Zitat:vielleicht siehst du das als Frau anders, aber Mann wird immer daran erinnert wie das Kind entstanden ist, so ein Dickes Fell haben wenige
Das steht in einem anderen Strang. Und dazu muss ich jetzt was loswerden, weil ich über diese Sache schon so oft gelesen habe. Männer und ihr Problem mit Kindern, die sie nicht selbst gezeugt haben. Ein Kind ist ein Kind. Es gibt keine guten oder schlechten Kinder und auch keine wertvollen oder wertlosen Kinder! Ein Kind ist ein Mensch wie du und ich, der ein ganzes Menschenleben zu bewältigen hat. Und dieser Tatsache müssen sich nicht nur wir Frauen, die diese Menschen gebären, bewusst sein, sondern bitteschön auch ihr Männer. Egal, ob einer von euch mal im Vorbeilaufen ein Kind zeugt oder im Rahmen einer Partnerschaft! Ein Kind entsteht nicht einfach so im Körper einer Frau, es sind zu gleichen Teilen der Mann und die Frau dafür verantwortlich.
Wenn da also ein Kind entstanden ist, dann läuft es immer irgendwie gleich ab: Die Frau sitzt auf dem Problem allein und kann nun schauen, ob der andere Verantwortliche, also der Mann, Interesse an dem Kind hat oder nicht. Allein, dass danach überhaupt geschaut wird, ist sehr bezeichnend, da damit der Fokus wieder einmal auf denjenigen gelenkt wird, der weder die körperlichen, noch die sozialen und sonstigen Folgen einer Schwangerschaft trägt. den MANN.
Also derjenige, der genauso gedankenlos beim S. von der Partie war, nichts Ernstes mit der Frau vorhatte und dieser Frau ein Kind angehängt hat, wird nun konsultiert, ob er dieses Kind, das ER gezeugt hat, akzeptiert.
Er akzeptiert es natürlich meistens nicht, da er ja zuvor auch nicht die Frau, mit der er S. hatte, als Ganzes akzeptiert hat, sondern nur als S. für ein paar Minuten Spass.
Er akzeptiert das entstandene Kind also nicht, und die Frau mit dem Kind in ihrem Bauch kann nun sehen, wie sie klarkommt. Sie kann abtreiben oder sich allein um dieses Kind kümmern. Beide Varianten sind der Inbegriff von Misogynie.
Treibt sie ab, dann ist es das Eingeständnis, dass eine Frau nun mal ein entstandenes Leben wieder abbrechen muss, weil sie als Frau absolut allein gelassen würde, wenn sie es nicht täte. Der Erzeuger wird sich nicht blicken lassen, keinen Cent übrig haben und in der Gesellschaft ist man die *beep*, die zu doof war zu verhüten und sich nur durch die Gegend gev. hat. So war es immer schon, zu allen Zeiten. Wir haben nur selten auf die Männer geschimpft, die sich einen feuchten Dreck um ihr Kind geschert haben, stattdessen haben Männer und Frauen auf die schwangeren Mütter mit dem Finger gezeigt und sie herabgewürdigt, wenn das Kind nicht gezeugt wurde für irgendeine gute Sache, z.B. als Krönung einer großen Liebe, als Erben, als Beweis von Fruchtbarkeit, oder einfach, weil da zwei Menschen eine Familie gründen wollten. Wie wir mit Menschen umgehen, die außerhalb dieser Dinge entstanden sind, erkennt man allein schon daran, dass wir diese Menschen als
Unfall bezeichnen. Was für ein mieser, abartiger Begriff für einen Menschen.
Ich kann jede Frau verstehen, die abtreibt und dennoch tut es mir um die Abgetriebenen leid, die nichts dafür können, dass ihre Mütter in spe allein gelassen worden wären.
Die andere Variante ist also, das Kind zu bekommen und dann ein ganzes Leben lang, Tag und Nacht, Jahr um Jahr ohne Ausnahme für diesen Menschen komplett allein verantwortlich zu sein. Das kann kein Mensch schaffen. Und wir wissen es alle, dass es kein Mensch schaffen kann und ändern doch nichts daran. Stattdessen würdigen wir die Alleinerziehenden auch noch herab und zeigen mit dem Finger auf sie. Nicht wir alle, aber genug von uns.
Selbst schuld , warum hat sie nicht verhütet, warum hat sie nicht abgetrieben, warum tut sie sich sowas auch freiwillig an? Echt jetzt? Auf der Frau hacken wir herum, die sich um dieses Kind dennoch kümmert und dieses Kind liebt, statt auf den Mann wütend zu sein, der diese Frau für ein paar Sekunden Druckabbau benutzt hat, auf nimmer Wiedersehen anschließend? Die Geschwängerte ist zu verurteilen?
Und dann ist da eben dieses Kind. Der Unfall, das Ungewollte, das zur Hälfte Abgelehnte, das sich die alleinerziende Mutter ANTUT. Ich könnte brechen bei so viel Unmenschlichkeit, die schon in der Sprache ihren Anfang findet.
Ja, es gibt Unterhaltsvorschuss, wie gnädig, dass der Staat einspringt, weil einzelne Männer sich wie Ar. l. er verhalten und ja, es gibt Kindergarten und Krippe, damit Mama schön viel arbeiten kann, um zumindest den Hauch einer Chance zu haben, für das Kind finanziell oberhalb der Armutsgrenze aufkommen zu können. Aber das reicht doch überhaupt nicht! Was bringt es der Frau denn, sich für zwei abzurackern und dafür auch noch gesellschaftlich geächtet zu werden? Das ist gelebte Frauenfeindlichkeit, meine Damen und Herren der Schöpfung, genau das! Wir finden sie nicht nur in den Femiziden, sondern auch dort, wo Frauen die Verantwortung tragen, die eigentlich vom Mann getragen werden müsste. Wo Frauen beschimpft und verachtet werden , weil ihnen ein Mann etwas angetan hat.
Die gesamte Menschheit überlebt eigentlich bis zum heutigen Tag nur deshalb, weil wir Frauen mit der Frauenfeindlichkeit irgendwie leben (wenn die Männer sie leben lassen).
Und wenn ich dann sowas lese. dass ein Mann davon spricht, wie das Fell der meisten Männer nicht dick genug ist, um es ertragen zu können, dass das Kind da nicht von ihm in den paar Sekunden gezeugt wurde sondern von irgendeinem blöden Idioten (nicht wahr?), dann weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll.
Da stellt sich wirklich die Frage, welches Geschlecht denn tatsächlich wehleidig, überempfindlich, irrational, emotional etc. ist?
Während wir Frauen unter Schmerzen Kinder gebären, jeden Monat tapfer Menstruationsschmerzen ertragen und unsere Blutungen vor der Öffentlichkeit verbergen, als gäbe es sie gar nicht, während wir Frauen uns um die Kinder kümmern, die die Erzeuger nicht wollten, jammert ihr herum über den Umstand, dass ihr nicht derjenige wart, der das Kind gemacht hat.
Und darüber, dass eine Frau nun in ihrer Situation versucht, Halt und Unterstützung zu finden. Glaubt ihr denn wirklich, dass es Frauen Spass macht, verzweifelt zu sein und voller Sorge in die Zukunft zu schauen? Wisst ihr überhaupt, was es heißt, als Frau zu leben?
Als Mann zu leben bedeutet vor allem eins: Immer den Ton und die Richtung anzugeben. Will das die Frau. da guckt ihr verwundert und holt euch dieses Vorrecht zurück.
Mann sein, bedeutet, für alles die Frau verantwortlich machen zu können. Mutti ist immer schuld, an allem.
Mann sein bedeutet, derjenige zu sein, dessen Rat, Einschätzung,
Meinung und Sichtweise zählt. Eine Frau ohne Mann in ihrem Leben und an ihrer Seite ist zu bedauern, wohl nicht attraktiv genug, zu anstrengend, zu recht allein, frustriert etc.
So findest du keinen Mann - sagt so manche Mutter ihrer Tochter. Wann sagt ein Vater zu seinem Sohn: So findest du keine Frau. So gut wie nie. Weil selbst der dümmste August schon eine finden wird, und wenn es nur für einen ONS ist, in dem er auch noch ein Kind zeugt, weil ihm Verhütung ein Fremdwort war.
Ich bin wütend. Ja. Sehr sogar. Weil ich es immer schlechter ertragen kann, wie wir Frauen behandelt werden, Tag für Tag. Weil wir nicht gehört werden, weil ihr uns, denen ihr euer Leben verdankt, so im Staub kriechen lasst und uns nach dem Leben trachtet, wenn wir euch nicht mehr nützlich sein wollen oder können.
Tatsache ist, eine Frau kann die Schönheit ihres Daseins nicht vollständig ausleben auf dieser Welt. Wo man auch liest, es ist überall dasselbe. Sie darf nicht zeigen, dass sie Gefühle hat für einen Mann - weil dieser gefühlsarm ist. Sie darf nicht zeigen, dass sie ihre Tage hat- weil der Mann das eklig oder bedrohlich empfindet. Sie darf nicht zeigen, dass sie wütend ist- weil das den armen Mann erschrickt. Sie darf nicht zeigen, dass sie Lust hat auf S. weil sie dann eine Schl. ist und zuviel weibliche Lust dem Mann Angst macht. Sie darf nicht laut sein - weil sie dann eine frustrierte Emanze ist. Sie darf nicht widersprechen, weil der Mann Recht hat und den Durchblick hat. Sie darf nicht schwanger werden, außer, der Mann will das so. Sie darf nicht abtreiben, außer der Mann will das so. Und so weiter. Es ist ermüdend und mir tun alle Mädchen leid, die in Zukunft noch geboren werden. Sie werden es alle schwerhaben.
Schwangerschaft, Frausein, unser Zyklus. ist eigentlich was Schönes. Dank der fraenfeindlichen Strukturen in unserer Gesellschaft sind sie zu etwas verkommen, das man in erster Linie mit Unannehmlichkeiten, Schmerzen, Entbehrung und Stress verbindet. Regelschmerzen müssten nicht sein. Permanent müssen wir Frauen unsere Biologie vor der Welt verbergen, weil diese eben wirklich auf die Männer ausgerichtet ist.
Gestern haben sich in Alaska zwei Typen getroffen. Natürlich zwei Typen. Solche Typen regieren unsere Welt. Das sagt genug.