143

Ich bin fremd gegangen! Muss ich es bereuen?

I
Zitat von Begonie:
Eine Affäre ist aber ein Indiz, dass in einer Beziehung etwas fehlt


Das mir was fehlt in der Beziehung merke ich doch schon kurz bevor es überhaupt mit Pauken und Trompeten zur Affäre kommt.
Warum muss diese dann erst noch voll und ganz ausgereizt werden bzw, erstmal so befeuert werden, bis man drin hängt im Schlamassel?
Fair wäre es wenn man merkt, ein anderer zieht mich irgendwie an, das Gespräch zu suchen mit dem Partner.
Aber nicht erst mitnehmen und geniessen das Ding und dann kommt die Offenbarung, ja ähm du mit unserer Beziehung war wohl was nicht in Ordnung.
Geht nicht ne ?
Geht erst wenn Rom in Flammen steht, dann geht plötzlich so vieles.

10.01.2020 20:26 • x 6 #76


H
Doch ich bereue die Affäre sehr. Doch ich bin dadurch erwachsen geworden. Dennoch bleibt das Bereuen. Schice! Was ich für meinen Mann tue? Ich bin für ihn da! Von jetzt bis in alle Ewigkeit!

Adios!

10.01.2020 22:59 • x 1 #77


A


Ich bin fremd gegangen! Muss ich es bereuen?

x 3


K
Zitat von Isely:
Ich seh nach wie vor hier gar nichts aufgearbeitet, im Gegenteil.
Das liest man schon allein in ihrem anderen Thread.
Statt Himmelrosa , eben Himmelblau.


@Isely

genau DAS ist es - es darf jeder SEINS für das BESTE halten...egal ob das von außen als himmelblau oder tatsächlich stattfindend gesehen wird.
Wir sind doch nicht dabei. Wir können das nicht einschätzen...sondern vielmehr nur spekulieren,
ob es so ist, wie es beschrieben wurde...oder nicht.

Natürlich wird nach außen hin gute Miene gemacht - das kommt bei vielen vor, die sich hier mitzuteilen versuchen. Und wissen wir jedes mal, ob der Prozess der Aufarbeitung bereits abgeschlossen ist - oder doch noch nicht? Sind nicht viele Posts lediglich Wasserstandsmeldungen....und dass es z. T. zu widersprüchlichen Aussagen kommt, ist doch AUCH zu lesen. Dann nachzufragen; Wat denn nu? bleibt doch meistens ohne Antworten. Das
zeigt doch auf, dass die IST-Situation eine andere ist, als die eigene Wahrnehmung aussagt.

Und klare Kante in der Beschreibung der IST-Situation zu vertreten - ist das nicht oftmals mehr
Schein als Sein? Von klarer Kante zu reden/schreiben, ist etwas anderes, als eine klare Kante
zu leben! Und da könnte es sein, dass auf gezieltes Nachfragen eben KEINE klare Kante mehr
zum Ausdruck gebracht wird. Wie oft beginnen Antworten dann mit einem Na ja,...!?

@himmelrosa

aus der Affäre Schlüsse zu ziehen, ist das Mindeste. Und an den Schlüssen zu wachsen - das
ist im Grunde der Sinn einer Aufarbeitung.
Eine eigene Affäre, das eigene Fremdgehen, das Belügen, das Betrügen zu bereuen - natürlich
ist das wichtig. Sich dafür zu entschuldigen...sich selbst und dem Partner gegenüber - natürlich ist
das notwendig. Aber... das Büßerhemd permanent zu tragen, geht gar nicht.
Aus dem selbst gebauten Mist etwas Neues entstehen zu lassen - das braucht viel Kraft, braucht viel Mut, braucht viel Energie....für dich UND für deinen EM. Füreinander DA zu sein...ist das nicht JETZT das Allerwichtigste? Davon schreibst du, dass DU für deinen EM da bist...und ER für dich auch...OHNE dass du ihm immer im Büßerhemdchen begegnest?

Zitat @Isely

Zitat:
Das mir was fehlt in der Beziehung merke ich doch schon kurz bevor es überhaupt mit Pauken und Trompeten zur Affäre kommt.


wen dem so wäre - dem ist aber nicht (immer) so...warum auch immer. Und Anzeichen zu spüren, heißt nicht, dass es konkret wird - mit einer Affäre. Dass die fehlende Kommunikation und fehlende Wahrnehmungen des Gegenübers dazu beiträgt, sich anderweitig zu orientieren...schon sieht
die Welt anders aus! Und wenn in der Beziehung etwas fehlt - wer spricht das denn an?

11.01.2020 11:55 • #78


H
Also nochmal! Unsere Ehe damals, kurz vor der Affäre befand sich an einem Tiefpunkt, so sehe ich das heute. Damals habe ich das aber weder wahrgenommen noch kommuniziert. Ich spürte nur, dass die Last immer schwerer wurde und ich meinen Mann nicht mehr erreichen konnte, bzw. wollte. Seine Antworten passten mir nämlich nicht. Also blockte ich ab. Ich dachte, ok das ist wohl so in einer langen Beziehung. Das wird schon nicht so schlimm sein. Doch es war schlimm! Für ihn, für mich, für unsere Ehe.

Dann kamen Schicksalsschläge hinzu. Meine Erkrankung, die OP, das Ende der Familienplanung. Eltern wurden krank und starben, Erbstreitigkeiten entstanden. Berufliche Herausforderungen belasteten zusätzlich. Das Leben war für mich längst unerträglich geworden, doch ich funktionierte weiter.

Anders als mein Mann hatte ich nun keinen familiären Rückhalt mehr. Er bot mir seine Familie an, die ich sehr liebe. Aber meine Wurzeln konnte mir das nicht ersetzen. Ich fühlte mich wie ein verkümmerndes Röschen am Wegesrand, dem man die Wurzeln gestutzt und die Blüten gekappt hatte.

Ich war längst depressiv, nahm das aber genauso wenig wahr, wie den miesen Zustand unserer Ehe.

Fortsetzung folgt...

11.01.2020 15:37 • x 1 #79


H
Dann kam er und mit ihm keimte neue Hoffnung. Er erreichte mich, wo mein Mann längst nichts mehr erreichen könnte. Ich blühte auf doch schnell wurde klar, dass meine Hoffnung niemals Realität werden konnte. Doch so schnell wollte ich nicht aufgeben. Also ließ ich mich auf eine Affäre ein. Mit Option auf Warmwechsel. Der aber war unerreichbar. Also riss ich ihn mir aus dem Herzen und griff auf das zurück, was sicher schien. Meinen Mann. Ich beichtete die Affäre, ohne Rücksicht auf Verluste. Denn zu verlieren hatte ich nun nichts mehr. Doch mein Mann verzieh und so langsam dämmerte mir, dass ich ohne ihn ganz schön am Arrsh gewesen wäre. Wie also weiter machen?
Ich drückte den Restknopf, wechselte die Stelle. Ich verließ Kollegen, schoss Freunde in den Wind sortierte mein Umfeld neu. Solange bis ich wieder Luft bekam. Ich ging in Therapie, räumte meine Vergangenheit auf und nahm mein Schicksal der Kinderlosigkeit an. F.f....

11.01.2020 17:22 • x 2 #80


H
Wo stehe ich nun heute? 5 Jahre sind seit dem Ende der Affäre vergangen. Es blieb nicht nur bei einem Stellenwechsel, sondern es folgten noch 3 weitere. Mein Freundeskreis ist inzwischen sehr ausgedünnt und übrig blieben nur eine Hand voll sehr gute Freundinnen, auf die ich mich nun wirklich verlassen kann. Die Familie meines Mannes, bei der ich zunächst auch in Ungnade gefallen war, ist wieder auf meiner Seite. Und mein Mann war, ist und wird immer an meiner Seite sein. Er liebt mich aufrichtig, auch wenn er mir nicht mehr jede Kapriole durchgehen lässt. Es knallt öfter mal zwischen uns und ab und zu verzweifele ich noch ein seiner Sturheit, die man auch Stabilität nenne könnte. Ähnlich wie Begonie habe ich diese Eigenschaft an ihm nun wieder schätzen gelernt. Was ich für ihn tue ist sonnenklar. Ich belüge ihn nicht mehr. Nie mehr! Auch nicht in Bezug auf mein Innenleben, an dem ich ihn jetzt wieder teilhaben lasse. F.f.

11.01.2020 18:22 • x 1 #81


darkenrahl
Danke @himmelrose für deine letzten drei posts.
Jetzt endlich verstehe ich deinen thread und entschuldige mich, wenn ich dir gegenüber nicht gerade wohlwollend geschrieben haben.
Hättest du den letzten post am Anfang deines threads eingefügt wäre alles klar gewesen.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute in deiner Ehe denn ich glaube, du bist und warst auf dem richtigen Weg zurück in eine hoffnungsvolle Zukunft.
Nochmals sorry und alles Gute.

11.01.2020 21:30 • x 2 #82


K
@himmelrosa

was hinter solchen Prozessen steht, kann wirklich nur der einschätzen, wer ähnliche Wege gegangen ist. Und...es kann nicht alles mit Worten erfasst werden, was an Taten innerhalb des Prozesses erfolgen musste, um zu dem zu kommen, was du beschrieben hast.
Zitat:
Ich belüge ihn nicht mehr. Nie mehr! Auch nicht in Bezug auf mein Innenleben, an dem ich ihn jetzt wieder teilhaben lasse.


das ist eine deutliche Ansage - vor allem an dich selbst. Das ist gleichzeitig eine Aufgabe, die
permanent besteht, dass das GEBEN und das NEHMEN (dürfen) möglichst im Gleichgewicht
bleibt. Kommunikation und visuelle Wahrnehmung - Ich sehe dich! Ich nehme dich wahr! Das
klingt zunächst mal spinnert, wirkt aber anders als ein Ich liebe dich!

Zitat:
Denn zu verlieren hatte ich nun nichts mehr.


an einem solchen Punkt angelangt zu sein, lässt keine andere Wahl, als etwas zu tun...es kann
ja im Grunde nur besser werden. Zum etwas zu tun wirklich bereit zu sein - das ist in solchen Situationen nicht jeder/m gegeben. TATEN folgen lassen, um einen Prozess in Gang zu bringen... daran ist meist nichts Angenehmes geknüpft. Allerdings - erst das Ergebnis zeigt auf, ob und in wie weit sich der Aufwand gelohnt hat. Und nein...es ist nicht jede/r bereit, konsequent zu sein und zu bleiben, weil NICHTS ist/wird mehr so, wie es zuvor war...

...und das ist GUT so!

12.01.2020 11:13 • x 1 #83


H
Ihr Lieben! Ich danke euch sehr für eure Worte. Es war mir wichtig, euch zu erklären und mir selbst begreiflich zu machen, warum mir das damals passieren konnte. Eure Vergebung und natürlich die meines Mannes ist für mich Voraussetzung dafür, dass ich mir selbst nun auch vergeben darf. Ich bin damals weit über alle und erst Recht über meine Grenzen hinaus geschossen. Vielleicht war es mein Weg, den ich gehen musste, um ins Leben zurück zu finden.

Ihr und euer Urteil war für mich wichtig, weil ihr für mich die Gesellschaft repräsentiert. Vielleicht war ich deshalb so wütend und so empfindlich.

Jetzt wird alles gut! Danke!

S.

12.01.2020 15:42 • #84


Blanca
Zitat von Himmelrosa:
Ich habe von einer verbotenen Frucht genascht und es ist ein bitterer Nachgeschmack geblieben. Dennoch bereue ich die Zeit mit meinem Freund nicht. Tausend widerstrebende Gedanken und Gefühle. Wer hilft mir, die zu sortieren?

Ich empfehle Dir den im Thread nebenan verlinkten Clip (Vortrag von Esther Perel) anzuschauen:
heute-gehts-mir-wieder-gut-t53606-s15.html#p1815461

Meines Erachtens ist es wichtig, dass Du und Dein Mann diese Sache nicht einfach ad acta legen und weitermachen wie gehabt, sondern daß Ihr herausfindet, was die Affaire wirklich zu bedeuten hatte.

Ganz generell sehe ich es so, daß Affairen nachträglich durchaus als Sprungbrett betrachtet werden können, das leider (!) fällig wurde, um eine Paarbeziehung innehalten, reflektieren und sich neu ausrichten zu lassen. Ist diese Rejustierung aber tatsächlich gelungen und man blickt von da aus nochmal auf die Affaire zurück, so ist man zwar immer noch nicht stolz darauf, kann sie aber insofern abhaken, seinen Frieden damit machen und gelassen weiterziehen im Partnerleben.

Für die meisten Paare ist es ein weiter Weg bis dahin; viele bleiben unterwegs auf der Strecke.
Dir und Deinem Mann wünsche ich, daß Ihr ankommt an diesem Punkt.
Viel Glück dabei.

12.01.2020 17:07 • #85


G
Meiner Meinung nach hat dein Mann keinen Selbstrespekt. Oder er geht dir auch schon längst fremd, und freut sich auf Waffengleichheit beim Verletzen.

12.01.2020 19:02 • #86


Z
Zitat von Garibaldi:
Oder er geht dir auch schon längst fremd und freut sich auf Waffengleichheit beim Verletzen.

Und außer Deiner eigenen, kleinen negativen Scheibenwelt ziehst Du diesen Mist aus welcher durch Ausführungen der TE belegbaren Schublade? Ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung.

12.01.2020 19:10 • #87


monchichi_82
Zitat von Himmelrosa:
Ich Aber kann das nicht. Für mich ist etwas zerbrochen. Meine Unschuld, die Selbstverständlichkeit unseres Zusammenseins.

Ich denke da ist schon lange vorher etwas zerbrochen. Über Jahre kaum Leichtigkeit und Lebensfreude, keine Leidenschaft mehr... seine Küssen schmeckten für dich als hättest du Sand gekaut.... Was konkret hält euch noch zusammen außer die Gewohnheit? Affäre hin oder her... Natürlich ist da nicht ok aber was ändert sich jetzt dadurch in deiner Ehe? Die Probleme bleiben dieselben. Da ist nur ein nebeneinander her leben wie in einer WG. Jeder macht sein eigenes Ding... fehlen nur noch getrennte Zimmer.

12.01.2020 19:22 • #88


K
Zitat von monchichi_82:
Ich denke da ist schon lange vorher etwas zerbrochen. Über Jahre kaum Leichtigkeit und Lebensfreude, keine Leidenschaft mehr... seine Küssen schmeckten für dich als hättest du Sand gekaut.... Was konkret hält euch noch zusammen außer die Gewohnheit? Affäre hin oder her... Natürlich ist da nicht ok aber was ändert sich jetzt dadurch in deiner Ehe? Die Probleme bleiben dieselben. Da ist nur ein nebeneinander her leben wie in einer WG. Jeder macht sein eigenes Ding... fehlen nur noch getrennte Zimmer.


@

der Verlauf des Threads zeigt anderes auf, als das, was du zu resümieren versuchst. Die letzten
beiden Seiten des Threads lassen das erkennen.

Zudem - dass sich im Verlauf der Zeit nach einer Affäre eine Entwicklung ergibt, an der @himmelrosa maßgeblich beteiligt ist, ist unschwer zu erkennen. Die Zeitdauer dieser Entwicklung
- schreckt die eher ab oder zeigt die doch eher auf, dass sich der gesamte Aufwand gelohnt hat?
Das wird sich erst zeigen...und BEIDE Ehepartner arbeiten daran, sonst würde es nicht funktionieren.

@Garibaldi

deine These hat etwas, was aus der Luft gegriffen ist und so jeder Grundlage entbehrt. Spekulationen haben nun mal keine Grundlagen....und (d)ein grundsätzlicher Negativ-Touch
kann weder hilfreich, noch motivierend sein.... isso...weder für dich, noch für Andere

13.01.2020 11:30 • #89


G
Zitat von monchichi_82:

Nun ja... getrennte Zimmer...was ist schlimm daran? Einscheint hier sind die Menschen ohne Geschichtekentnisse,. sonst wusste sie, dass die getrennte Zimmer gab schon immer...auch in besten Ehen..

13.01.2020 12:56 • #90


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag