinandersetzungen, aus welchen ich nicht selten die Konsequenz benannte, dass man so nicht zusammen sein kann. Zuerst alle paar Monate, jetzt sind wir bei alle paar Tage...
Wie ich versucht habe zu beschreiben, ich habe zu Beginn oft die Schwarm-Drüber Philosophie mitgemacht, kann aber immer weniger mit den Handlungen, Worten, Haltungen, die zwischen uns stehen, umgehen und meine Wut ist immer deutlicher geworden. Wut darüber, wie er mich in die Enge treibt steht da besonders im Zentrum

16.09.2021 20:36 • #30


A


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