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Ich weiss nicht mehr wie ich Leben soll

A
Zitat von IreallydontKnow:
Aber wir sind in einer Welt in der Leider a) alles schnelllebig ist und b) wenn man nicht aufgrund jetzt Unfruchtbarkeit Zukunftspotenzial hat dann nimmt man sich halt eine, mit der es geht das ist ja einfach wegen a)
Früher hat man eher umeinander gekämpft weil es anders war heute ist man halt leicht ersetzbar.

Im Übrigen: Du irrst. Schon vor Jahrtausenden, zB bereits im frühen Christentum oder im Islam, war Unfruchtbarkeit einer der absolut legitimen Gründe für Scheidung oder Annullierung. Für Henry VIII war es der Hauptgrund, seine Frauen zu köpfen (obwohl er das Problem war). Wenn man sich nicht trennte in vergangenen Zeiten, dann ausschließlich wegen Geld und Repressalien in der Gesellschaft. Selbst da wäre aber Trennung Unfruchtbarkeit aber absolut in Ordnung gewesen, erst heute ist das anders. Erst heute ist es überhaupt gesellschaftlich legitim, keine Kinder Und legitimen Erben zu haben, ob gewollt oder aus anderen Gründen. Und offen zu sagen, nö, ich will keine.

Und dein Typ hat sowieso eine Bindungsstörung. Mindestens. Danke Gott auf Knien, dass da nicht noch ein Kind darunter zu leiden hat und vollkommen verkorkst wird von einem beziehungsgestörten unzuverlässigen Vater und einer total instabilen Mutter.

19.06.2022 23:26 • x 1 #106


E-Claire
Zitat von Arnika:
Hast du wirklich den Eindruck, es geht so sehr um ihren unbedingten Kinderwunsch oder den Typen inkl. dem Festbeißen an seinem angeblichen Haupt-Trennungsgrund, weil die anderen noch schmerzhafter oder undenkbarer wären?


Nicht oder sondern Und-Anteile. Es gibt den Anteil des wir brauchen ein Gespräch, wenn ich nur drölfzig Fragen beantwortet bekomme, wird es besser. Kennt jeder hier Klassiker, natürlich gibt es ein, wenn ich nur hübscher, schlauer, schlanker gewesen wäre und dann gibt es da eben auch einen massiv schwierigen Teil.

IMHO nutzt die TE das nicht um sich nicht damit auseinander zu setzen, daß der Typ eher Vollkoffer denn Louis Vuitton Handgepäck war, sondern der Depp hat sie manipuliert und exakt da getroffen, wo es weh tut. Also in Kurzform (ich muß so ins Bett) halte ich das für ein re-enactement von Trauma.

Der Typ hat ganz sicher manipuliert, bewusst oder unbewusst, macht dabei wenig Unterschied. Der wusste, wie man Treffer versenkt und gleichzeitig Diskussionen aus dem Weg geht.

Für sie aber ist das so schlimm (absolut nachvollziehbar, das ist schlimm) und unsere leibe Idontknow hat keinen Gegenentwurf. Sie war gerade dabei, die Diagnose als nicht mehr total zerstörend zu empfinden, da kam er daher und naja. (Geliebt werden trotz Makel, ich kenn das, ich hatte nen fiesen Unfall und seit dem Narben, der erste oder die ersten danach, ach puh)

Ich glaube, daß es um ihre Vorstellung von Familie geht. Da geht es um Herkunftsfamilie, um Lebensziele, um Identität, um Pläne.

Ich glaube aber auch, daß es absolut eine Sache ist, irgendwann 40 zu werden und festzustellen, ah keine Kinder, huch schwierig, aber gibt Gründe und eine völlig andere Hausnummer, wenn Du mit Mitte/ende 20 gesagt bekommst, sie können keine Kinder bekommen.

Von der Wertigkeit halte ich das für einen kleinen oder großen Tod.

Und wenn dann so ein Schwammerl auf so eine große, tiefe Wunde trifft und das desperate Schwammerl die Wunde brauchbar macht, damit er nicht ein einziges Mal irgendwie Farbe bekennen muß, dann ist das eine Riesengroße Katastrophe.

Das tut ganz sicher unendlich weh.

Das ist kein einfacher Liebeskummer.

Dennoch der einzige Weg da raus, ist einen Weg zu finden, mit dem Makel Frieden zu schließen, sich diesen Gefühlen, mein Wunsch war, zu stellen. Diese zu begraben und neue Ideen zu entwicklen.

Also ja, ich glaube absolut, daß die Diagnose keine Kinder bekommen zu können, der Ursprung ist, und der Typ und diese Beziehung Re-enactment of trauma is.

Aber hey, ob ich wirklich richtig stehe, sehen wir, wenn das Licht angeht

19.06.2022 23:34 • x 2 #107


A


Ich weiss nicht mehr wie ich Leben soll

x 3


I
@E-Claire wirklich keiner hat es besser auf den Punkt gebracht als du. Wirklich nichtmal meine beste freundin (psychologin) oder meine andere therapeutinnen haben es nochmal so haarscharf direkt erklärt wie du!
Hier geht es um wirklich viel viel mehr als reinen Liebeskummer.
Er hat mein Vertrauen (das schwer ist von mir zu bekommen, ich kann mich nicht leicht öffnen) ergattert und am Ende Eiskalt nach allem was ich gegeben habe: unbewusst (ich denke sicherlich bewusst aber nichts ahnend in was für einem Ausmaß) das als Waffe verwendet mich zu verletzen (damit ich vllt. denke Ar. oder keine ahnung was).
Es ist ein großer Tod, der da passiert wenn einem bewusst diese Option weggenommen wurde. Ein Fluch. wirklich. Und ich kann von mir sagen, dass ich sehr resilient bin. Ich hab schon viel durchgemacht. Aber das von ihm, es war als wäre ein Teil von mir gestorben.
Trotzdem muss ich sagen, dass ich wieder sehr viel positiver bin. Ich arbeite gerade auch viel an mir und meinem Mindset. Glaube trotzdem an die wahre Liebe und ich weiss dass ich wieder irgendwann Vertrauen kann und es wagen kann. Es ist für mich selbst unfassbar dass mich das nicht selbst in die Psychatrie geschickt hat.
Es ist Identität, Lebensplanung, Familie alles was da getrofen wurde.
Und ja es kotzt mich an Gefühle für diesen Menschen zu haben, es kotzt mich unfassbar an dass ich ihn nicht gänzlich hassen kann. Ich kann nur weiter an mir arbeiten und hoffen dass diese Wunden nicht allzulange brauchen um zu heilen.
Und ja, ich bin dem Universum dankbar. Das er nicht ankam und mir seine Liebe oder sonst was gestanden hat. Das hätte noch viel mehr kaputt machen können. Ich glaube ich wurde beschützt. So sehe ich das mittlerweile.

20.06.2022 00:32 • x 1 #108


D
Zitat von IreallydontKnow:
Er hat mir mal erzählt er hat nichts worauf er sich freuen kann. Worauf hätte er sich mit mir freuen sollen?

Na, auf dich! Auf den Menschen @IreallydontKnow !
Aber wenn er sowieso nichts hat, worauf er sich freuen kann, dann bedeutet das doch, dass das ein Wesenszug an ihm ist, der mit dir überhaupt nichts zu tun hat und womit folglich du nichts zu tun hast.
Und wenn er sowieso schon rein gar nichts hat, worauf er sich freuen kann warum sollte er sich dann ausgerechnet auf Kinder freuen können?

Zitat von IreallydontKnow:
Wie also hätte ich ihm je etwas geben können worauf er sich freuen kann?!

Gar nicht! Auch dann nicht, wenn du - pardon - fruchtbar wärst wie ein Kaninchen.

Zitat von IreallydontKnow:
Kinder das ist halt nochmal was anderes das ist einfach ein Lebensziel und Konzept und wenn man es rein Naturbiologisch betrachtet der Grund unserer Existenz, sich fortzupflanzen usw. Wie also soll man da einfach drüber stehen?

Indem man sich nicht so'n Scheixx einreden lässt.
Diejenigen, die z. B. meinen, dass eine Frau erst durch Mutterschaft eine richtige Frau wäre, lamentieren im nächsten Atemzug beispielsweise über die Überbevölkerung der Erde. Logik geht anders ...

20.06.2022 01:33 • x 1 #109


A
@DonaAmiga Ich kann dich trösten, das mag am Land noch eher so sein, aber die wenigsten meiner FreundInnen haben Kinder. Umgekehrt sind es deutlich weniger. Grad AkademikerInnen entscheiden sich ja oft bewusst dagegen. Also in meiner "Runde" hättest du sogar einen echten Vorteil.

Natürlich ist es ein Unterschied, keine Wahl zu haben. Das ist sicher mal schwierig. Aber es ist nicht so,
als hätte es keine Nachteile, Kinder zu haben. Es hat schon einen Grund, warum ausgerechnet die Frauen und Männer mit der höchsten Bildung sich am wenigsten darum reißen.

20.06.2022 08:07 • x 1 #110


D
@Arnika , wem sagst du das?
Ich bin zwar keine Akademikerin, aber gewollt kinderlos, mit aller Konsequenz.

20.06.2022 09:24 • x 1 #111


D
@IreallydontKnow , lies mal hier: freundin-macht-schluss-wegen-gurt-t67975-s165.html#p2941254
Das sind die Mütter, auf die die Gesellschaft baut, stolz ist und ihnen Zucker ins Gesäß pustet! Weil genaudas diejenigen sind, die den Sinn des Lebens klar erkannt haben: sich einfach mal eben fortpflanzen, komme was will ... Hauptsache, man ist eine Mami ...

20.06.2022 10:28 • #112




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