Trennung nach ca 10 Jahren und 2 Jahren Ehe Schmerz

@Catalina
Ja du hast natürlich recht. Meine besten Freunde sind ihr leben lang Single. Es sind relativ introvertierte Jungs, die mit Anfang 30 noch nie eine Freundin hatten. Auch sie haben Lebensfreude und sind nicht zu Tode betrübt, dass es bis jetzt noch nicht geklappt hat. Ich bin der einzige im Kreis, der eigentlich immer vergeben war. Ich weiß dass man glücklich sein kann alleine. Ich hatte es noch nicht und kann deswegen nichts dazu sagen. Sicherlich schwingt etwas Angst mit aber wie bereits erwähnt ist das mit Nichten der Hauptgrund. Ich liebe meine Frau und bereue, dass ich so blind und taub war.... Der Verlust der geliebten Person eben....

@Lumba
Ja ich habe einen 40 Stunden Bürojob als Elektroingenieur, den ich auch so wahrnehme. In der Zeit, kann schonmal nichts anderes passieren. Es fällt mir schwer den Job mit voller Konzentration auszuüben, aber es klappt. Ich habte extra meinen geplanten Urlaub im Oktober nicht in Anspruch genommen, damit ich nicht zu Hause rumliege. Nur mein Chef weiß bescheid und wenn ich was organisatorisches brauche ist er für mich da, auch spontan oder kurzfristig (Mal einen Tag frei oder ähnliches).

Aber irgendwann ist man natürlich wieder zu Hause. Man geht früh los, es ist dunkel, man kommt heim, es ist dunkel...

@Lumba

Zitat:

Wie ist es denn da? Muss dir da jemand jeden Handgriff erklären oder langst du einfach zu oder fragst, wenn du nicht weiter weißt?

Es ist ehrlicherweise andersherum. Ich bin seit 16 Jahren in dieser Firma und komme aus der Praxis, also habe Elektriker gelernt und dann über Abendschulen weitergemacht. Das heißt ich bin naja... ein erfahrener Kollege und aktuell haben wir 3 neue Mitarbeiter in einem halben Jahr bekommen, die ich gerne unterstütze und die mich auch immer Fragen können und das auch tun. Das heißt ich mache meine Arbeit, also Konstruktion von Maschinen und lerne noch die neuen Mitarbeiter an. Also meistens wissen die nicht weiter und fragen dann mich.

Aber natürlich merken da alle, das was nicht stimmt. Meine Lebensfreude ist vergangen. Ich bin fachlich und sachlich da, aber ich scherze nicht mehr, ich rede bei der Arbeit nicht mehr über privates, keine Smalltalks mehr. Ich versuche es sachlich zu gestalten und den Tag zu überleben. Das alleine ist ja schonmal besser als alleine zu Hause zu sein. Viele haben mich schon gefragt was los ist, aber ich will das alles natürlich nicht an die Große Glocke hängen. Ich sag einfach mir geht es privat nicht so gut.

Wenn ich dann heimkomme wartet die Couch mit der Decke und die Tränen können fließen.

Zitat von Chris93:

@Lumba Es ist ehrlicherweise andersherum. Ich bin seit 16 Jahren in dieser Firma und komme aus der Praxis, also habe Elektriker gelernt und dann ...

Das verstehe ich. Auf der Arbeit wäre ich auch neutral und professionell. Da alles auszupacken ist vielleicht auch nicht so gut.

Hast du Freunde die dich auffangen können emotional ? Nur alleine traurig sein ist vielleicht auch hart.

@Sonnenschein85
Ja die habe ich, aber ich weiß nicht... es könnte sein, dass ich ihre Geduld bereits ausgereizt habe. Zudem ist auch fast alles gesagt. Man dreht sich im Kreis. Ich bin zu Tode betrübt, bereue, weine, man sucht Gründe und Erklärungen. Man findet sie teilweise, wie man ja hier im Forum sieht. Hat aber keine Chance es besser machen zu können. Das ist den Freunden dann ja irgendwann auch zu blöd. Die haben natürlich auch nicht immer Zeit.

Zitat von Chris93:

@Sonnenschein85 Ja die habe ich, aber ich weiß nicht... es könnte sein, dass ich ihre Geduld bereits ausgereizt habe. Zudem ist auch fast alles ...

Ach du. Wenn es wahre Freunde sind hören sie sich auch 10 mal das Gleiche an.
Ich verstehe deinen Gedanken, aber manchmal braucht man ein Ventil.Oder du schreibst alles auf. Ich denke, hier zu schreiben hilft vielleicht auch schon ?

@Sonnenschein85
Ja mir hilft es sehr hier zu schreiben, zumindest für den Moment. Auch wenn einige hier natürlich berechtigterweise sagen, dass ich mich nicht wundern brauche wie es gelaufen ist.

Nichts desto trotz weiß ich nicht, wie ich aus dem Negativstrudel rauskommen soll. Ich weiß, es ist oft genug diskutiert worden, auch hier im Forum, und es geht vielen Männern und Frauen so wie mir gerade. Das ist leider nur ein geringer Trost. Ein Freund meinte, ich solle doch zum Hausarzt, mit ihm drüber reden, eventuell verschreibt er mir anti depressiva damit ich zumindest wieder schlafen kann. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte mal mehr als 3 Stunden geschlafen habe. Aber den Schritt wage ich im Moment noch nicht. Zudem macht es mir Angst, dass mir meine Emotionen verändert werden könnten, wenn auch zum besseren um zur Ruhe zu kommen.

Zusätzlich hab ich immernoch eine gewisse Hoffnung in mir.... die alles verschlimmert, nehme ich an.

Zitat von Chris93:

@Sonnenschein85 Ja mir hilft es sehr hier zu schreiben, zumindest für den Moment. Auch wenn einige hier natürlich berechtigterweise sagen, dass ich ...

Wenn du gar nicht weiter weißt...
Nur es ist ja relativ frisch alles. Ich halte es nicht für gut jetzt schon Medikamente zu nehmen. Gib dir etwas Zeit. Alles zu verarbeiten. So etwas dauert ja seine Zeit.
Und genau, es geht hier ganz vielen so schlecht. Und irgendwie kann man sich etwas gegenseitig motivieren. Auch wenn es nicht immer hilft, natürlich.

Zitat von Re_ne:

@Chris93 ich habe meinen Freunden wochenlang die Ohren vollgeheult und sie sind immer noch für mich da. Ich brauche den Zuspruch nicht mehr so wie ...

Ja. Wahre Freunde sind da. Es ist schließlich eine Ausnahmesituation.

Ihr meint also, ich soll mich ruhig bei ihnen melden.... Eventuell habt ihr Recht. Ich denke heut Abend werde ich zumindest mal jemanden anrufen und über die Sache reden... Es hilft mir jedes mal, wenn ich darüber reden kann. Während ich natürlich immer an meine Frau denke. Was macht sie gerade, wie geht es ihr? Heute hat sie Schlüsselübergabe. Dann hat sie ja Nachtschicht. das heißt, sie muss eigentlich Nachmittags schlafen. Sie hat gar kein Bett, sie leiht sich eine Luftmatratze eine Freundin. Soll ich ihr anbieten, dass sie hier schlafen kann (ungestört)? Sie wird es nicht annehmen, denn sie ist ja bewusst weg. Und es wird ihre erste Nacht in ihrer eigenen Wohnung also warum sollte sie kommen. Außerdem sollte ich sie nicht mehr kontaktieren....
Diese Gedanken habe ich gerade.

Übrigens, bin ich unglaublich dankbar, dass fremde Menschen sich eine solche Geschichte freiwillig antun, ohne sich daran zu ergötzen. Ich danke euch, alle die ihr das lest, wohl wissend, dass wir uns gar nicht kennen.

@Chris93 klar. Melde dich bei ihnen. Keiner möchte alles allein durch stehen.
Trau dich. Es wird dir helfen.

@Re_ne
Du bist ja nun auch schon seit Ende August getrennt und hier immernoch aktiv.
Würdest du sagen, die Aktivität hier im Forum hat dir generell geholfen bei dem Prozess der jetzt immernoch stattfindet?